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Verschiedenes

 
Reiner Blobel: Liebe in der Abenddämmerung
Ein Buchtipp

Zwei Menschen begegnen einander im Seniorenheim. Sie sind abgeschoben ins pflegerische Rundumpaket, man spricht über sie, selten mit ihnen. Sie schaffen es in kurzer Zeit, sich aufeinander einzulassen, ehrlicher und schonungsloser, als das je zuvor im Leben denkbar ist. In diesem Alter zählen Tage, denn das Entgleiten der eigenen Identität schreitet rasch voran. Es drängt die Zeit.

Reiner Blobel lässt Therese, die bereits ein bisschen länger im Heim und schon „abgebrühter“ ist, Ferdinand helfen, der die Illusion hegt, seinen Porsche fahren zu dürfen. Sie, die im Verlauf des Buchs immer schneller weggleitet, über den realen Ferdinand alte Liebe(n) legt und so durch die Zeit dahintreibt, ist anfangs die Kraftvollere. An einer zentralen Stelle des Buchs „Liebe in der Abenddämmerung. Eine Romanze“ wenden beide an einer Ampel, machen kehrt – die Zeit der Illusionen ist für immer verloren, es bleibt ein wenig Haut, Wärme, Nähe.

Reiner Blobel aus Schwäbisch Hall, 27 Jahre lang Chefarzt eines Schwerpunktkrankenhauses in Süddeutschland, kennt die Materie. Seine Spurensuche geht in diesem Buch den Demenzpatienten nach – was fühlen, denken, erleben sie? Wie orientieren sie sich in ihrer Welt, in der sie die Zeit verlieren, ebenso nach und nach das Wissen um ihre eigene Person? Was ist noch wichtig in diesem Stadium? Wer sich über seine Inkontinenz schämt, hat noch Zeit, Entwicklungschancen, Möglichkeiten!

Das Buch erzählt die Geschichte von Therese und Ferdinand, aber es zeigt auch die Innensicht dieser beiden Menschen an der Grenze des Lebens. Sensibel und einfühlsam wandert Blobel mit dem Leser auf den Rollatorpfaden der beiden, schildert ihre Gefühle, Gedanken, Hoffnungen und hinterlässt einen sensiblen, wachen Leser, dessen Menschlichkeit zutiefst angesprochen wird.

Verlag Haag + Herchen Frankfurt am Main, 112 Seiten, EUR 14
ISBN 978-3-89846- 567-0
 
 

 
Wer hat Angst vorm Pflegefall?
Das Leipziger Tanztheater (LTT) zeigt am 11. September die Premiere des Tanzstückes „Pflegestufe IV“

Das Mehrgenerationenprojekt des LTT steuert mit großen Schritten auf das Finale zu: Am 11. September 2009 wird um 20 Uhr das neue Tanzstück „Pflegestufe IV“ von Irina Pauls im Leipziger Felsenkeller uraufgeführt. Die Produktion stellt die Folgen des demographischen Wandels und der steigenden Zahl pflegebedürftiger Menschen in Deutschland in den Mittelpunkt. Es geht insbesondere darum, die künftigen Anforderungen an die junge Generation aufzuzeigen, die neben Beruf und Familie zusätzlich die Rolle der Pflegenden übernehmen (muss). Gemeinsam mit den Profitänzern der D.C. Dilligence und der Company des LTT werden daher auch 20 aktive Seniorentänzerinnen aus der Region Leipzig auf der Bühne stehen.

Die Altersstruktur in Deutschland verschiebt sich in den nächsten Jahrzehnten erheblich. Somit wird es auch immer mehr pflegebedürftige Menschen geben - das heißt, die Belastungen für die junge, pflegende Generation steigen. „Ich möchte diese komplexe Problematik ,erfühlbar‘ machen. Die schwierige Lage der Menschen in Pflegesituationen beschäftigt mich schon seit längerem“, so Irina Pauls. Für die Choreografin und künstlerische Leiterin des LTT steht die Auseinandersetzung mit den Emotionen und Bedürfnissen von Pflegebedürftigen wie Pflegenden im Vordergrund, die enorme Auswirkungen auf die familiäre Gemeinschaft haben. Während sich die Gesellschaft auf die so genannten „Best Ager“ als finanzstarke Traumzielgruppe einstellt, verschwinden die Themen der häuslichen Pflege und der Zustände in den Pflegeheimen zunehmend aus dem öffentlichen Bewusstsein.

„Alter ist für mich ein zutiefst körperliches Thema“, erklärt Irina Pauls. Der Alterungsprozess und seine Auswirkungen auf das soziale Beziehungsgeflecht der Betroffenen erschließt sich in ihrem Tanzstück folglich vor allem über den Körper und die Bewegung. Die Zuschauer bekommen durch die Darstellung der verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten Einblick in die physischen und seelischen Zustände der Figuren. In engem Zusammenhang mit der Umsetzungsidee steht eine eigens für das Tanzstück entwickelte Klangkomposition von Matthias Engelke.

Hauptförderer des Mehrgenerationenprojekts sind das Kulturamt der Stadt Leipzig, die Kulturstiftung des Freistaates Sachsen sowie der Fonds Darstellender Künste e.V. Für die Kooperation dankt das LTT insbesondere dem Bundesverband Seniorentanz e.V. und dem Leipziger Kulturpaten Neumann & Müller.

Premiere „Pflegestufe IV“
am 11. September 2009, 20 Uhr, im Felsenkeller, Karl-Heine-Straße 32, 04229 Leipzig
präsentiert von Irina Pauls, D.C. Dilligence, der Company des Leipziger Tanztheaters und Seniorentänzerinnen aus Leipzig, Markkleeberg und Böhlen

Musik: Matthias Engelke
Live-Musik: Eduard Funkner
Bühne: Horst Vogelgesang
Kostüme: Ricarda Knödler

Weitere Aufführungen:

12. September, 20 Uhr, Felsenkeller
13. September, 18 Uhr, Felsenkeller
17.-19. September, 20 Uhr, Felsenkeller
20. September, 18 Uhr, Felsenkeller

Karten erhalten Interessierte an allen bekannten Vorverkaufsstellen mit Ticket-Online-System, telefonisch unter 0341-1261261 (Oper Leipzig) oder über www.ticketonline.de. Nähere Informationen finden Sie auch auf der Website www.leipzigertanztheater.de.
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Schule für die Zweite Lebenshälfte
In Freiburg gibt es eine spezielle Schule für die Zweite Lebenshälfte, die mit verschiedenen Angeboten, Ernährungs- und Bewegungsberatung, Massagen, Phantasiereisen und Meditationen, Gruppenangeboten, Unterstützung bei „schwieriger“ Korrespondenz, biografischer Aufzeichnung Ihrer Lebensgeschichte und Gesprächen umfangreiche Hilfestellung bieten möchte.

Weitere Infos auf der Website
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Buchtipp: Werner Winkler -
Dieser originelle Ratgeber im praktischen Taschenformat zeigt, wie man mit einfachen Mitteln seine Gesundheit effektiv verbessern kann. Er enthält eine umfangreiche Checkliste mit 300 Beschwerden und 52 Lösungsmöglichkeiten.
Der Clou: Für mehrere (auf den ersten Blick verschiedene) Beschwerden gibt es oft eine gemeinsame Lösung. Egal, ob es um Nährstoffmangel oder die Veränderung von Lebensgewohnheiten geht – wer sich schnell und unkompliziert selbst helfen möchte, findet hier praxiserprobte Schlüssellösungen, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen.
Die Palette der Beschwerden reicht von Abgeschlagenheit über Haarausfall und Rückenschmerzen bis zu Zahnfleischbluten.

VAK Verlags GmbH Kirchzarten bei Freiburg, 108 Seiten, EUR 7,95 / sFr 14,90
ISBN 978-3-935767-89-7
 
 

 
Neu aufgelegt: „Broschüre „Älter werden in Freiburg“
Selbständig sein in den eigenen vier Wänden – und vor allem
selbständig bleiben bis ins hohe Alter- diesen Wunsch haben
nahezu alle Menschen. In Freiburg leben derzeit rund 43.000
Menschen, die älter als 60 Jahre sind. Für sie, aber auch für
ihre Angehörigen ist jetzt der Wegweiser "Älter werden in
Freiburg" auf Grund der großen Nachfrage bereits in achter
Auflage erschienen.

Das rund 100 Seiten starke Heft soll als erste Orientierung
dienen und einen umfassenden Überblick über die Vielzahl
der Einrichtungen, Dienste und Initiativen für ältere Menschen
in der Stadt.

Die vom städtischen Seniorenbüro herausgegebene und vom
Stadtseniorenrat Freiburg e.V. maßgeblich finanzierte
Broschüre gibt es kostenlos in der Geschäftsstelle des
Stadtseniorenrates, Schusterstraße 19 (Di, Mi, Do 9–12
Uhr), Tel. 201-3070, oder im Seniorenbüro, Friedrichsbau,
Kaiser-Joseph-Straße 268, (Mo, Di, Do und Fr 10–12 Uhr und
14–16 Uhr), Tel. 201-3032.

Das Heft ist auch unter www.freiburg.de/senioren abrufbar.
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Alte haben Facebook übernommen
Statistiken des US-amerikanischen Webdienstes Hitwise zufolge, nutzen immer mehr Menschen über 55 soziale Netzwerke wie Facebook. Das Internetportal Marianne 2 meint, dass gleichzeitig andere soziale Schichten die digitalen Netzwerke wieder verlassen: "Vor einigen Monaten noch eine Spielerei für Freaks, ist Facebook ein überholtes Dingsda geworden. Die Alten haben es übernommen. ... Innerhalb der vergangenen sechs Monate ist die Zahl der Nutzer über 55 Jahre um 513 Prozent gestiegen! Ein echter digitaler Exodus, der sich durch die Saturierung des Systems und die Konkurrenz anderer sozialer Netzwerke wie Twitter erklären lässt. ... Was noch beunruhigender ist: Manche Kommentatoren beobachten eine 'soziale Migration' in der Welt der sozialen Netzwerke. Die weißen Kategorien [hohe soziale Schichten], die am besten ausgebildet sind und die höchsten Einkommen erzielen, verlassen mit der Demokratisierung des Werkzeuges das Boot. Facebook als einfacher Spiegel der Gesellschaft?"
 
 

 
Buchtipp: Cornelius Tracewell : "Die Löffel-Liste"
Eine kleine Philosophie der letzten Dinge im Leben eines Mannes

Einen Apfelbaum pflanzen? Einmal mit dem Motorrad durch Amerika fahren? Oder endlich einen Sonnenuntergang in den Bergen erleben? Wenn die Uhr des Lebens bedrohlich schneller zu ticken scheint, stellt der Mann sich die Frage nach dem Sinn des Lebens neu: Was habe ich eigentlich erreicht? Was ist aus meinen Träumen geworden? Und was will ich mit der Zeit, die mir noch bleibt, anfangen?

Pendo Verlag, 96 Seiten, EUR 14.90 / sFr 27,50
ISBN 978-3-86612-193-5
 
 

 
TV-Tipp: Wohin mit den Alten?
Dienstag, 30. Juni 2009, ab 21 Uhr im arte-TV

Wie gehen die Menschen mit dem eigenen Altern und dem ihrer Eltern oder Großeltern um? Und ist die Situation in anderen europäischen Ländern ähnlich? Diesen Fragen geht ARTE mit einem Themenabend auf den Grund.
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