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Verschiedenes

Das sogenannte Schlösschen in Binzwangen wird von der DSD gefördert
Binzwangen: sog.Schlösschen (c) Schabe / DSD
 
Das sogenannte Schlösschen in Binzwangen wird von der DSD gefördert
Mittelalterliches Turmhaus und Amtssitz

Für die Dachinstandsetzung beim sogenannten Schlösschen in Binzwangen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 30.000 Euro zur Verfügung. Den dazugehörigen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 21. Juli 2023 um 10.00 Uhr Michael Knappe vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister der DSD, im Beisein von Friedrich Müller von Lotto Bayern an Denkmaleigentümer Tobias Meinecke. Das Bauwerk gehört nunmehr zu den über 560 Objekten, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Das Schlösschen ist im Kern wohl ein mittelalterliches Turmhaus, das vormals als Amtssitz der Bischöfe von Eichstätt diente. Binzwangen wurde vom 13. Jahrhundert bis zur Lutheranisierung des Ortes zu Beginn des 17. Jahrhunderts als Lehen des Klosterstifts in Spalt verwaltet.

Zum Objekt:
Das um 1600 in der heutigen Form entstandene Gebäude ist ein repräsentatives, turmartiges zweigeschossiges Haus mit Vollwalmdach. Es erhebt sich auf fast quadratischem Grundriss auf einem Sandsteinquader-Sockelmauerwerk. Die Ausstattung im Inneren ist qualitativ hochwertig mit reich profilierten Unterzügen und Balken-Bohlen-Decken, Sichtfachwerkwänden in den Fluren und noch erhaltenen barocken Kreuzstockfenstern. Auch die Innentüren mit ihren Türbekrönungen und Türblättern sind aufwendig gestaltet, wie auch die historischen Bodenbeläge und Wandvertäfelungen eine hohe Handwerksqualität auszeichnet. Dieselbe Qualität wie die der Bauweise ist auch im Dachwerk erkennbar.
 
 

 
ETF-Sparpläne: Gute Renditechancen bei oft geringen Kosten
Vor allem bei einer Spardauer von über zehn Jahren sind ETF-Sparpläne ein einfacher und aussichtsreicher Weg, um Vermögen aufzubauen. Finanztest hat 25 Anbieter von ETF-Sparplänen unter die Lupe genommen. Viele haben ein breites Angebot sparplanfähiger ETF, bei einigen sind Depot und Ausführung komplett kostenlos.

Unter den fünf Filial-, drei Fondsbanken sowie 17 Direktbanken und Onlinebrokern im Test gibt es sieben, die standardmäßig kostenlose ETF-Sparpläne anbieten. Deutlich teurer als Direktbanken oder Onlinebroker sind meist die Filialbanken. Allerdings sollten Anlegerinnen und Anleger nicht nur auf die Preise schauen. Neben der Größe des Sparplanangebots sollte auch die Mindest-Sparrate passen: Gerade für junge Leute mit geringem Einkommen ist es gut, wenn sich ein Sparplan mit kleinen Raten von 25 Euro monatlich und weniger bedienen lässt. Das ist bei den meisten Anbietern im Test möglich, bei einigen Banken allerdings nur zu indiskutabel hohen Kosten.

Grundsätzlich eignen sich Sparpläne auf Aktien-ETF für alle, die die Renditechancen der Kapitalmärkte nutzen wollen. Besonderes Börsenwissen ist dafür nicht erforderlich. Finanztest rät Einsteigern zur Wahl breitstreuender ETF, am besten mit globaler Ausrichtung. Diese zeichnen die Entwicklung von weltweiten Börsenindizes nach. Anders als aktiv gemanagte Fonds haben sie sehr geringe laufende Kosten von 0,2 bis 0,3 Prozent im Jahr. Die Laufzeit des Sparplans sollte mindestens zehn Jahre, besser noch länger betragen. Angelegt werden sollte nur das Geld, das man langfristig entbehren kann. Mit einem ETF-Sparplan bleibt man aber auch hier flexibel. Wenn es sein muss, lässt er sich jederzeit wieder beenden oder anpassen.

Der Wert eines Sparplans auf Aktien-ETF kann zwar stark schwanken – auf zwischenzeitliche Verluste sollte man also gefasst sein –, allerdings haben Anlegerinnen und Anleger langfristig Chancen auf eine attraktive Rendite. In der Vergangenheit betrug sie bei globalen Aktienanlagen und Anlagezeiträumen ab zehn Jahren meist über 7 Prozent.

Die Experten raten, je nach individuellem Ziel und Risikoneigung den ETF-Sparplan mit einem Zinssparplan als Sicherheitsbaustein zu kombinieren. Hierfür kommt vor allem Tages- und Festgeld in Frage. Weil sie für Anlegerinnen und Anleger äußerst bequem ist, nennt sich diese Finanztest-Anlagestrategie „Pantoffel-Portfolio“.

Der Test ETF-Sparpläne findet sich in der August-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und unter www.test.de/etf-sparplan.
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Versicherungen und Psychotherapie
Gut versichert trotz Psychotherapie

Wer sich für seine mentale Gesundheit Hilfe holt, bekommt bestimmte Versicherungen, etwa eine Berufsunfähigkeitsversicherung, nur schwer. Die Stiftung Warentest erklärt in ihrer Zeitschrift Finanztest, was Betroffene tun können.

Eine vergangene oder aktuelle psychologische Behandlung kann den Abschluss einer Reihe von Versicherungen verhindern, etwa einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) privaten Krankenversicherung, Risikolebensversicherung oder einer privaten Pflegeversicherung. Der Grund: Versicherungsunternehmen befürchten hohe Kosten durch erneute Behandlungen oder eine Berufsunfähigkeit. Den präventiven Charakter psychotherapeutischer Behandlung erkennen sie nur selten an.

Wer therapeutische Hilfe benötigt, sollte dennoch nicht zögern, rät die Stiftung Warentest. Um gleichwohl den gewünschten Versicherungsschutz zu erhalten, lohnt die Beratung durch eine Fachmaklerin oder einen Fachmakler. Manche Versicherer fragen bei der Gesundheitsprüfung nur die letzten drei oder fünf Jahre ab, länger zurückliegende Therapien müssen dann nicht angegeben werden.

Eine weitere Option ist es, die Ausheilung der Krankheit von Therapeut oder Therapeutin bestätigen zu lassen. Finanztest-Expertin Lena Sington rät, in jedem Fall sämtliche Behandlungsdaten zur Beantwortung der Gesundheitsfragen der Versicherung parat zu haben, um falsche oder lückenhafte Angaben zu vermeiden. Die Krankenkasse müsse diese Daten nach Artikel 15 der Datenschutzgrundverordnung herausgeben.

Viele Fachleute fordern laut Finanztest ein Umdenken der Versicherungswirtschaft. Ein Unternehmen zeigt bereits, wie das aussehen könnte.

Der ausführliche Bericht findet sich in der August-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und unter www.test.de/psychotherapie-versicherung.
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30 Jahre Freiburger Notärzte e. V.
(c) privat
 
30 Jahre Freiburger Notärzte e. V.
Arbeitsalltag wird komplexer - Mehr Einsätze für Notärzte

Freiburg (mr). Der Verein Freiburger Notärzte e. V. hat sein 30- jähriges Bestehen zum Anlass genommen um mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem täglichen Arbeitsumfeld zu feiern. Das natürlich nicht ganz ohne "Hintergedanken". Schließlich sei es wichtig sich bei Einsätzen zu kennen und im Team zu agieren, wie der Leiter des Rettungsdienstes Freiburg, Dr. Daniel Schmitz, in seiner Festansprache darlegte. Damit nicht genug habe sich in den vergangenen Jahren die Arbeit eines Notarztes viel komplexer verändert bis hin zur umfänglichen Dokumentation und den selbst fahrenden und eilig auf dem Stadtplan Straßen suchenden Notarzt gebe es heute nicht mehr. Dafür erreiche jetzt die Ärzte die Telemedizin und auch das neue Berufsbild Notfallsanitäter fördere weiter die Kompetenz im Notfall für den Patienten. Im Hinblick auf die Tätigkeit des Vereins erläuterte er, dass die Arbeit weit über die Dienste als Notarzt hinaus reiche. So wirken die Ärzte immer wieder bei größeren Veranstaltungen mit oder sind in diversen Gremien oder Stäben vertreten. Natürlich darf da die Aus- und Weiterbildung nicht zu kurz kommen, die natürlich ebenfalls immer mehr Zeit in Anspruch nehme.

Vorsitzende Dr. Julia Rümmele und ihr Stellvertreter Dr. Klemens Baldas freuten sich indessen bei der Feier ob der vielen teilnehmenden Weggefährten, die damals den Verein gründeten und ihn bis heute begleiten. Einige dieser medizinischen Urgesteine sind sogar heute noch als Notarzt aktiv. Aber natürlich haben seither auch viele jüngere Ärzte Platz genommen in den Notarzteinsatzfahrzeugen, denn darauf hat der Verein immer einen besonderen Blick, dass die Fachrichtungen breit vertreten sind um sich austauschen zu können. Und natürlich ist es längst Vergangenheit, dass man noch im Schlafanzug den Nachtdienst teilweise ungestört verbringen konnte. So gab es während der Feier dann auch viele Geschichten zu erzählen, die sich in den vergangenen Jahren rund um den Alltag eines Notarztes ereignet haben - sogar teilweise festgehalten mit launigen Bildern. Und auch das ist wichtig im Leben eines Notarztes: Optimismus zu verbreiten und die Lebensfreude nicht zu vergessen.

2022 mehr Einsätze für Notärzte

In 2022wurden insgesamt 10705 Notarzteinsätze (St.Josefskrankenhaus Freiburg, Uni-Klinik Freiburg und Verein) gefahren. Freiburger Notärzte e.V. = 5318 Einsätze. Im Jahr 2021 waren es gesamt 9864 Einsätze, davon leistete der Verein 4723 Einsätze.

Aktueller Vorstand:

- Dr. Julia Rümmele, Vorsitzende
- Dr. Klemens Baldas, stellvertretender Vorsitzender
- Dr. Bonaventura Schmid, Kassenwart
- Dr. Christoph Jäger, Schriftführer
- Dr. Alex Supady, Fortbildungsbeauftragter
- Dr. Lukas Heykendorf, Öffentlichkeitsarbeit

Der Verein hat derzeit 26 Mitglieder (Stand 1.Juli 2023)

zum Bild oben:
Die Notärzte von links nach rechts: Bernd Sterzenbach, Daniel Schmitz, Klaus Schön, Julia Rümmele, Klemens Baldas, Jens Piotraschke, Jürgen Lambert, Bernward Saurbier, Michael Gundlich, Heike Lenzer, Jost Ebert, Hannsjörg Reisch und Rainer Saffar.
Bilde: privat
 
 

 
Backofen- und Grillreiniger
Ohne Schrubben geht’s nicht

Von 14 getesteten Backofen- und Grillreinigern entfernen nur drei Produkte hartnäckigen Schmutz gut. Dafür schaden manche Reiniger, unverdünnt aufgetragen, schon nach fünf Minuten Holz- und Edelstahloberflächen.

Auftragen, einwirken, sauber – möglichst einfach und schnell sollen Spezialsprays und -gele eingebranntes Fett, Pizzakäse oder Zuckerguss aus Backröhre und vom Grillrost entfernen. So zumindest die Hoffnung. Doch der Test der Stiftung Warentest zeigt: ohne Schrubben geht’s nicht. Insgesamt reinigen nur drei Produkte gut und selbst dann muss nachgewischt werden. Jämmerlich versagt haben die Pumpsprays von den Grillherstellern Weber, Enders und Charbroil. Da brachte sogar das Hausmittel Waschsoda mehr.

Dass die elf Ofenreiniger mehr schaffen, liegt an der enthaltenen stark alkalischen Lauge. Die löst den hartnäckigen Ofen- und Grillschmutz besser, kann aber auch schnell empfindliche Oberflächen schädigen, besonders geölte Holzoberflächen sind gefährdet. Edelstahl wurde von allen Reinigungsmitteln mehr oder weniger stark verfärbt. Die ätzenden Reiniger sollten nur im Härtefall eingesetzt werden mit entsprechenden Schutzvorkehrungen: Schutzbrille und -handschuhe tragen und empfindliche Oberflächen in der Nähe abdecken.

Die ausführlichen Testergebnisse zu Backofen- und Grillreinigern finden sich in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/backofen-grillreiniger.
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DRK leistet bei Veranstaltungen rund 600 Stunden Dienst
HelferInnen bei ihrem Einsatz in Lenzkirch / Foto: privat
 
DRK leistet bei Veranstaltungen rund 600 Stunden Dienst
90 HelferInnen aus dem DRK-Kreisverband Freiburg vor Ort

Breisach/Freiburg/Kirchzarten/Lenzkirch/Pfaffenweiler (drk). Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte im DRK-Kreisverband Freiburg haben seit Donnerstag, 22. Juni, wieder zahlreiche Veranstaltungen mit einem Sanitätswachdienst betreut. Dazu zählten unter anderem in Kirchzarten ein Feuerwehrjubiläum mit mehreren Konzerten wie etwa Silbermond oder Ben Zucker sowie einem Festumzug mit mehreren tausend Menschen als Zuschauer oder in den Konzerten. Hinzu kamen die Eulogie-Reiterprozession in Lenzkirch mit rund 140 Reitern. Ebenfalls vor Ort waren die Kräfte des DRK bei einem Springturnier des Reit- und Fahrverein Breisach e.V. sowie einem Kartrennen in Pfaffenweiler. In Freiburg waren die Helferinnen und Helfer beim b2run Firmenlauf und am Christopher Street Day.

Bei den diversen Veranstaltungen – teilweise mit Begleitung eines Arztes oder Notarztes - gab es zum Glück nach Angaben des DRK-Kreisverbandes Freiburg vorwiegend Patientenkontakte/Versorgungen vor Ort. Diese werden insgesamt mit über 90 bilanziert. Lediglich in Freiburg gab es einen Transport mit Notarzt in eine Klinik.
Beteiligt waren unter anderem die DRK-Ortsvereine Breisach, Bischoffingen, Freiburg, March, Ihringen-Wasenweiler, Pfaffenweiler, Lenzkirch, Oberried, Stegen, Ebnet-Kappel oder Zarten. Diese stellten dann mit Praktikanten rund 90 Einsatzkräfte und leisteten etwa 600 Stunden Dienst im Ehrenamt.

Vorwiegend behandelt wurden die Patienten wegen Kreislauf, Erschöpfung, Schnittverletzung, allergische Reaktion, Verstauchung, Alkohol oder Bienen-Wespenstich.
 
 

 
Online-Wertpapierdepots
Webseiten von Direktbanken besonders nutzerfreundlich

Online-Wertpapierdepots sind meist deutlich günstiger als Filialdepots. Aber muss man dafür auf Bedienkomfort und Funktionalität verzichten? Finanztest hat 15 Depots bei klassischen Direktbanken, Onlinebrokern und Neobrokern eröffnet und auf ihre Benutzerfreundlichkeit getestet. Das Ergebnis: Die Desktop-Oberflächen konnten in der Regel überzeugen, bei einigen Apps ist noch Luft nach oben und beim Datenschutz hapert es oft.

Bei den rund 28 Millionen Wertpapierdepots in Deutschland dominiert immer noch das Filialgeschäft. Nicht wenige Kunden scheuen den Wechsel zum Onlineanbieter, weil sie das Ganze für zu kompliziert halten oder für unsicher. Zu Recht? Finanztest prüfte bei 15 Online-Depots unter anderem, wie einfach sich ETF handeln und Sparpläne anlegen lassen, ob Kunden alle nötigen Informationen zu den Fonds erhalten und wie gut Nutzerkonten sowie persönliche Daten geschützt sind.

Im Test waren klassische Direktbanken wie DKB und ING, aber auch Neobroker wie Scalable Capital und Trade Republic. Erfreulich: Vor allem die Desktop-Oberflächen überzeugen. Sechsmal konnte hier die Note Sehr gut vergeben werden, achtmal ein Gut. Selbst der schwächste Anbieter schrammt nur knapp an einer guten Note vorbei. Anlass zu Sicherheitsbedenken gibt es nicht. Die größte Schwachstelle im Test betrifft den Schutz persönlicher Daten. So gab es mitunter deutliche Mängel in der Datenschutzerklärung.

Die ausführlichen Ergebnisse des Praxistests, darunter auch wie gut die Apps der jeweiligen Anbieter funktionieren, finden sich in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und unter www.test.de/wertpapierdepots.
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Wasserkunst Herrenhausen: Sanierung abgeschlossen
Nachhaltigkeit pur: Pumpe läuft seit 160 Jahren mit 140 PS direkter Wasserkraft

Sanierung im Gesamtvolumen von 6,4 Millionen Euro

Hannover hat ein einzigartiges technisches Denkmal, das nach aufwändiger Sanierung nun wieder ansehnlich ist: die Wasserkunst Herrenhausen. Sie wurde vor mehr als 300 Jahren gebaut, um die Wasserspiele im Großen Garten zu betreiben. Die eigens entwickelte Technik funktioniert immer noch tadellos mit purer Wasserkraft. Zehn Jahre hat die nun abgeschlossene Sanierung gedauert, immer mehr Schäden kamen zu Tage, Hochwasser warf die Arbeiten zurück und zu guter Letzt verzögerte der Neubau der angrenzenden Fahrradrampe den Zugang.

Kulturdezernentin Konstanze Beckedorf betonte bei der Einweihung am Montag (19. Juni): „Der Kraftakt hat sich gelohnt. Dank der Förderung aus Bundesmitteln, durch die Klosterkammer Hannover und die VGH-Stiftung und dank Tatkraft und Sachverstand aller Beteiligten können wir und künftige Generationen die historische Technik wieder bewundern“.

Wer hat die höchste Fontäne? Die Wasserkunst Herrenhausen verhalf Hannover zu Rang und Namen in Europa

Die Wasserkunst verhalf Hannover zu Rang und Namen in Europa, denn insbesondere die Große Fontäne war ein Statussymbol der hannoverschen Kurfürsten und Könige. Im Wettstreit „Wer hat die höchste Fontäne?“ errang Hannover 1720 den Sieg – mit Hilfe der Wasserkunst erreichte die Fontäne damals eine Höhe von 35 Metern.

Inzwischen werden die Wasserspiele mit elektrischen Pumpen betrieben und die Fontäne springt bis zu 72 Meter hoch. Die Wasserkunst dient aber nach wie vor der Regulierung des Wasserstands der Graft. Sie umgibt den Großen Garten und speist die Brunnen und Fontänen sowie die Bewässerungsanlagen der Herrenhäuser Gärten.

Laut Prof. Dr. Anke Seegert, Direktorin der Herrenhäuser Gärten, ist die Wasserkunst daher auch für die Zukunft der Gärten enorm wichtig: „Natürlich sind die Wasserspiele eine Attraktion im barocken Garten. Unverzichtbar ist die Wasserkunst aber vor allem für die Bewässerung der Pflanzen.“ Seit dem 18. Jahrhundert sind die Herrenhäuser Gärten dazu berechtigt, der Leine Wasser zu entnehmen – ein unschätzbarer Vorteil, wenn es an Regen- und Grundwasser mangelt.

Die Wasserkunst ist ein herausragendes Denkmal,hat aber auch ihre Tücken. Als Magnet für Besucher*innen ist sie aufgrund von hohen Sicherheitsauflagen nur bedingt geeignet. In dem zum Wasser hin offenen Gebäude ist ein Aufenthalt von nur wenige Personen gleichzeitig möglich, zudem sind keine kleinen Kinder zugelassen. Vorerst einmal im Monat kann die Wasserkunst besichtigt werden, Eintrittskarten sind im Vorverkauf bei den Herrenhäuser Gärten erhältlich. Für Schulklassen ist ein Besichtigungsangebot ab 2024 in Planung.

Die Wasserkunst heute

Allein von außen ist das gemauerte Gebäude mit der auffälligen Dreiturmfassade schon sehenswert. Der mittlere Hauptturm hatte die Funktion, die Große Fontäne im Blick zu behalten. Wie in alten Zeiten: Die historische Uhr ist noch vorhanden und läutet alle halbe Stunde. Das Bauwerk zeigt den Zustand ab 1860. Damals reichte ein zusätzlicher Fachwerkbau bis an den Schleusenkanal. Er wurde allerdings im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut. Mit Liebe zum Detail ist der Originalzustand erarbeitet worden, bis hin zur Farbe der Fugen, die längs und quer jeweils andersfarbig sind.

Im Inneren beeindrucken vor allem die in der Egestorffschen Maschinenfabrik, der späteren Hanomag, entwickelten Pumpmaschinen. Sie werden von zwei riesigen Wasserrädern angetrieben. Sind die Maschinen in Betrieb, kann man sein eigenes Wort kaum noch verstehen. Da kann man sich gut vorstellen, dass das ursprüngliche Fachwerkgebäude von den damals fünf großen Rädern mit 40 Pumpen regelrecht „durchschüttelt“ wurde, was allerlei Verschleiß mit sich brachte. So lebte auch nicht nur der Maschinenwart, sondern auch der Schmied direkt an der Wasserkunst in 24 Stunden-Bereitschaft, da ständig etwas zu reparieren und zu warten war.

Da die Technik nicht selbst erklärend ist, präsentiert eine Ausstellung die Geschichte und Funktionsweise der Wasserkunst. Die pfiffige Kehrschlosstechnik, die bei der alten Wassermaschine die Kraftübertragung von den Rädern auf die Pumpen bewerkstelligte, ist besonders kompliziert. Ein kurzweiliger Animationsfilm macht die Technik jedoch verständlich. Zusätzlich gibt es ein Modell zu besichtigen und einen Film, der dieses Modell in Aktion zeigt – alles zu sehen in der Alten Schmiede, in der der Gang durch die Ausstellung sinnvollerweise beginnt. Die verschiedenen Etappen der Wasserkunst von 1720 bis heute sind auf großen Wandtafeln mit historischen Fotos und Zeichnungen nachzuvollziehen. Im Maschinensaal kann man sich auf einer langen Bank niederlassen, um die Maschine in Aktion zu erleben. Ein weiterer Raum ist dem Fontänen-Wettstreit und den wichtigsten Protagonisten in der Geschichte der Wasserkunst gewidmet. Der Weg durch die Wasserkunst führt weiter hinaus auf die Insel, wo die alte Schiffsschleuse, das Leine-Wehr und Relikte der historischen Pumpenkammern zu entdecken sind.

Die Sanierung der Wasserkunst

2007 wurde die marode Wasserkunst für die Öffentlichkeit gesperrt und 2011 ganz außer Betrieb genommen. Erste Voruntersuchungen ergaben Schäden an der Wehranlage und an den Mauern der nicht mehr genutzten Pumpenkammern. An der Wasserkunst selbst zeigten sich Schäden sowohl über als auch unter Wasser, vor allem an der Tragkonstruktion des Daches, an der Fassade, am Mauerwerk, an Fenstern, Holzböden und Fachwerk.

Auch das Herzstück der Wasserkunst mit Pumpen, Wasserrädern, Kurbelgestänge, Sperrtore und Schotts, aber auch teils tragende Mauern waren betroffen. Der Einfluss des in den Jahrhunderten zeitweise sehr salzreichen Wassers der Leine zeigte sich am Sandstein deutlich.

Die Sanierung der Wasserkunst erfolgte in drei Bauphasen, bei denen überwiegend im Frühjahr und Sommer gearbeitet und im Herbst wieder geflutet wurde. Mit Hilfe einer Spundwand und eines Erdwalls wurde die Baustelle trockengelegt. Umfangreiche Arbeiten zur Entschlammung – im Bereich von Wasserkunst und Schleuse, aber auch im Inneren des Gebäudes folgten. Durch die Lage im Überschwemmungsbereich haben die zahlreichen Hochwasser und die daraus resultierenden Verschlammungen immer wieder zu Bauverzögerungen geführt. Ausgeführt wurden vor allem Metall- und Schlosserarbeiten an den Wasserrädern und Pumpen, Sanierungsarbeiten an Fassade, Fenster und Türen sowie Stein- und Erdarbeiten im Unter- und Oberwasser. Auch die angrenzende Wehranlage wurde saniert. Das Dach auf dem Hauptgebäude ist neu mit Schiefer eingedeckt worden. An der Fassade wurde der weiße Anstrich entfernt, so dass nun nach historischem Vorbild eine Gliederung von Naturstein- und Putzfassade zu sehen ist. Auch die Insel wurde neu gestaltet, von hier aus ist ein barrierefreier Zugang zum Gebäude geschaffen worden.

Die zuständige Denkmalpflege war intensiv eingebunden, aber auch der Naturschutz war stets ein wichtiger Aspekt. Die Wasserkunst liegt direkt an einem Landschaftsschutzgebiet inmitten wertvoller Gewässerbereiche mit zum Beispiel dort lebenden Muscheln, die umgesetzt wurden. Im größeren Umkreis hat auch Biber einen Lebensraum gefunden. Umfangreiche Gutachten und Genehmigungen gingen allen Maßnahmen voraus, um die Sanierungsmaßnahmen so schonend wie möglich durchzuführen.

Die 2015 baulich begonnene und im Sommer 2022 abgeschlossene umfangreiche Komplettsanierung von Gebäude, Technik und Umfeld hat die Wasserkunst wieder in einen dem einzigartigen, denkmalwürdigen Zustand versetzt.

Insgesamt waren bei der Planung und Ausführung für Hochbau, Tiefbau, Wasserbau, Steinmetz-, Metall- und Holzbau sowie Außenanlagen, Konzeption und Einrichtung der Ausstellung sowie aus den Bereichen Denkmalschutz, Umweltschutz, Gewässer- und Bodenschutz über 90 Personen mit weiteren Mitarbeiter*innen aus 42 Büros und Firmen, vier Behörden sowie sechs Fachbereichen der Landeshauptstadt beteiligt. Der städtische Fachbereich Gebäudemanagement hat dabei die gesamte Sanierung betreut.

Die Geschichte der Wasserkunst

Die Herrschenden des 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts wetteiferten miteinander in der Errichtung kunstvoller Springbrunnen, Kaskaden und Fontänen. So auch die Welfen unter Herzog Johann Friedrich, der ab 1676, direkt nach dem Bau des Schlosses, die ersten Wasserspiele errichten ließ. Mit aufwändigen Methoden und vielen Reichstalern versuchten die folgenden Generationen des Herrscherhauses, die Wasserkünste repräsentativer zu gestalten. 1700 legte der neue Fontänen-Meister Pierre La Croix ein Brunnenbecken mit 50 Meter Durchmesser für die Fontäne an und umgab den Garten mit einem Wassergraben, der Graft, die von Soldaten ausgehoben wurde. Georg Ludwig, Kurfürst von Hannover und ab 1714 auch König von Großbritannien, hatte das ehrgeizige Ziel, im Großen Garten den höchsten Springstrahl Europas steigen zu lassen - als Symbol der Macht. Es dauerte noch 20 Jahre, bis dieses Ziel endlich in erreichbare Nähe rückte. Ab 1719 wurde dafür die Leine südlich des Großen Gartens aufgestaut. Es folgte der Bau des auf Pfählen gegründeten 40 Meter langen Maschinenhauses. Fünf Wasserräder mit je 9,35 Meter Durchmesser trieben darin 20 Druckpumpen an. Sie wurden mit Kehrschlössern ausgestattet. Diese neuartige Technik sollte endlich zum Durchbruch verhelfen: 1720 sprang die Große Fontäne 35 Meter hoch - die Fontäne im berühmten Versailles erreichte nur eine Höhe von 27 Metern – somit war der jahrelange Wettkampf gewonnen und Herrenhausen hatte die höchste Fontäne der Welt.

1860 bis 1863 wurde die Wassermaschine komplett umgebaut und seither „Neue Wasserkunst“ genannt. Statt ursprünglich fünf kamen nur noch zwei Wasserräder zum Einsatz, ergänzt um eine Egestorffsche Maschinenanlage mit höherer Leistung. Die Höhe der Großen Fontäne wuchs dadurch auf fast 64 Meter an.

Seit dem Umbau als „Neue Wasserkunst“ hat es zahlreiche Sanierungen und Renovierungen des technisch anspruchsvollen Maschinengebäudes gegeben, unter anderem nach den im Zweiten Weltkrieg entstandenen Schäden. 1978 erfolgte die letzte Komplettsanierung des Gebäudes.

Zusammen mit dem Ernst-August-Kanal und einer dazugehörigen Schleuse ist die Wasserkunst ein in Deutschland und vielleicht auch in Europa einmaliges Technikdenkmal. Sie steht wie die gesamten Herrenhäuser Gärten unter Denkmalschutz.

Fördermittel

An der Finanzierung der über 6,4 Millionen Euro, die hier von der Landeshauptstadt investiert wurden, beteiligten sich der Bund über das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege, die Klosterkammer Hannover und die VGH-Stiftung.

Informationen für Besucher*innen

Die Herrenhäuser Gärten bieten einige öffentliche Besichtigungstermine in den Sommermonaten an. Dabei sind auch die Wasserräder in Aktion zu erleben (nicht am Tag des Offenen Denkmals):

Sonntag, 25. Juni, um 11 Uhr und um 13 Uhr

Sonntag, 9. Juli, um 11 Uhr und um 13 Uhr

Sonntag, 13. August, um 11 Uhr und um 13 Uhr

Sonntag, 10. September, Tag des Offenen Denkmals, Eintritt frei

Sonntag, 17. September, um 11 Uhr und um 13 Uhr

Je nach Wetterlage folgt ein Termin im Oktober. In den Wintermonaten kann die Wasserkunst nicht besichtigt werden. Das von Feuchtigkeit durchdrungene Gebäude kann nicht geheizt werden und empfindliche Ausstellungsstücke werden in diesen Monaten geschützt.

Aus Sicherheitsgründen darf sich zeitgleich nur eine begrenzte Personenzahl in der Wasserkunst aufhalten. Besucher*innen müssen daher vorab ein termingebundenes Ticket an den Kassen oder im Online-Ticketshop der Herrenhäuser Gärten erwerben. Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Kinder unter 12 Jahren und Haustiere dürfen nicht in die Wasserkunst mitgenommen werden.

Weitere Informationen sind telefonisch unter der Rufnummer 0511/168-34000 oder im Internet unter www.herrenhausen.de erhältlich.
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