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Verschiedenes

Erste Zeitfenster für Impfzentrum Messe Karlsruhe verfügbar
Impfzentrum Messe Karlsruhe / Foto: Stadt Karlsruhe
 
Erste Zeitfenster für Impfzentrum Messe Karlsruhe verfügbar
Terminvergabe wird bundesweit koordiniert

Kurz nachdem im Impfzentrum Messe Karlsruhe (ZIZ) am Sonntag, 27. Dezember, der Probelauf startete, sind nun erste Zeitfenster für den Regelbetrieb freigeschaltet. Diese werden ab Dienstag, 29. Dezember, für Impfwillige aus der erstpriorisierten Gruppe gemäß §2 der Coronavirus-Impfverordnung (etwa über Achtzigjährige, Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen sowie hoch exponiertes Klinik- und Pflegepersonal) buchbar sein.

Freigeschaltet sind dann Termine für die nächsten Wochen. Die Anzahl der Zeitfenster orientiert sich maßgeblich an den Ressourcen bei Impfstoff, Personal oder anderen Faktoren. Dies wird täglich überprüft und aktualisiert.

Die Terminvergabe läuft nicht lokal über das ZIZ, sondern erfolgt über einen zentralen Impfterminservice, durch den Impfwillige einem ZIZ zugeordnet werden. Dieser ist über verschieden Kanäle erreichbar:

• über www.116117.de (oder direkt https://www.impfterminservice.de/impftermine)
• über die App 116117
• über die Telefonhotline 116117
• für gehörlose Menschen über Videotelefonie über die Webseite: https://sozialministerium.baden-wuerttemberg.de/de/gesundheit-pflege/gesundheitsschutz/infektionsschutz-hygiene/informationen-zu-coronavirus/leichte-sprache-und-gebaerdensprache/

Bei Anruf über die Hotline 116117 werden die Anrufenden an das vom Land beauftragte Callcenter weitergeleitet. Bei der Terminvergabe erfolgt schließlich bereits eine Schnellprüfung der Impfberechtigung.
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Karlsruhe: Optimismus bewahren und solidarisch handeln
Friedrichsplatz im Lichterglanz / Foto: Stadt Karlsruhe
 
Karlsruhe: Optimismus bewahren und solidarisch handeln
Weihnachtsgruß von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup

"Liebe Karlsruherinnen, liebe Karlsruher,

2020 war ein wahrlich außergewöhnliches Jahr. Corona hat unser Leben von Grund auf verändert und prägt auch die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel. Treffen mit Freunden und Verwandten erscheinen nicht mehr selbstverständlich, der Besuch in Seniorenheimen oder auch Krankenhäusern erfordert Umsicht und Verantwortungsgefühl. Kurz: Wir alle müssen uns auf eine neue Normalität einstellen und auch weiterhin mit Einschränkungen leben.

Gleichzeitig haben die vergangenen Monate aber auch auf beeindruckende Art und Weise gezeigt, dass die überwiegende Mehrheit der Menschen in unserem Land, in unserer Stadt im Umgang mit der Corona-Pandemie ein Höchstmaß an Verantwortungsbewusstsein und Solidarität mit ihren Mitmenschen aufgebracht hat. Viele haben Aufgaben übernommen, die außerhalb ihrer normalen Tätigkeiten lagen und geholfen, wo immer Hilfe nötig war – Einkaufen für Risikogruppen in der Nachbarschaft, Kinderbetreuung während des Lockdowns oder auch Unterstützung bei der Corona-Hotline zur Verfolgung und Unterbrechung von Infektionsketten. Dieser vielfältige Einsatz für das Gemeinwohl erfüllt mich mit großem Respekt, und ich sage von ganzem Herzen „Danke“.

Gefragt ist jetzt entschlossenes Handeln

Trotz aller bundesweiter Vorgaben und Beschränkungen des öffentlichen und privaten Lebens steigen in Stadt und im Landkreis die Inzidenzwerte, sind die Schwellenwerte deutlich überschritten. Das Infektionsgeschehen ist kaum noch zu kontrollieren. Unser Gesundheitssystem stößt an seine Kapazitätsgrenzen. Wir alle müssen jetzt noch entschlossener handeln, um die grassierende Pandemie in den Griff zu bekommen. Die Grundregeln bleiben dabei immer gleich: Abstand halten, Mund-Nasen-Schutz tragen, Hände waschen und Hygieneregeln beachten. Umsichtiges Verhalten ist jetzt das A und O, um sich selbst und unsere Mitmenschen zu schützen. Das gilt auch für die Weihnachtsfeiertage im Kreise der Familie. Wir dürfen den Schutz unserer Lieben nicht aus dem Auge verlieren, auch wenn die eine oder andere Maßnahme lästig erscheinen mag. Solidarität und Rücksichtnahme sind gefragter denn je. Es muss uns gelingen, Abstand zu halten und gleichzeitig die menschliche Nähe zu schaffen, auf die wir alle angewiesen sind, die wir uns alle wünschen.

Wichtige Weichenstellungen im Dezember

Corona hat dabei fast in den Hintergrund rücken lassen, dass im Dezember wichtige Weichenstellungen für unsere Stadt erfolgt sind. Die wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger haben mich am 6. Dezember als Oberbürgermeister unserer Stadt für weitere acht Jahre im Amt bestätigt. Für dieses große Vertrauen bedanke ich mich sehr herzlich. Es beschert mir den Rückenwind, um die großen Herausforderungen gemeinsam mit Bürgerschaft, Gemeinderat und Verwaltung erfolgreich angehen zu können.

Eine ganze Reihe zentraler Richtungsentscheidungen hat der Gemeinderat erst vor ein paar Tagen während der Haushaltsberatungen vorgenommen. Bei allen Unsicherheiten mit Blick auf die finanzielle Entwicklung in den kommenden Jahren haben die Stadträtinnen und Stadträte deutliche Akzente auf den Feldern Klimaschutz und Soziales gesetzt. Für mich steht weiterhin fest: Wir müssen uns in Politik und Gesellschaft ernsthaft einer grundlegenden Strukturdiskussion stellen: Was müssen wir? Was wollen wir? Was können wir uns leisten? Kurz: Wir müssen künftig Gestalten neu lernen!

Für den anstehenden Jahreswechsel möchte ich Sie ermutigen, sich Ihren Optimismus zu bewahren. Bleiben Sie gesund, bleiben Sie solidarisch, bleiben Sie zuversichtlich. Damit schaffen Sie die besten Voraussetzungen, um die Herausforderungen der kommenden Zeit bewältigen zu können. Bis dahin wünsche ich Ihnen, Ihren Familien und den Menschen, die Ihnen nahestehen, frohe Festtage, ein fried- und freudvolles Miteinander und einen guten Start in das Jahr 2021".
 
 

 
Karlsruhe: Stadt und Diakonie klären Vorwürfe auf
Keine Bußgeldbescheide gegenüber Obdachlosen

In verschiedenen Medien wurde Mitte November über Hinweise des Diakonischen Werks Baden zu Bußgeldverfahren gegenüber Obdachlosen berichtet. Es war die Rede von Bußgeldern in Höhe von mehreren Tausend Euro, der Stadt Karlsruhe wurde ein unverhältnismäßig hartes Vorgehen gegen Obdachlose vorgeworfen.

"Uns war wichtig, diesen Sachverhalt kurzfristig zu klären und die aus unserer Sicht unberechtigten Vorwürfe auszuräumen", teilt dazu Dr. Albert Käuflein mit, der unter anderem für den Bereich öffentliche Sicherheit und Ordnung zuständige Dezernent bei der Stadt Karlsruhe. "Wir waren sehr irritiert über die Medienberichte, da wir gegen obdachlose Personen keine Bußgeldbescheide erlassen. Es war uns ein großes Anliegen, die Angelegenheit gemeinsam mit dem Diakonischen Werk Karlsruhe aufzuklären", so der Bürgermeister weiter.

Ordnungskräfte und Sozialarbeit kooperieren noch enger

Zwischenzeitlich fand ein gemeinsames Gespräch zwischen der Stadt Karlsruhe und dem Diakonischen Werk statt. Dabei konnte auch geklärt werden, dass es sich bei den betroffenen Personen nicht um Obdachlose handelt, sondern um Menschen, die durchaus einen festen Wohnsitz in Karlsruhe haben. Bürgermeister Dr. Käuflein zeigt sich sehr erfreut darüber, dass der Austausch auf der Fachebene zeitnah gelungen ist.

"Wir begrüßen und freuen uns darüber, dass wir in einem konstruktiven Dialog mit der Stadt Karlsruhe die Problematik weitgehend klären konnten", äußert sich der Direktor des Diakonischen Werkes Wolfgang Stoll. Zukünftig sollen die Ordnungskräfte noch stärker mit den Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern des Diakonischen Werks zusammenarbeiten.

"Klar muss aber auch sein, dass es keine rechtsfreien Räume für Menschen mit geringem Einkommen geben kann", führt Dr. Käuflein aus. Ein erster Überblick über die genannten Fälle mit hohen Bußgeldern hat gezeigt, dass es sich dabei jeweils um die Zusammenfassung von mehreren Verfahren und nicht um einzelne Verstöße gehandelt hat und die Verfahren selbst rechtlich nicht zu beanstanden sind.

Um Verständnis für Corona-Maßnahmen werben

"Gerade bei Verstößen gegen die Corona-Verordnung ist aber nicht die Erzielung von Einnahmen das Ziel der Kontrollen. Es soll vielmehr in Gesprächen erreicht werden, dass sich die Menschen an die geltenden Regeln halten und damit sich selbst und auch andere vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus schützen", beschreibt der Bürgermeister den Auftrag an die Ordnungskräfte.

In Karlsruhe wird seit Beginn der Pandemie die Strategie verfolgt, dass zunächst durch Ansprache der Ordnungskräfte auf das richtige Verhalten hingewiesen und damit versucht wird, Verständnis für die Maßnahmen zu erzielen. Die Menschen sollen die Maßnahmen akzeptieren und sich möglichst auch ohne hohen Kontrolldruck an die Regeln halten und damit ihren Beitrag zum Rückgang der Infektionszahlen leisten.

Bußgeldverfahren als letzte mögliche Maßnahme

"Wenn jedoch die konsequente Missachtung der geltenden Regeln, wiederholte Verstöße oder gar die Ankündigung, sich immer wieder regelwidrig zu verhalten, festgestellt wird, bleibt oftmals nur die Einleitung eines Bußgeldverfahrens als letzte mögliche Maßnahme", bestätigt Dr. Käuflein die Vorgehensweise der Ordnungskräfte und sagt weiter: "Diese Vorgehensweise ist völlig unabhängig davon, welcher gesellschaftlichen Schicht die betroffenen Personen angehören".
 
 

 
Hilfe der Feuerwehr gegen Corona
Freiwillige Feuerwehr verteilt FFP2-Masken in Einrichtungen der stationären Pflege, Behindertenhilfe und Wohnungslosenhilfe

An Liefer- und Bringdienste hat man sich schon gewöhnt. Dass sich auch die Freiwillige Feuerwehr Freiburg mit acht ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen daran beteiligt, ist neu.

Die Landesregierung Baden-Württemberg hat vor Weihnachten 11,5 Millionen kostenlose FFP2-Masken für die Bewohnerinnen und Bewohner von Einrichtungen der stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Wohnungslosenhilfe bereitgestellt. Verteilen sollen diese Masken die Stadt- und Landkreise.

Der Stadt Freiburg wurden knapp 250.000 Masken zugeteilt. Hiervon gingen rund 110.000 direkt an die größten Träger von Einrichtungen und 140.000 an das Amt für Notfallvorsorge, zum Weiterverteilen in kleineren Einrichtungen. Damit die genannten Einrichtungen ihre eigentlichen Aufgaben erledigen können, hat nun die Abteilung 17 Führung und Logistik der Freiwilligen Feuerwehr die Auslieferung dieser Sonderlieferung der Landesregierung für die Einrichtungen der Stadt Freiburg übernommen. So konnten die FFP2-Masken noch vor Weihnachten die Menschen in den Einrichtungen erreichen.

Auch die Masken für die Einrichtungen im Landkreis wurden an das Amt für Notfallvorsorge angeliefert und dann von Freiwilligen Feuerwehren des Landkreises an die richtigen Stellen gebracht. Die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis wirken seit Beginn der Pandemie, anfangs 14-tätig, ab Juni monatlich, bei der Verteilung der FFP2-Masken an Einrichtungen mit.

Das Amt für Notfallvorsorge ist ein gemeinsames Amt der Stadt Freiburg und des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald. Es liefert seit Beginn der Corona-Pandemie im März Schutzausrüstung und Desinfektionsmitteln insbesondere an Kliniken, Seniorenheime, Pflegeheime, ambulante Pflegedienste und sonstige Bereiche der kritischen Infrastruktur.

Bestellungen von Schutzausrüstung und Anfragen von vorgenannten Einrichtungen können weiterhin an das Amt für Notfallvorsorge (zbmcovid@stadt.freiburg.de) aufgegeben bzw. gestellt werden.
 
 

Karlsruhe: Dankeschön für Geschenke an kommende Generationen
Grabschmuck / Foto: Stadt Karlsruhe
 
Karlsruhe: Dankeschön für Geschenke an kommende Generationen
Stadt schmückt die Gräber von Nachlass- und Stiftungsgebenden

"Herzlichen Dank - Stadt Karlsruhe" – rote Schleifen mit diesem Text kann man derzeit auf den Friedhöfen der Stadt an einigen Gräbern entdecken. Sie gehören zu Gestecken, mit denen die Stadt Karlsruhe verstorbener Bürgerinnen und Bürgern gedenkt, die ihrer Stadt ein besonderes Geschenk und sie zu ihrer Erbin gemacht haben – sei es in Form eines Nachlasses oder als von der Stadt verwaltete Stiftung.

"Die Nachlass- und Stiftungsgebenden eint, dass sie im lokalen Umfeld etwas Bleibendes für kommende Generationen schaffen wollten", erläutert Ursula Voboril vom Team Nachlässe und Stiftungen bei der Stadtkämmerei. Die wohltätigen Zwecke, für die die Mittel eingesetzt werden sollen, seien dabei so unterschiedlich wie die Förderinnen und Förderer. Sie reichen von der Unterstützung bedürftiger Personen jeden Alters über Zuwendungen für Tiere im Zoo bis zur Förderung von Künstlerinnen und Künstlern in Karlsruhe. "Auch die eingesetzten Summen variieren stark, wobei auch schon mit kleineren Beträgen etwas bewirkt werden kann", ergänzt Ursula Voboril.

Wenn die Stadt die Zuwendungen von Nachlassgebenden erhält, geschieht dies immer unter traurigen Umständen. Das erste, was die Stadt Karlsruhe tue, um die Nachlass- und Stiftungsgebenden zu würdigen, sei daher, die Trauerfeier und Beerdigung entsprechend der Wünsche der Verstorbenen zu gestalten. "Wir sind immer froh, wenn uns die Förderinnen und Förderer Hinweise gegeben haben, wie sie sich ihren Abschied wünschen. Und der Erhalt und die Pflege des Grabes sind für uns selbstverständlich", erklärt Petra Petermann, die ebenfalls dem Team Nachlässe und Stiftungen angehört. Sie freue sich über die schöne Gelegenheit, mit dem vorweihnachtlichen Grabschmuck auf die Verdienste der Nachlass- und Stiftungsgebenden aufmerksam zu machen.
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Beschichtete Pfannen: Nur vier sind gut
Getestet wurden 14 beschichtete Pfannen (c) Stiftung Warentest
 
Beschichtete Pfannen: Nur vier sind gut
Solange die Versiegelung intakt ist, eignen sich Antihaft­pfannen für alles, was nicht anpappen soll. Eierspeisen, Gemüse, Fisch lassen sich sanft garen. Die Schicht ist allerdings empfindlich – scharfe Messer, saure Lebens­mittel, kratzende Reinigungs­schwämme können sie zerstören. Für die Januar-Ausgabe ihrer Zeit­schrift test hat die Stiftung Warentest 14 beschichtete Pfannen geprüft. Der Test zeigt: Früher oder später verliert jede Versiegelung ihre Wirkung.

Die Tester haben die Pfannen ordentlich bean­sprucht, um eine Nutzung über drei Jahre zu simulieren. Befüllt mit Metall­kugeln und grobem Schleif­mittel rüttelten sie jede Pfanne 45 Minuten auf einer vibrierenden Platte durch. Bei manchen bröckelten nach den Tests ganze Teile der Beschichtung ab. Für die Gesundheit ist das ungefähr­lich. Der Körper scheidet verschluckte Partikel unver­daut aus. Die Antihaft­wirkung ist jedoch zerstört.

Zwei Pfannen haben ein Sicher­heits-Problem. Bei dem Modell von Real brach der Griff ab. Das Modell von Ikea hat Schwächen in der Wärmeweiterleitung. Wird diese Pfanne ohne Öl oder Wasser auf Induktion mit hoher Stufe erhitzt, erreicht sie schnell Temperaturen von mehr als 360 Grad. Dabei können giftige Dämpfe entstehen. Außerdem wurde der Griff so heiß, dass ohne Hand­schuh Verbrennungen drohen. Das Test­ergebnis lautet deshalb: Mangelhaft.

Insgesamt vergaben die Tester vier Mal ein Gut, acht Mal ein Befriedigend und zwei Mal ein Mangelhaft. Die Preise liegen zwischen 17 Euro und 129 Euro.

Der Test beschichtete Pfannen findet sich in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift test und ist online unter www.test.de/bratpfannen abruf­bar.
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Kreislaufwirtschaft
NABU und Deutsche Umwelthilfe entlarven falsche Umweltversprechen des chemischen Recyclings

Neue Studie: Angebliche Umweltvorteile können nicht nachgewiesen werden – Miller: Abfallvermeidung, Mehrweg und werkstoffliches Recycling stärken

Berlin, 18.12.2020 – Das als besonders innovativ und umweltfreundlich beworbene chemische Recycling hält nicht, was es verspricht. Dies ist das Ergebnis einer aktuell veröffentlichten Studie des Naturschutzbundes Deutschland (NABU), der Deutschen Umwelthilfe (DUH) und weiterer europäischer Umweltverbände. Gemeinsam haben die Verbände verschiedene Studien zu den Umweltauswirkungen des chemischen Recyclings analysiert. Das Ergebnis: Bisher fehlt es an unabhängigen Untersuchungen zu diesem Thema. In den untersuchten Publikationen werden Ergebnisse verzerrt dargestellt, ungerechtfertigte CO2-Gutschriften erteilt und wichtige Umweltaspekte außer Acht gelassen. Zusätzlich verhindert die Geheimhaltung zugrundeliegender Daten eine Reproduzierbarkeit der Studienergebnisse. Die vermeintlichen Umweltvorteile des chemischen Recyclings können damit nicht belegt werden.

Chemische Recyclingtechniken sind mit einem enormen Energiebedarf verbunden, da Kunststoffe unter hohen Temperaturen in ihre Bausteine zerlegt und dann unter erneutem Energieaufwand wieder zusammengesetzt werden müssen. Zudem entstehen beim Recyclingprozess giftige Chemikalien, die in aufwändigen Aufbereitungsprozessen wieder entfernt werden müssen und als gefährliche Abfälle zurückbleiben. Diese wichtigen Umweltaspekte wurden in bisherigen Ökobilanzen nur ungenügend berücksichtigt.

„Das mechanische Recycling ist nachweislich umweltfreundlicher als das chemische Recycling. Die Politik darf sich von intransparenten und tendenziösen Ökobilanzen nicht täuschen lassen. Initiativen sollten sich auf Recyclingfähigkeit, Sortier- und werkstoffliche Recyclingtechnologien konzentrieren. In diesen Bereichen gibt es einen enormen Handlungsbedarf. Das chemische Recycling wäre eine Sackgasse, die wichtige Mittel für andere umweltfreundlichere Technologien vergeuden würde“, kritisiert NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Das chemische Recycling wird zunehmend als Alternative zu nachweislich umweltfreundlicheren werkstofflichen Recyclingverfahren betont. Unternehmen wie BASF, Südpack und Borealis haben sich im Projekt „Chemcycling“ zusammengeschlossen, um das chemische Recycling in Deutschland voranzubringen. Dabei wird mit der Umweltfreundlichkeit der Verfahren geworben, obwohl diese bisher nicht nachgewiesen sind.

„Die Versprechen der Industrie zur Umweltfreundlichkeit des chemischen Recyclings entbehren jeder Grundlage. Diese unausgereifte Technologie ist hochriskant und hat massive Umweltauswirkungen. Um die Probleme durch Kunststoffabfälle in den Griff zu bekommen, sind viele Lösungsansätze bereits vorhanden – sie müssen nur umgesetzt werden. So gibt es ein großes Potential mehr Verpackungen als bisher zu recyceln, indem sie recyclingfähig gestaltet werden. Auch sollten durch die Förderung von Abfallvermeidung, Wiederverwendung und Öko-Design Abfallmengen insgesamt reduziert werden. Das chemische Recycling darf wichtige Investitionen und Entwicklungen in diese Richtung keinesfalls behindern“, sagt die stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der DUH, Barbara Metz.

Nach eigenen Angaben der Chemieindustrie geht bei den bislang angewendeten chemischen Recyclingprozessen die Hälfte des eingesetzten Materials verloren. Zudem ist unklar, ob Kunststoffhersteller mit hohen Anteilen an chemisch recyceltem Material überhaupt umgehen können und ob sich dies nicht sogar negativ auf die Materialqualität auswirkt.

Hintergrund

Als chemisches Recycling werden Verfahren zusammengefasst, bei denen Altkunststoffe in ihre Grundbausteine zerlegt werden, die dann als Rohstoffe zur Herstellung von neuen Kunststoffen oder anderen Materialien dienen. Im Gegensatz zum sogenannten mechanischen Recycling findet dabei eine chemische Veränderung des Materials statt. Das chemische Recycling verspricht, aus bisher nicht recycelbaren Kunststoffabfällen neuwertige Kunststoffe herzustellen, die sogar im Lebensmittelbereich eingesetzt werden können. Zur technischen Umsetzbarkeit und Umweltrisiken dieser Technologie liegen bisher aber noch keine ausreichenden Informationen vor. Das chemische Recycling wird in Deutschland bisher nicht in großindustriellem Maßstab angewendet.
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Schon Alltagsaktivitäten erhöhen das Wohlbefinden
Sport steigert das Wohlbefinden. Es müssen aber nicht unbedingt sportliche Höchstleistungen sein, die uns glücklich machen. Bereits Alltagsaktivitäten wie Treppensteigen oder zur Straßenbahn laufen können die Stimmung aufhellen. Und Personen mit psychischen Problemen scheinen davon besonders zu profitieren ...
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