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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
Krankenhauszusatzversicherung: Chefarzt und Einbettzimmer ab 40 Euro
Will sich ein Kassenpatient im Krankenhaus vom Chefarzt behandeln lassen und im Einbettzimmer liegen, kann das etliche tausend Euro kosten. In diesem Fall greift eine Krankenhauszusatzversicherung. Einbettzimmertarife mit „sehr gutem“ Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es schon ab 40 Euro im Monat. Zu diesem Ergebnis kommt die Zeitschrift Finanztest in ihrer Dezember-Ausgabe.

Mit einer Zusatzpolice für das Krankenhaus kommen gesetzlich Versicherte dem Status eines Privatpatienten ziemlich nahe. Der Versicherer erstattet die Mehrkosten für die Chefarzthonorare und für das bessere Zimmer und übernimmt auch die Differenz, falls der Patient ein teureres als das in der ärztlichen Einweisung genannte Krankenhaus aufsucht. Im Test von 101 Krankenhauszusatzversicherungen haben 9 Tarife ein „sehr gutes“ Preis-Leistungs-Verhältnis. Vier Mal vergab Finanztest aber auch das Urteil „Mangelhaft“.

Die Preisspanne für einen 43-jährigen gesunden Modellkunden reicht bei Einbettzimmertarifen von 40 bis 77 Euro im Monat, bei den Zweibettzimmertarifen liegen die Beiträge zwischen 37 und 64 Euro. Diese Verträge stehen Versicherten aller Kassen offen. Etwas günstiger erhalten manche die Zusatzpolice über ihre Krankenkasse. Viele Kassen kooperieren mit einem privaten Versicherungsunternehmen, das dann meistens einen kleinen Rabatt gewährt.

Die Stiftung Warentest rät, sich um einen Vertrag zu bemühen, solange die Gesundheit stabil ist. Hat jemand Vorerkrankungen, können die Versicherer ihn ablehnen oder Risikozuschläge verlangen. Außerdem müssen Kunden mit höherem Eintrittsalter mehr Beitrag zahlen. Selbst günstige Zweibettzimmertarife kosten beim Abschluss mit 63 Jahren bereits 67 bis 69 Euro im Monat – und das auch nur bei tadellosem Gesundheitszustand.

Der ausführliche Test Krankenhauszusatzversicherung erscheint in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (ab 18.11.2015 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/krankenhauszusatzversicherung abrufbar.
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Sofortrente: Nur zwei Angebote sind „gut“
Reichen im Alter die lebenslangen Einkommensquellen nicht aus, zahlen Kunden oft zu Beginn des Ruhestands eine größere Summe an einen Versicherer und bekommen dafür eine lebenslange Rente. Kunden müssen etwa 90 Jahre alt werden, wenn sie sicher sein wollen, dass der Versicherer ihnen insgesamt mehr an monatlicher Rente auszahlen wird als sie eingezahlt haben. Die Stiftung Warentest hat 32 Renten gegen Einmalbetrag getestet. Nur zwei Angebote sind „gut“. Die Ergebnisse sind in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest veröffentlicht.

Eine Sofortrente ist für die Ruheständler sinnvoll, die keine anderen ausreichenden lebenslangen Einkommensquellen etwa durch die gesetzliche Rente, Betriebsrente oder Mieteinnahmen haben. Wichtig: Kunden sollten ihre Lebenserwartung positiv einschätzen. Denn selbst beim Testsieger übersteigt die Rente erst nach etwa 24 Jahren den Einsatz. Zahlt ein Kunde mit 65 Jahren 100.000 Euro ein, wird ihm eine monatliche Mindestrente von 338 Euro garantiert, egal wie alt er wird. Die drei Versicherer mit der niedrigsten garantierten Rente zahlen nur 314 Euro im Monat, also 288 Euro weniger im Jahr.

Neben der garantierten Mindestrente erhalten Kunden Überschusszahlungen, die der Versicherer mit dem eingezahlten Kapital erwirtschaftet. Die Finanztest-Experten raten zu einer volldynamischen Überschussvariante. Hier kann die Rente nur steigen, aber nie sinken.

Ebenso empfiehlt Finanztest vor Abschluss einer Sofortrente die Alternativen Rürup-Rente – für besser verdienende Selbstständige – und Einmalzahlung in die gesetzliche Rente – z.B. für Beamte – in Betracht zu ziehen.

Der ausführliche Test Sofortrente erscheint in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (ab 18.11.2015 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/sofortrente abrufbar.
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Roland Mack zum „Officier des Palmes Académiques” ernannt
Hoher Kulturorden für Europa-Park Inhaber

Für sein großes Engagement um die deutsch-französische Freundschaft ist Europa-Park Inhaber Dr.-Ing. h.c. Roland Mack am 13. November 2015 mit dem „Ordre des Palmes Académiques“ ausgezeichnet worden. Damit erhält er zum zweiten Mal diesen hohen Kulturorden des französischen Bildungswesens und steigt vom „Chevalier“ zum „Officier“ auf. Im Refectorium des 4-Sterne Superior Hotels Santa Isabel nahm Roland Mack die Ehrung vom französischen Botschafter Philippe Etienne entgegen.

„Roland Mack ist ein Europäer der ersten Stunde und Begründer eines einzigartigen europäischen Traums. Mit seinem herausragenden Engagement trägt er im höchsten Maß zur Vertiefung unserer Beziehungen bei“, lautet die Begründung des Ministeriums für Schul- und Hochschulwesen in Paris. Stellvertretend für die französische Regierung übergab der Botschafter Philippe Etienne den „Ordre des Palmes Académiques“. Diese Auszeichnung ist in drei Rangstufen unterteilt und hebt Roland Mack fortan in den Offiziersstand. Philippe Etienne machte in seiner Laudatio auf den außerordentlichen Verdienst für die bilaterale Völkerverständigung sowie auf den ausgeprägten Willen zum internationalen Austausch junger Menschen aufmerksam. Dem 66-Jährigen gelinge dies als Inhaber von Deutschlands größtem Freizeitpark auf herausragende Weise, sagte Etienne weiter.
Mack bezeichnete die Ehrung als eine Auszeichnung, die er stellvertretend für die über 3.600 Mitarbeiter des Europa-Park in der 40. Jubiläumssaison entgegennehme. „Wir haben eine Vielzahl französischer Mitarbeiter, die täglich mit Menschen zahlreicher Nationalitäten die Europäische Idee mit Leben erfüllen. Ohne persönliche Begegnungen – gerade junger Menschen – wird Europa auf Dauer keinen Bestand haben“, so Mack. In seiner Danksagung bedankte er sich für diese große Geste. „Als überzeugter Europäer und großer Unterstützer für die deutsch-französische Freundschaft erfüllt mich diese wichtige französische Auszeichnung natürlich mit besonderem Stolz.“
Der Orden „Palmes Académiques“ ist von Napoleon zunächst für Mitglieder der Universität geschaffen worden.1866 wurde die Vergabe auf Personen außerhalb des Lehrbetriebes ausgedehnt, die sich große Verdienste um Erziehung, Bildung und Kultur erworben haben. Am 3. Juli 2003 erhielt Roland Mack in Straßburg bereits die Auszeichnung „Chevalier dans l’Ordre des Palmes Académiques“.

Der Europa-Park ist in der Wintersaison von Samstag, 28. November 2015 bis Sonntag, 10. Januar 2016 (außer 24. und 25. Dezember) täglich von 11 bis 19 Uhr (am 31. Dezember bis 18.30 Uhr) geöffnet. Infos unter 07822/776688 und im Internet.

zum Bild oben:
Der französische Botschafter Philippe Etienne überreicht Europa-Park Inhaber Roland Mack den „Ordre des Palmes Académiques“ / Foto: Europapark
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Freiburg-Littenweiler: Zimmerbrand in der Sonnenbergstraße
Freiburg, 8. November. Gegen 22:39 Uhr gingen bei der Integrierten Leitstelle über den europaweiten Notruf 112 mehrere Meldungen ein, dass es in einem Mehrfamilienhaus im Freiburger Stadtteil Littenweiler brennen würde. Der Disponent alarmierte umgehend den Löschzug der Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Abteilung Kappel.

Beim Eintreffen der Feuerwehr drang dichter Rauch aus dem Gebäude, die Bewohner der Nachbarwohnungen konnten sich noch rechtzeitig ins Freie bringen. Die Bewohnerin der betroffenen Wohnung wurde zunächst vermisst. Ein Atemschutztrupp drang in die Wohnung ein und kontrollierte alle Räume, konnte jedoch keine Personen antreffen.

Zwischenzeitlich konnte der Einsatzleiter herausfinden, dass die Bewohnerin panisch aus dem Haus geflohen war und sich vom Gebäude entfernt hatte. Rettungsdienst und Polizei leiteten sofort die Suche nach der Frau ein und konnten sie ein paar Straßen weiter antreffen. Der Rettungsdienst übernahm die medizinische Versorgung.

Die Bewohnerin war vom Warnton ihres Rauchmelders geweckt worden und hatte die Wohnung fluchtartig verlassen. Erneut hat sich die Rauchmelderpflicht in Wohngebäuden bewährt und ein Leben gerettet.

Der Brand konnte schnell gelöscht werden. Die Feuerwehr führte abschließend Belüftungsmaßnahmen durch. Bei Löschversuchen hatte ein Nachbar Rauchgase eingeatmet und musste ebenfalls vom Rettungsdienst behandelt werden. Die Polizei Freiburg hat die Brandursachenübermittlung übernommen.

Die Feuerwehr Freiburg war mit 26 Einsatzkräften und 7 Fahrzeugen unter der Leitung des Inspektionsdienstes im Einsatz.

Dies war bereits der zehnte Einsatz, den die Feuerwehr Freiburg an diesem Tag zu bewältigen hatte. Neben der Berufsfeuerwehr waren die ehrenamtlichen Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Abteilungen Oberstadt, Herdern, Wiehre, Stühlinger und Kappel an diesem Sonntag stark gefordert.

Bereits am Nachmittag war der Löschzug der Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Abteilung Herdern zu zwei Brandmeldeeinsätzen ausgerückt. Danach rückten Berufsfeuerwehr und Abteilung Oberstadt zu einem Waschmaschinenbrand in der Wiehre aus. Hier blieb es bei Sachschaden durch die Rauchentwicklung. Am frühen Abend lösten zweimal Heimrauchmelder weitere Einsätze für die Feuerwehr aus. Dabei entstanden jedoch keine Schäden.
 
 

 
Freiburg: Rote Karten für übervolle Restmülltonnen
Ab 9. November: Stadt Freiburg will Arbeitsbelastung von Müllwerkern verringern

Überquellende Mülltonnen stören das Stadtbild und erschweren die Arbeit der Müllabfuhr. Ende September hat die Aktion „Deckel zu!“ begonnen. Seither markiert die Freiburger Abfallwirtschaft überfüllte Restmüllbehälter mit einer gelben Karte. Nach dieser Verwarnung kommt ab Montag, 9. November, die rote Karte zum Einsatz. Übervolle Restmülltonnen werden dann nicht mehr entleert.

Mit der Aktion „Deckel zu!“ will die Stadt Freiburg ihre Bürgerinnen und Bürger zu mehr Rücksicht bewegen. Gemäß der städtischen Abfallwirtschaftssatzung müssen die Deckel der Abfalltonnen am Entleerungstag geschlossen sein, und zusätzlicher Restmüll darf nur in gebührenpflichtigen Müllsäcken bereitstehen.

In den vergangenen sechs Wochen haben Mitarbeiter der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF) gelbe Karten an etwa 3.000 überladene Abfalltonnen gehängt. Viele Haushalte und Betriebe haben daraufhin ihren Behälter für die wöchentliche Abfuhr angemeldet oder eine größere bzw. abschließbare Restmülltonne bei der ASF bestellt. Anderen Bürgern half die frühzeitige Information, sich schon im Vorfeld auf „Deckel zu!“ einzustellen.

Jenen Restmülltonnen, die ab dem 9. November übervoll an der Straße stehen, zeigt die ASF nun die rote Karte. Der entsprechende Behälter wird nicht mehr entleert und bleibt stehen. Die Betroffenen müssen ihren Restmüll dann selbst entsorgen, indem sie rote Müllsäcke kaufen oder ihn kostenpflichtig bei einem Recyclinghof abgeben.

Da jede Mülltonne mit einem elektronisch lesbaren Chip ausgerüstet ist, kann die ASF sie einem Haushalt oder Betrieb zuordnen und den Benutzern aufgefallener Behälter einen Anmeldebogen für eine größere Restmülltonne zusenden. Nutzern, die sich dann immer noch nicht kooperativ zeigen, kann die Stadt die geeignete Behältergröße vorschreiben. Weitere Informationen bei der ASF, Tel. 0761/76707-430, info@abfallwirtschaft-freiburg.de.
 
 

 
ÖKO-TEST Gummistiefel für Erwachsene
Giftschuhe aus der chemischen Trickkiste

Gummistiefel sollte man nur im Notfall anziehen. Das ist die Empfehlung des ÖKO-TEST-Magazins, das für die aktuelle November-Ausgabe 16 Modelle ins Labor geschickt hat. Die Schuhe sind oft sehr stark mit Weichmachern und anderen Schadstoffen belastet. Zwei überschreiten sogar die neuen EU-Grenzwerte für PAK, die ab Ende Dezember gelten. Selbst Stiefel aus Naturkautschuk fallen im Test durch.

Egal, ob die Stiefel aus China oder aus anderen Ländern wie Indonesien, Frankreich, Italien oder Portugal stammen, die Testurteile lauten für alle „ungenügend“ oder „mangelhaft“. Anscheinend sind Produkteigenschaften wie Elastizität und Wasserdichtigkeit nur zu realisieren, wenn jede Menge Chemikalien eingesetzt werden. So stecken in jedem getesteten Stiefel polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Manche dieser Schadstoffe, die über die Haut aufgenommen werden können, gelten als krebserzeugend oder erbgut- bzw. fortpflanzungsgefährdend. Ab dem 27. Dezember gibt es in der Europäischen Union Grenzwerte für acht dieser Stoffe. Zwei Modelle im Test dürften, kämen sie dann neu auf den Markt, nicht mehr im Regal liegen.

Neben PAK weisen manche Modelle noch Weichmacher und Ersatzweichmacher auf. Phthalat-Weichmacher stehen in Verdacht, Leber, Nieren und Fortpflanzungsorgane zu schädigen und wie ein Hormon zu wirken. Dazu kommt, dass Phthalate in der Umwelt kaum abgebaut werden. Aber auch giftige Farben, zinnorganische Verbindungen sowie halogen- und phosphororganische Flammschutzmittel sind ein Thema – allesamt für den Menschen gesundheitsbedenklich. Selbst Naturkautschuk-Stiefel sind keine Alternative, weil sie teilweise Nitrosamine enthalten, welche schon in den kleinsten Mengen krebsauslösend sind.

ÖKO-TEST empfiehlt daher, Gummistiefel wirklich nur im Notfall anzuziehen. Keinesfalls sollte man barfuß sein oder mit nackten Waden hineinschlüpfen, sondern möglichst viel Stoff zwischen Stiefel und Haut bringen.

Das ÖKO-TEST-Magazin November 2015 gibt es seit dem 30. Oktober 2015 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 4,50 Euro.
 
 

 
Freiburg: Sozialstation versorgt jetzt ihre Vorgängerinnen
Im Diakonissenhaus zieht ein ambulantes Pflegeteam für den Freiburger Norden ein

Freiburg. (gh). „Wir kehren zu unseren Wurzeln zurück“. Dies sagt Johannes Sackmann der Vorstand der Evangelischen Sozialstation. Er unterhält sich mit Pfarrer Jochen Kunath und Hausleiterin Jutta Lemke im Diakonissenhaus in der Burgunderstraße 5. Denn ab 1. November wird in dem traditionsreichen Haus ein Pflegeteam seine Arbeit für den Freiburger Norden in einem neuen Stützpunkt der Sozialstation aufnehmen.

Die Diakonissen waren einst die Vorgängerinnen der heutigen ambulanten Pflegedienste. In vielen Städten und Gemeinden in ganz Südbaden gingen die Frauen aus Freiburg mit der dunklen Tracht und der weißen Haube in die Häuser um Kranke, Betagte und Sterbende zu pflegen. Vor rund vier Jahrzehnten wurden dann landesweit die Sozialstationen eingerichtet. Die klassische Gemeindekrankenpflege wurde vom System der Sozialstationen und einer professionalisierten Struktur abgelöst.

Vom neu eingerichteten Pflegestützpunkt im Diakonissenhaus aus versorgen nun die Pfleger und Schwestern mit ihren weißen Autos Pflegebedürftige in der Altstadt, Herdern, Zähringen, in Teilen von Beurbarung und in Brühl. Und, nicht nur dies. Das Pflegeteam wird künftig auch zuständig sein für die Bewohnerinnen in der Burgunderstraße. In dem Haus, wohnen noch vier Diakonissen im sogenannten Feierabend, wie sie den Ruhestand nennen. Insgesamt gibt es 34 Apartements im ehemaligen Mutterhaus, mit kompletter Hauswirtschaft, zahlreichen Angeboten von Veranstaltungen, Vorträgen, Gymnastik bis zur Seelsorge und Gottesdiensten in der hauseigenen Kapelle. Aktuell leben 33 Frauen im Haus. Das Betreute Wohnen gibt es schon seit über zwanzig Jahren. Denn die Diakonissen hatten einst beschlossen keinen Nachwuchs mehr aufzunehmen, die frei werdenden Räume vergab man an „zivile Frauen“. Und die pflegerische Versorgung für die älter werdenden Diakonissen wurde von eigenen Pflegekräften geleistet.

Jetzt musste der eigene Pflegedienst aus wirtschaftlichen Gründen aufgelöst werden. Damit war zunächst die Versorgung der verbliebenen teilweise hochbetagten Diakonissen, die einst selbst Gemeindeschwestern waren, in Frage gestellt. „Dieses Problem hat jetzt eine schöne Wendung genommen“, sagt Pfarrer Kunath. Denn die Evangelische Sozialstation mit bisher drei großen Pflegeteams, Nachbarschaftshilfe, Familienpflege und Hausnotruf, einer der größten Anbieter in Freiburg, suchte neue Räume für ein weiteres, neues Pflegeteam. Nun beginnt im November die Übergangsphase im Diakonissenhaus und bis Jahresanfang werden die rund zwanzig Mitarbeitenden des Pflegestützpunktes im Haus und in den Stadtteilen eingearbeitet sein. „Wir versorgen künftig unsere Vorgängerinnen“, sagt Vorstand Sackmann.

Der Einzug der Sozialstation ist aber nicht die einzige Neuerung im Diakonissenhaus. „Wir wollen ein geistlicher Ort der evangelischen Kirche sein“, erklärt Pfarrer Kunath. Es werde überlegt, wie die „Tradition aktualisiert werden kann“. Das Diakonissenhaus könnte ein „lebendiger Ort werden, in dem Menschen einkehren, die in sozialen Berufen tätig sind“ so seine Überlegungen. Regelmäßig hält der Pfarrer oder seine Kolleginnen und Kollegen sonntagmorgens Gottesdienst in der kleinen Kapelle und es gibt drei Mal wöchentlich öffentliche Morgenandachten (Dienstag bis Donnerstag um 8.30 Uhr) und ein Mal monatlich ein Abendgebet als Kaiserswerther Gebet oder Taizé- Gebet. Hausleiterin Jutta Lemke weist gerne auf den Seelsorgekurs der Landeskirche hin, der erstmals im Haus stattgefunden hat und Ehrenamtliche qualifizierte. Sie freut sich auf das Pflegeteam, dem neben den eigenen Räumen auch Gemeinschafträume für Besprechungen und Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

zum Bild oben:
Vor dem Freiburger Diakonissenhaus: v. l. n. r. Johannes Sackmann, Vorstand der Evangelischen Sozialstation, Hausleiterin Diakonin Jutta Lemke und Pfarrer Jochen Kunath vom Diakonissenhaus. (Foto: Günter Hammer)
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Karlsruhe: Erinnern ist Verantwortung zur Wachsamkeit
Gedenkfeier in Gurs zum 75. Jahrestag der Deportation badischer Juden

Seit den 1960er Jahren pflegt eine Arbeitsgemeinschaft von Städten und Gemeinden aus Baden und der Pfalz unter der Federführung Karlsruhes zusammen mit dem Oberrat der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden (IRG) den Friedhofs des ehemaligen Internierungslager Gurs. In das Lager im Südwesten Frankreichs hatten die Nationalsozialisten am 20. Oktober 1940 mehr als 6.500 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland verschleppt. Über 1.000 von ihnen starben bereits an den menschenverachtenden Lebensbedingungen im Lager. Für die meisten anderen von ihnen war der Ort am Fuße der Nordpyrenäen die Vorhölle vor Auschwitz, bevor sie die Nationalsozialisten 1942 in die Vernichtungslager des Ostens weiter verschleppten. Bestandteil der Erinnerungskultur an die Opfer ist auch eine jährliche Gedenkveranstaltung zum Jahrestag der Deportation.

„Gurs ist ein Ort der Erinnerung und des Gedenkens, aber auch des Lernens für die Gegenwart und die Zukunft“, lautete für Ersten Bürgermeister Wolfram Jäger die zentrale Botschaft der Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag der Deportation am Sonntag (25. Oktober) auf dem Lagerfriedhof in Gurs. Jäger stand an der Spitze der Karlsruher Delegation um die Mitglieder des Gemeinderats Lüppo Cramer, Elke Ernemann, Karl-Heinz Jooß und Tilman Pfannkuch, die zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft, Vertretern des IRG und der Landesregierungen von Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz an der Feier zum 75. Jahrestag und an Gesprächen mit Zeitzeugen teilnahm.

Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft war in diesem Jahr die Stadt Mannheim. Im Namen der Städte und Gemeinden versprach der Mannheimer Oberbürgermeister Peter Kurz bei der Feier, „die Opfer nicht zu vergessen“. Als Lehre „aus dem durch die Nazis herbeigeführten und von der Mehrheit nicht verhinderten Zivilisationsbruch“ legte Kurz „das Bekenntnis ab, für Menschenrechte und Menschenwürde, Demokratie und Rechtsstaat einzustehen“. Auch die baden-württembergische Staatsministerin Silke Krebs appellierte am „Gedenk- und Erinnerungsort Gurs“, der das grausame Geschehen sichtbar mache, an „unsere Verantwortung, die Erinnerung an das Unrecht der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wach zu halten“ und daraus zu lernen. Der Vorsitzende der IRG Rami Suliman dankte Landesregierung, Städten, Zeitzeugen sowie allen, die in der Gedenkarbeit tätig sind, dafür, „dass wir zusammen verhindern“, was Ignaz Bubis einst sagte: „Wer die Namen der Opfer vergisst, tötet sie ein zweites Mal“. Auch für Rheinland-Pfalz sind grenzüberschreitende Kontakt in der Gedenkarbeit und Orte des Gedenkens und Erinnerns unverzichtbar. Staatsekretär Prof. Dr. Thomas Deufel: „Wir müssen sie pflegen und wollen mit ihnen leben“.

Die Erinnerung wach hielten auch die Zeitzeuginnen Eva Mendelssohn, Margot Wicki-Schwarzschild und Zeitzeuge Paul Niedermann, die als Kinder zusammen mit ihrer jeweiligen Familie nach Gurs verschleppt worden waren. Bei einem von Kulturamtsleiterin Dr. Susanne Asche moderierten Gespräch am Rande der Gedenkfeier waren Jugendliche aus Pfälzer Schulen mit dabei, die vor Ort Gedenkarbeit verrichteten. Vor ihnen und den gut 110 Teilnehmern der von der Stadt Karlsruhe organisierten zweitägigen Fahrt nach Gurs gaben die inzwischen weit über 80-jährigen Zeitzeugen Einblick in ihr Schicksal, beleuchteten Leben und Zustände im Lager wie auch ihre Rettung. Aus ihren Erfahrungen heraus gaben sie als gemeinsames Credo an die nachfolgenden Generationen weiter, jetzt und künftig die Verantwortung zur Wachsamkeit gegenüber Rassismus und Ausgrenzung zu übernehmen.

zum Bild oben:
GEDENKFEIER: Das Schicksal der Opfer ist Verpflichtung für künftiges Handeln, war die zentrale Botschaft bei der Gedenkfeier zum 75. Jahrestag der Verschleppung auf dem Deportiertenfriedhof in Gurs. Foto: Stadt Karlsruhe
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