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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

SWR Symphonieorchester
Freiburg: Konzerthaus (c) FWTM / Schwerer
 
SWR Symphonieorchester
SWR verlängert Mietvertrag im Konzerthaus Freiburg

Neben der Liederhalle Stuttgart ist das Konzerthaus Freiburg künstlerisches Zuhause des SWR Symphonieorchesters. Nun hat der Südwestrundfunk seinen Mietvertrag in Freiburg verlängert. Der neue Vertrag für Büro- und Lagerräume sowie ein Tonstudio läuft bis zum 31. Juli 2026. Da das bestehende Vertragsverhältnis zum 31. Juli 2023 enden würde, hat sich der SWR bereits frühzeitig dazu entschieden, von einer Verlängerungsoption um weitere drei Jahre Gebrauch zu machen. Betrieben wird das Konzerthaus von der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG (FWTM).

„Wir bedanken uns für die langjährige Zusammenarbeit und freuen uns über die weitere Präsenz des SWR im Konzerthaus sowie über das damit verbundene Bekenntnis zum Standort Freiburg“, sagt Daniela Stobert, Leiterin des Konzerthaus Freiburg.

Seit seiner Eröffnung im Jahr 1996 ist das Konzerthaus Freiburg Heimstätte für Klangkörper des SWR. Von 1996 bis 2016 war es der zentrale Spielort zunächst für das SWF beziehungsweise später für das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg. Seit 2016 ist es – neben der Liederhalle Stuttgart – das Zuhause des neu entstandenen SWR Symphonieorchesters. In Ergänzung zu zehn Abonnementkonzerten und fünf Kammerkonzerten pro Spielzeit führt das SWR Symphonieorchester im Konzerthaus Freiburg auch regelmäßig Probenphasen durch, produziert Livestreams sowie Hörfunkmitschnitte und veranstaltet diverse Sonderprojekte.

„Das Konzerthaus ist und bleibt ein wichtiger Standort für das SWR Symphonieorchester“, so SWR Programmdirektorin Kultur Anke Mai. „Wir danken für die gute Zusammenarbeit mit der FWTM und freuen uns, auch weiterhin Konzerte im Konzerthaus Freiburg spielen zu können.
 
 

 
Kühl-Gefrier-Kombinationen: Stromfresser oder unzuverlässige Kühler
Bei einigen Kühl-Gefrier-Kombinationen zum Einbauen toppen die Stromkosten schon nach wenigen Jahren den Kaufpreis, manche arbeiten unzuverlässig. Die Preispanne ist enorm: Die Stiftung Warentest hat 25 Geräte zwischen 450 und 1.750 Euro geprüft.

Der Kaufpreis ist nur die halbe Wahrheit. Viele der günstigen Geräte erwiesen sich als Stromfresser. Um die anfallenden Stromkosten zu berechnen, führen die Experten und Expertinnen Messungen im Labor durch. Dabei wird mit den aktuellen Preisen und einer Energiepreissteigerung von jährlich fünf Prozent in den nächsten 15 Jahren gerechnet. Im Ergebnis rechnet sich eine energiesparende Kombi auf lange Sicht. Auch die Umweltbelastung sinkt mit jeder eingesparten Kilowattstunde.

In puncto Energieeffizienz kommt es auch auf die Größe an: Bei der Ermittlung der Energieeffizienzklasse wird der Stromverbrauch in Bezug zum Stauraum des Geräts gesetzt, daher schneiden die großen Modelle tendenziell besser ab. Der Test zeigte aber, dass manche kleineren Kombis absolut gesehen weniger Strom als große verbrauchten. Also nur so groß kaufen wie notwendig.

Neun Modelle im Test arbeiteten zudem unzuverlässig. Sie frosteten oder kühlten die Lebensmittel-Dummies zu langsam. Die Qualität echter Lebensmittel kann darunter leiden. Die Geräte wurden mit Ausreichend oder Mangelhaft bewertet. Das betrifft vor allem die günstigeren Kombis im Test.

Der vollständige Test von Kühl-Gefrier-Kombinationen ist in der September-Ausgabe der Zeitschrift test zu finden und online unter www.test.de/kuehlgeraete.
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NABU: Reparaturbonus entlastet Haushalte und Natur
Miller: Längere Nutzung von Produkten fördert nachhaltiges Wirtschaften

Berlin, 11.8.22 - Um ganze zwei Prozent könnte die aktuelle Inflation in Deutschland höher liegen, wenn nicht staatliche Maßnahmen wie das 9-Euro-Ticket ausgleichend gewirkt hätten. Auf dieses Ergebnis kommt eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Doch welche anderen Entlastungen können in den kommenden Monaten ebenfalls bei den Bürgern und Bürgerinnen ankommen, die unter Preissteigerungen am meisten zu leiden haben?

„Um teure Neuanschaffungen wie eine Waschmaschine zu vermeiden, muss mehr repariert werden. Durch das Reparieren leben unsere Geräte länger und das spart massiv Ressourcen und CO2-Emissionen ein. Das Problem ist: Oft ist die Reparatur zu teuer. Unsere Nachbarn in Österreich haben daher bundesweit einen Reparaturbonus, ausgestattet mit 130 Millionen Euro, eingeführt. Die Hälfe der Reparaturkosten in Höhe von maximal 200 Euro werden den Bürgern erstattet. Solche klugen und einfachen Hilfen brauchen wir hierzulande auch,“ so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Die Gründe für die hohen Reparaturkosten liegen oft an zu hohen Preisen für Ersatzteile. Diese werden von den Unternehmen festlegt. Zudem sind Elektrogeräte häufig schwer zu reparieren. Beides muss zeitnah über ein „Recht auf Reparatur“ geregelt werden.

Ein solcher Reparaturbonus ist ein sehr gutes ökologisches und soziales Instrument, das in ein kommendes Entlastungspaket gehört. Er kommt auch bei den Menschen an, für die hohe Neuanschaffungskosten in den kommenden Monaten zu einem richtigen Problem werden können,“ urteilt Julia Simon, Referentin für Kreislaufwirtschaft. „Der Reparaturbonus ist ein einfaches und bereits erprobtes Instrument, um die Natur und Menschen – gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten – effektiv zu entlasten.”

Dass die Gelder da ankommen, wo sie gebraucht werden, zeigt der Pilot eines Reparaturbonus aus Thüringen aus dem letzten Jahr. Künftig wollen auch andere Kommunen und Länder nachziehen. Zu einem wahren Erfolg und einer echten Entlastung kann der Reparaturbonus aber nur werden, wenn er bundesweit, unterstützt und ausgerüstet mit dem entsprechenden Budget, umgesetzt wird.
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VAG: Neue Straßenbahn-Ansage
SC-Stadionsprecher Claus Köhn stimmt die Fans jetzt schon in den Straßenbahnen auf die Heimspiele ein

„Liebe SC-Fans, von hier ist es nur noch ein kurzer Weg ins Europa-Park Stadion. Wir wünschen ein spannendes Spiel mit unserem SC Freiburg, Spannung, viele Tore und einen verdienten Sieger. Wir hören uns im Stadion.“

Wenn die Fans des SC Freiburg künftig zu den Heimspielen des Sport-Club fahren, bekommen sie bereits bei der Anreise mit der Straßenbahn die ebenso bekannte wie sonore Stimme von Stadionsprecher Claus Köhn zu hören. Nicht nur bei den Bundesligaspielen im Europa-Park Stadion, sondern natürlich auch für die Spiele der SC-Bundesliga-Frauen und der U23 im Dreisamstadion gibt es eine eigene Version für die Straßenbahnfahrt.

Mit seiner kreativen Idee traf der SC Freiburg bei der Freiburger Verkehrs AG auf offene Ohren. Auch hier hatte man sich schon darüber Gedanken gemacht, wie die Ansage zu den Heimspielen etwas knackiger gestaltet werden könnte. Und auch der langjährige SC-Stadionsprecher Claus Köhn war sofort Feuer und Flamme für diese Aktion und sagt: „Es ist mir eine große Ehre, unsere Fans künftig bereits Stunden vor dem Spiel in den Straßenbahnen der VAG zum Heimspiel begrüßen zu dürfen. Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Menschen öffentliche Verkehrsmittel nutzen würden und somit einen Beitrag für unser Klima leisten.“

Der SC Freiburg und die VAG sind seit Jahrzehnten enge Partner und freuen sich mit diesen Ansagen, die Fans schon bei der Anreise mit etwas Stadionatmosphäre abzuholen.
 
 

Karlsruhe: Turm braucht einen
© Stadt Karlsruhe, Georg Hertweck
 
Karlsruhe: Turm braucht einen "Zahnarzt"
Sandstein-Mauerwerk und Aussichtsplattform werden für rund 1,3 Millionen Euro saniert

"Bis auf Weiteres geschlossen" steht schon seit längerem am Eingang zum Turm auf dem Durlacher Turmberg. Erst sorgte die Corona-Pandemie für die Sperre, jetzt müssen sich Ausflügler noch ein weiteres Jahr gedulden, denn das älteste oberirdische Baudenkmal auf dem Stadtgebiet braucht einen "Zahnarzt". Mit diesem verglich Martin Wenz, Gebietsreferent beim Landesamt für Denkmalpflege, die anstehenden Sanierungsarbeiten, "hier hat der Substanzerhalt oberste Priorität". Daher werden die Steine behutsam gereinigt, schadhafte Fugen ausgebessert und Spalten geschlossen, damit kein Wasser mehr eindringen kann. Während das mittelalterliche Mauerwerk aus heimischem Sandstein trotz zweier großer Brände in den Jahren 1644 und 1689 immer noch recht gut in Schuss seit, "macht der jüngste Bauteil die größten Probleme", so Wenz. Aus der in den 50er Jahren gebauten Aussichtsplattform auf der Turmspitze "haben sich sogar schon Betonbrocken gelöst", berichtete Konrad Lenzinger, Vertreter des mit der Sanierung beauftragen Architekturbüros, beim Pressetermin. Von den Arbeiten ausgenommen ist der auf der Stadtseite vorgelagerte Pfeiler, der im 16. Jahrhundert als Geschützplattform ergänzt wurde.

Knapp 1,3 Millionen Euro wird die Runderneuerung kosten, bis September 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Damit die Umgebung und damit auch der weiterhin laufende Restaurantbetrieb so wenig wie möglich beeinträchtigt werden, kommt auf das Gerüst noch eine Plane drauf. Unter dieser „Christo-Verhüllung“, wie sie Tom Dueck vom Stadtamt Durlach nannte, werden nicht nur die Steinmetze arbeiten, sondern auch Wenz und sein Team forschen. „So nahe waren wir noch nie am Mauerwerk dran“, freut sich der Experte, der sich neue Erkenntnisse zur Entstehungsgeschichte des Turmes erhofft. Vergleiche mit anderen Burgen in der Region aus der Stauferzeit ließen auf eine Bauzeit zwischen 1190 und 1200 schließen, vermutet Martin Wenz, "aber ganz genau können wir das immer noch nicht sagen".
 
 

Es geht weiter am Alten Schloss in Meersburg
Meersburg: Altes Schloss (c) DSD / Willinger
 
Es geht weiter am Alten Schloss in Meersburg
Fortsetzung der Arbeiten an der Südfassade

Wie schon vor vier Jahren unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale die Sanierungsarbeiten an der Südfassade des Alten Schlosses in Meersburg, diesmal mit 130.000 Euro. Die Arbeiten dort waren unterbrochen worden durch die unaufschiebbaren Notsicherungsmaßnahmen am Dagobertsturm 2019 und 2020. Das Alte Schloss gehört zu den über 380 Denkmalen, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.

Das Alte Schloss gilt als die älteste bewohnte Burg Deutschlands. Ihre markante Ansicht auf einem Bergsporn hoch über dem Bodensee macht sie zu einem Wahrzeichen der Region. Schon Ende des 19. Jahrhunderts der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, gehört sie zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten am Bodensee.

Zum Objekt:
Das im Zentrum Meersburgs stehende Alte Schloss ist ab 1334 verbürgt. Als bischöfliche Residenz wurde die ursprüngliche Burg vom 16. bis ins 18. Jahrhundert mehrmals umgebaut. Als die Säkularisation 1803 die Zeit der Fürstbischöfe beendete, ging das Schloss zunächst in den Besitz des Badischen Staates über, 1838 gelangte es in private Hand. In all den Jahrhunderten wurde die Anlage niemals eingenommen oder zerstört. Sie ist bis heute bewohnt, wird aber zugleich museal genutzt. Den Kern der Anlage bilden der rechteckige Bergfried – der Dagobertsturm – und die L-förmig anstoßenden Wohnbauten. Sie sind umgeben von einer Schildmauer mit vier Rundtürmen.

Das Alte Schloss muss durchgreifend instandgesetzt werden. Statische Sicherungsarbeiten wurden auch schon an der Südmauer durchgeführt, wo es zu Mauerwerksausbrüchen gekommen war. In diesem Zusammenhang werden auch die Ausbauchungen im Mauerwerk beseitigt und die Fenster einschließlich der Gewände instandgesetzt.
 
 

Hilfsorganisationen betreuen rund 50.000 Besucher bei Konzert in Freiburg
Helferinnen und Helfer während des Dienstes in Freiburg / Bild: Malteser
 
Hilfsorganisationen betreuen rund 50.000 Besucher bei Konzert in Freiburg
"Tote Hosen" sorgen für reichlich Arbeit - 500 Patientenkontakte - 10 Transporte in Kliniken

Freiburg (DRK). Die Gruppe "Tote Hosen" lockt seit Jahren bei ihren diversen Konzerten immer wieder tausende Besucher in die Hallen und Open Air Bereiche. So auch am Samstag, 23.7.2022, auf dem Freigelände der Messe am Flugplatz Freiburg. Rund 50.000 Besucher wollten die beliebten Musiker am Abend selbst erleben und sorgten so für einen Großeinsatz von Rotem Kreuz, Malteser und Johanniter, den "Hilfreichen3". Immerhin boten die Hilfsorganisationen zwischen Samstagmittag und Mitternacht rund 120 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer samt mehreren Notärzten (5) auf, um auf mögliche medizinische Notfälle bestens vorbereitet zu sein.

Das vergangene Wochenende dürfte so für die Hilfsorganisationen in der Region Freiburg erneut zu dem arbeitsreichsten seit vielen Jahren zählen. Dabei lag es sicherlich nicht nur an dem sommerlichen Wochenende, dass die drei Hilfsorganisationen Deutsches Rotes Kreuz, Malteser und Johanniter reichlich Patientinnen und Patienten bei der Veranstaltung in Freiburg zu versorgen hatten.

Während des Konzertes gab es insgesamt dann rund 500 Patientenkontakte, davon wurden 147 in der Unfallhilfsstelle versorgt. Zehn Patienten (Sechs Patienten in 2018) wurden nach Behandlung in der Unfallhilfsstelle in umliegende Kliniken gebracht. Vorwiegend wurden chirurgische Verletzungen, Wespenstiche, Erschöpfungen oder alkoholische "Ausfallerscheinungen" behandelt.

"Wir können damit", so der DRK-Pressesprecher im DRK-Kreisverband Freiburg, Matthias Reinbold, "von einem der umfänglichsten Sanitätswachdiensten für das Ehrenamt der Hilfsorganisationen in Freiburg seit Jahren sprechen". Mit rund 50.000 betreuten Besuchern bei einem Konzert ist es das größte Konzert in Freiburg seit vielen Jahren, wie der DRK-Pressesprecher erläutert.

Für DRK-Gesamteinsatzleiter Matthias Weyand fällt die Bilanz dennoch positiv aus, weil nicht nur die Zusammenarbeit mit dem Veranstalter reibungslos erfolgte sondern auch das "Patientenaufkommen wie erwartet war und die Hitze nicht noch zusätzlich Probleme bei den Versorgungen bereitete". Wie umfangreich das Dienstgeschehen mittlerweile ist zeigt auch, dass für die Veranstaltung DRK-Helferinnen und Helfer aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis, Landkreis Waldshut oder Landkreis Lörrach dabei waren.

Neben der Veranstaltung mit den Toten Hosen waren die ehrenamtlichen HelferInnen noch bei weiteren Veranstaltungen präsent. So betreuen die Johanniter derzeit das ZeltMusik Festival in Freiburg. Darüber hinaus war der DRK-Ortsverein Hartheim bei einer Musikveranstaltung präsent und das DRK Oberried beim "Tote Mann Lauf" in Oberried sowie am Sonntag noch bei der Veranstaltung "Schauinslandkönig". In Gundelfingen war und ist der örtliche DRK-Ortsverein beim Dorffest von Freitag bis Sonntag präsent.
 
 

 
Produktion von Medikamenten
Das große Schweigen der Pharma-Industrie

Unter welchen Bedingungen für Arbeiterinnen und Arbeiter sowie Umwelt der Großteil unserer Arzneiwirkstoffe produziert wird, ist völlig unklar. „Die Pharmabranche mauert“, so das Fazit der Stiftung Warentest nach ihrer Untersuchung, mit der sie die Produktionsbedingungen von Medikamenten ermitteln wollte. Die Pharmaindustrie lässt Arzneiwirkstoffe vor allem in China und Indien produzieren.

Während Lebensmittel- und Textilhersteller in den Tests der Stiftung Warentest deutlich transparenter sind, was die Produktionsbedingungen ihrer Produkte betrifft, ist von den Pharmariesen so gut wie nichts zu erfahren.

Die Stiftung Warentest befragte zehn umsatzstarke Pharmahersteller, die Medikamente in Deutschland vertreiben. Darunter waren fünf Originalhersteller, die neue Medikamente entwickeln, und fünf Generikahersteller, die Nachahmerpräparate von Arzneien mit abgelaufenem Patent produzieren. Die Stiftung Warentest wollte zu je einem Medikament wissen, woher der Wirkstoff stammt, wie die Unternehmen gegebenenfalls sicherstellen, dass Luft und Gewässer an ausländischen Produktionsstandorten möglichst wenig verschmutzt werden, und welche Sozialstandards etwa bei Arbeitsschutz, Löhnen und wöchentlicher Arbeitszeit gelten.

Wenig auskunftsfreudig waren vor allem die Originalhersteller. Drei von ihnen – Berlin-Chemie, Pfizer und Sanofi – lieferten keinerlei Informationen zu unseren Fragen. Nur kurze, allgemeine Auskünfte gab es von Hexal, MSD und Novartis. Am kooperativsten waren vier der Generikahersteller. 1A Pharma teilte mit, dass der angefragte Wirkstoff aus Deutschland und den USA stamme. Aliud Pharma, AbZ-Pharma und Ratiopharm gaben an, bei Zulieferern auf Qualität zu achten, etwa durch regelmäßige Audits. Damit erfüllen sie ihre gesetzlichen Pflichten, was die Güte der Produktion betrifft. Doch selbst bei ihnen erhielten wir kaum Informationen zu Arbeits- und Umweltbedingungen.

Hinsichtlich der pharmazeutischen Qualität gibt es Regeln, die Zulieferer in der Produktion einhalten müssen – aber um Umweltstandards geht es da kaum. Studien zeigen, dass Gewässer in der Nähe indischer und chinesischer Pharmafabriken oft mit Antibiotika belastet sind. Wenig herausfinden lässt sich zu den Arbeitsbedingungen in chinesischen und indischen Pharmafirmen.

Veränderungen könnte das ab 1. Januar 2023 geltende Lieferkettengesetz bringen. Denn dann müssen wenigstens die Großen der Branche regelmäßig überprüfen, ob ihre Zulieferer Menschenrechte verletzen oder die Umwelt schädigen – und wenn nötig, auch Abhilfe schaffen.

Der Artikel „Produktion von Medikamenten“ findet sich in der August-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/medikamente-nachhaltig.
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