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Dienstag, 19. März 2024
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Verschiedenes

 
Freiburg: Orgelkonzerte im Augustinermuseum entfallen
Aus technischen Gründen entfallen die beliebten Orgelkonzerte im Augustinermuseum bis auf weiteres. Seit mehreren Monaten treten in unregelmäßigen Abständen Störgeräusche während des Orgelspiels auf. Die Ursache ist noch unbekannt. Das Instrument im Chor der ehemaligen Klosterkirche besteht aus einem in den 1720er Jahren entstandenen Prospekt der Abteikirche Gengenbach und einem Spielwerk der Firma Welte und Söhne.

Mitarbeiter des Museums, des Gebäudemanagements und die Orgelbauer arbeiten weiterhin fieberhaft daran, die Ursache für den technischen Defekt zu finden. Alle naheliegenden Fehlerquellen sind inzwischen ausgeschlossen. Nun konzentriert sich die Ursachenforschung auf schwankende Stromspannungen, die möglicherweise Frequenzstörungen auslösen. Geprüft wird auch, ob es Zusammenhänge mit den Arbeiten im direkt benachbarten dritten Bauabschnitt des Augustinermuseums gibt.
 
 

 
Vermieten Sie an Studierende!
Das Studierendenwerk sucht weiterhin Zimmer und Wohnungen für Studierende

Dank der Hilfe zahlreicher Freiburger Bürgerinnen und Bürger fanden in den letzten Tagen viele Studierende ein Zimmer und wir konnten bereits eine unserer Notunterkünfte schließen. Dafür danken wir Ihnen.
Dennoch sind derzeit noch rund 20 Studierende in einer Notunterkunft untergebracht. Damit auch sie ihr Studium mit einem festen Wohnsitz beginnen können, bitten wir die Freiburgerinnen und Freiburger noch einmal sehr darum, alle Möglichkeiten auszuschöpfen und leerstehenden Wohnraum an Studierende zu vermieten.

Willkommen sind auch nur vorübergehend zur Verfügung stehende Zimmer oder Zimmer in Orten etwas außerhalb von Freiburg.

Die Zimmervermittlung des Studierendenwerks ist telefonisch unter 0761 – 2101 204 und per E-Mail unter zimmer@swfr.de zu erreichen. Zimmerangebote können auch selbst online auf www.swfr.de/wohnen/zimmervermittlung eingestellt werden.
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Appsurd - die App Codecheck
Verbraucher sollen mit der Smartphone-App Codecheck den Barcode scannen und gesund einkaufen. Das Ergebnis sind teilweise gefährliche Desinformationen. Das zeigen verschiedene Beispiele.

"Wir möchten Usern helfen, Kaufentscheidungen zu treffen, die sie Zuhause nicht wieder bereuen", sagt Roman Bleichenbacher, Gründer und Geschäftsführer von Codecheck. Glaubt man der Selbstdarstellung, gelingt das bravourös. Die App biete für "User einen echten Mehrwert". Daher sei es ihr im Mai sogar gelungen, "als erste Schweizer App den Downloadschlager WhatsApp zu überholen und auf Platz 1 zu landen".

Besieht man sich Codecheck genauer, fragt man sich allerdings: Warum?

Laut Codecheck sind in der App über 35 Millionen Produkte erfasst. Zusammengetragen wurden dazu neben den Meinungen der User Bewertungen und Informationen von Greenpeace, vom BUND, dem WWF und von anderen "seriösen Datenquellen, renommierten Experten und Industrie unabhängigen Organisationen". Für die Bewertung von Kosmetika hatte sich Codecheck bis Oktober diesen Jahres auf eine von ÖKO-TEST erstellte Liste aus dem Jahr 2000 gestützt. Sie war unbestritten längst nicht mehr auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand. Außerdem berief sich Codecheck auf Heinz Knieriemen, einen österreichischen Journalisten, Fachbuchautor und langjährigen Mitarbeiter der Zeitschrift Natürlich, der allerdings schon seit 2014 tot ist. Trotzdem erklärte Codecheck auf Nachfrage der Rheinische Post Mediengruppe: "Seine Expertisen sind immer noch aktuell."

Inzwischen bezieht sich Codecheck auf die Liste kosmetischer Inhaltstoffe der Europäischen Kommission. Doch die bewertet nicht, sondern beschreibt die Funktionen. Von ÖKO-TEST darauf angesprochen, schreibt Geschäftsführer (CEO) Boris Manhart, Codecheck selbst habe die über 6.500 Inhaltsstoffe neu bewertet. "Teilweise", so Manhart, "fehlt die Quellenangabe noch, was wir in den nächsten 1-2 Wochen beheben werden."

So weit, so gut, wenn das Ergebnis überzeugen würde. So weit, so schlecht, denn das tut es nicht. So listet die App 5.497 Treffer mit dem Konservierungsmittel Isobutylparaben. Das ist in der EU seit Oktober 2014 in Kosmetik verboten. Laut Codecheck ist es dennoch beispielsweise in der Schaebens Feuchtigkeits Maske enthalten, im Kamill Hand & Nagelcreme Balsam, im Clearasil Daily Clear Täglich reinigendes Waschgel und der Balea Urea Bodylotion. ÖKO-TEST hat diese Produkte eingekauft – und die Hersteller verstoßen nicht gegen die gesetzlichen Vorschriften. Sie verwenden längst andere Konservierungsmittel.

Wie aktuell diese Informationen sind, lässt sich am Beispiel der Balea Urea Bodylotion erahnen. "ÖKO-TEST 3/2012 sehr gut" vermerkt Codecheck zu dem Produkt des dm-Drogeriemarkts, das angeblich Isobutylparaben enthält. Das ist schlicht falsch, denn als wir das Produkt vor über vier Jahren untersucht und mit "sehr gut" bewertet haben, enthielt es das verbotene Konservierungsmittel nicht mehr.

In der Balea Urea Bodylotion und den drei anderen Produkten bewertet Codecheck Isobutylparaben mit "nicht empfehlenswert". Im Bio Special Gleitgel, das den verbotenen Stoff ebenfalls noch enthalten soll, lautet die Bewertung dagegen "bedingt empfehlenswert". Das ist nach "empfehlenswert" die zweitbeste Einstufung. Bebildert ist das Ganze mit einem Produktfoto und dem ÖKO-TEST Label "sehr gut". Allerdings hat ÖKO-TEST diese Version des Gleitgels nie untersucht und der Hersteller hat längst eine Unterlassungserklärung abgegeben. Zudem ist das Label veraltet.

Kein Einzelfall von fragwürdigen Informationen und Bewertungen. So listet die App 21.194 Treffer für den Inhaltsstoff Butylphenyl Methylpropional. Mit dem auch Lilial genannten Duftstoff konnten die Codecheck-Experten offenbar nichts anfangen. Er wird einfach "nicht bewertet". Das Problem: Das nach Maiglöckchen duftende Lilial gefährdet die Fortpflanzung, selbst die EU hält den Stoff nicht mehr für sicher. Bei Codecheck können Lilial-haltige Produkte nichtsdestotrotz uneingeschränkt im grünen Bereich liegen.

Der Versuch, anhand der Inhaltsstofflisten Kosmetik zu bewerten, scheitert allerdings nicht nur an solchen fachlichen Mängeln, sondern auch an einem grundsätzlichen Problem: Viele Schadstoffe, die als Verunreinigungen in die Produkte gelangen, sind nicht deklariert. So fand ÖKO-TEST kürzlich in Nagellacken das verbotene Phenol. "Nicht verkehrsfähig" lautete daher unser Gesamturteil unter anderem für den Chanel Le Vernis 18 Rouge Noir. Bei Codecheck findet sich kein Hinweis auf die nervenschädigende Substanz – sie ist ja nicht deklariert. Das gleiche gilt für Mascara, die mit polyzyklischen Kohlenwasserstoffen belastet sein können. Die krebsverdächtigen und krebserregenden Substanzen, die ÖKO-TEST noch im September 2016 in vielen Produkten nachgewiesen hat, sind Verunreinigungen von Farbstoffen und finden sich ebenfalls nicht in den Inhaltsstofflisten. Ebenso wie stark krebserregende Nitrosamine in Wimperntusche.

Besonders bedenklich sind die blinden Flecke der App bei Lebensmitteln. Pestizide, Fettschadstoffe, Mineralölbestandteile oder krebserregend Pyrrolizidinalkaloide müssen die Hersteller bekanntlich nicht deklarieren – und sie tun es auch nicht. So hat ÖKO-TEST im Oktober 2016 Reiswaffeln untersucht. Die meisten waren "ungenügend". Sie enthielten unter anderem krebserregendes Arsen – zum Teil über dem gesetzlichen Grenzwert – sowie krebsverdächtiges Acrylamid.

Im gleichen Monat haben wir Donuts getestet. Alle Produkte waren "ungenügend" wegen erheblicher Mengen an Fettschadstoffen und Mineralölbestandteilen.

Im August 2016 fielen viele Rooibos-Tees durch: Sie waren mit so großen Mengen an krebserregenden Pyrrolizidinalkaloiden belastet, dass der so genannte Zielwert des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) um bis zu 3.400 Prozent überschritten war. Pyrrolizidinalkaloide sind natürliche Gifte, mit denen sich Pflanzen davor schützen, gefressen zu werden.

Von all dem findet sich bei Codeckeck – nichts. Im Gegenteil. An den Dennree Reiswaffeln ungesalzen, die nach unseren Untersuchungen über dem Grenzwert mit krebserregendem Arsen belastet sind, hat die App praktisch nichts zu kritisieren (dass die Waffeln laut Codecheck aus Vollkornbrot und Sesam bestehen, ist zwar völliger Unsinn, aber angesichts des blinden Flecks beim Arsen bedeutungslos).

Zum Meßmer Rooibos Tee, vermerkt Codecheck: Fett gering, Zucker gering, gesättigte Fettsäuren gering, Salz gering, glutenfrei, laktosefrei, vegan. Fragt sich, ob die User nicht eher darüber informiert werden sollten, dass der Gehalt an krebserregenden Pyrrolizidinalkaloiden in dem Tee um mehr als 280 Prozent über dem BfR Zielwert liegt.

"Gefahrenpotenzial beachten" mahnt Codecheck bei den Rewe Beste Wahl Mini Donuts. Die Warnung bezieht sich aber nicht auf die von ÖKO-TEST festgestellten "stark erhöhten" Mengen an Mineralölbestandteilen und die "erhöhten" Werte für Fettschadstoffe, sondern auf Lecithin. Sie geht auf eine Veröffentlichung des verstorbenen Heinz Knieriemen Ende der 1990er Jahre zurück. "Besonders von Allergikern und Asthmatikern" solle das weit verbreitete, aus Soja gewonnene Lecithin gemieden werden. Doch nicht einmal der als sehr kritisch bekannte Zusatzstoff-Experte Udo Pollmer teilt diese Sicht. Denn Sojalecithin enthält kein Sojaeiweiß mehr, das ist für die Allergien verantwortlich. Der Emulgator ist sogar für Bio-Produkte erlaubt.
 
 

 
Feierliche Einweihung von neuem Hoteltrakt in Schloss Reinach
Das Hotel Schloss Reinach in Freiburg-Munzingen weiht festlich 18 neue Zimmer sowie seinen neuen Pool- und SpaBereich ein

„Dieser Schritt gehörte schon seit vielen Jahren zu unserer Vision für das Hotel“, so Hotelier René Gessler

Neuer Hoteltrakt verbindet historische Bausubstanz mit modernster Aufenthaltsqualität

Es ist ein Meilenstein in der fast zehnjährigen Erfolgsgeschichte, die das Hotel Schloss Reinach in Freiburg-Munzingen seit der Übernahme des Betriebs durch René und Beatrix Gessler geschrieben hat: Am heutigen Montag wurden der Erweiterungsbau, die Pool-Landschaft und der neue Spa-Bereich des Hotels feierlich eingeweiht. „Dieser Schritt gehörte schon seit vielen Jahren zu unserer Vision für das Hotel“, so Hotelier René Gessler anlässlich der Einweihung der 18 neuen Hotelzimmer, die mit einer Größe von 30 m² und mehr ausgesprochen großzügig angelegt wurden und bei denen der Erhalt historischer Baussubstanz und die Schaffung einer hochmodernen Aufenthaltsqualität im Mittelpunkt der Planungen standen.

Das Hotel ist untergebracht in einem historischen, neun Hektar Fläche umfassenden Gutshof vor den Toren der Schwarzwaldhauptstadt Freiburg, dessen Geschichte bis in die Zeit des 30-jährigen Krieges zurückreicht und der bis vor rund 50 Jahren noch landwirtschaftlich genutzt wurde. Es wächst durch den Anbau auf eine Kapazität von 83 Zimmern und 15 Suiten und Juniorsuiten mit insgesamt 200 Betten an. Ermöglicht wurde der von langer Hand geplante Ausbau durch den Kauf und die von den Grundmauern aus aufbauende Sanierung und Erweiterung des Gasthauses „Engel“ in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hotel vor vier Jahren. „Schon als wir 2007 hier anfingen und nach und nach unsere drei Restaurants im Haus eröffneten, spielten der traditionsreiche Gasthof „Engel“ und die Möglichkeiten, die das Haus uns bot, eine Rolle in unseren Planungen“, berichtet René Gessler.

Von der Planung bis zur nun erfolgten Einweihung gingen drei Jahre ins Land. Das sei zwar ein Jahr mehr als zunächst gedacht gewesen, so Hoteldirektor Johannes Gessler, die Zeit und der Aufwand hätten sich jedoch gelohnt: Neben den 18 neuen Zimmern ist im Untergeschoss des Hotels auf einer Fläche von mehr als 400 m² ein neuer Wellness-Bereich mit fünf verschiedenen Saunen, Himalaya-Salzgrotte, Infrarot-, Kosmetik- und Massagekabinen, Fitnessraum und zwei Ruheräumen entstanden. Dazu gehört – wohl einmalig in der regionalen Hotellerie - im neu entstandenen rückwärtigen Innenhof des Hotels ein 25 m langer Edelstahl-Pool mit angrenzendem Ruhebereich, der nun auf sportliche Hotelgäste wartet.

Dieser neue Wellness- und Pool-Bereich sei „ein großer Zugewinn in Sachen Komfort und Erlebnisqualität für unsere Gäste, der aber auch Besuchern von außerhalb des Hotels offen steht“, betont René Gessler nun anlässlich der Einweihung, die nur vier Monate nach dem Richtfest des Anbaus und einer anschließenden Phase des Probebetriebs erfolgt ist. Mehr denn je sei das Hotel nun nicht nur als Tagungs- und Banketthotel, sondern auch als 4-Sterne Urlaubsdestination und Golfhotel mit einem 18-Loch Platz in unmittelbarer Nähe gut aufgestellt. Mit dem Anbau könne das Hotel ein ganz neues Publikum ansprechen, so René und Johannes Gessler.

Insgesamt haben René Gessler und seine Familie über 4 Mio. € in die Neuerungen im Hotel investiert und planen, dass nun die Zahl der Arbeitsplätze im Haus um weitere 10 Prozent auf rund 120 ansteigen wird. Die Gesamtinvestitionen der Familie seit der Übernahme des Hotels vor neun Jahren liegen damit bei rund 6 Mio. €. Unter anderem wurden in dieser Zeit die Restaurants „s Badische Wirtshus“ (Regionale Küche), „s Herrehus“ (Gourmet Küche, seit 2013 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet) und „Limoncello“ (Mediterrane Küche) sowie der „Zehntkeller“ als weiterer Veranstaltungsraum neben dem Bankettsaal eröffnet und weite Teile des Foyers und der Banketträume im Haus modernisiert und umgestaltet. Eine Raucher-Lounge und ein neuer Frühstücksraum wurden ebenfalls geschaffen. Derzeit beherbergt das Hotel Schloss Reinach rund 800 Tagungen und Gastveranstaltungen wie Hochzeiten im Jahr. Dazu kommen rund 80 eigene Events, darunter der Käsemarkt Tuniberg, ein Weihnachtsmarkt und zahlreiche Konzerte im „Zehntkeller“ und im vorderen Innenhof des Hotels, wo bis zu 1.200 Menschen Freiluftkonzerte in einmaliger Atmosphäre genießen können.

Die Planungen des Anbaus lagen beim „hpb planungsbüro für baukunst Bender“ aus Nußloch/Rhein-Neckar-Kreis. Bei dem aktuellen Anbau, der im laufenden Hotelbetrieb realisiert werden musste und somit viel Flexibilität von den eingesetzten Firmen gegenüber den Hotelgästen erforderte, kamen überwiegend regionale Handwerksbetriebe zum Einsatz. Dennoch waren Lärmbelastungen für die Gäste nicht immer vermeidbar: „Für das Verständnis unserer Gäste waren wir in dieser Zeit natürlich sehr dankbar“, so Beatrix Gessler mit Blick auf die Bauphase, die nun glücklich und ohne Unfälle am Bau abgeschlossen worden ist.
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Luther und die Toleranz
GOTTESDIENST ERINNERT AN DIE MODERNEN POTENTIALE DER REFORMATION

Freiburg (gh). Das am Montag, 31. Oktober begonnene Reformationsjubiläum könnte zum Anlass werden „die kulturellen und sozialen Grundlagen im Blick auf Freiheit und Toleranz“ neu zu bedenken. Das sagte die renommierte Journalisten Heike Schmoll am Montagabend beim gemeinsamen Gottesdienst der evangelischen Stadtkirche zum Reformationstag in der übervoll besetzten Ludwigskirche. Genau auf den Tag 499 Jahre nach Martin Luthers Thesenanschlag, übte die Berlin-Korrespondentin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.) aber auch Kritik an den „bilderkräftigen Events“, die im anstehenden Jubiläumsjahr an vielen Orten der Reformation stattfinden sollen. Es müsse ausgeschlossen sein, „Luther als Held oder Titan zu feiern“.

Der Glaube könne nur durch das Wort geweckt werden. Schmoll unterstrich in ihrer konzentrierten Ansprache diese Aussage Luthers. Sie betonte, dass der Reformator, der ganz im spätmittelalterlichen Denken verhaftet gewesen sei, selbst niemals Gewalt angewendet habe. Freilich habe vor allem der ältere Luther zu Fragen des Judentums „grauenvolle Irrtümer“ begangen, vor allem in seiner späten Schrift von 1543. Sie prangerte Luthers „abstoßende judenfeindlichen“ Äußerungen an.

Zugleich wies Heike Schmoll, die auch Theologie und Germanistik studiert hatte, darauf hin, dass es Luther darum ging „die Geister unterschiedlicher Glaubensüberzeugungen aufeinander prallen zu lassen und die besten Argumente in freier Debatte zu bewähren“. Luther habe mit dieser Haltung am Beginn der Neuzeit „einen Weg für den Umgang mit unterschiedlichen Überzeugungen gewiesen“. So habe er unter anderem gefordert den Koran ins Lateinische übersetzten zu lassen, um ihn verstehen zu können. Ihm sei es darum gegangen Bücher zu lesen, nicht sie zu verbrennen.
Von diesem Vorverständnis von Toleranz ausgehend habe die Reformation zu einer Pluralisierung beigetragen, die „die Religionen zivilisiert und die destruktiven, intoleranten Potentiale, die der christlichen wie jeder anderen Erlösungsreligion innewohnt, domestiziert“. In Luthers Toleranzdenken, sei modernes Potential angelegt, das jedoch erst viele Jahrhunderte später wirksam geworden sei. Heike Schmoll, die bei der FAZ unter anderem für die Bildungspolitik zuständig ist, fasst dies in ihre Rede auf der Kanzel der Ludwigskirche so zusammen: „Wer Vielfalt als Gewinn an individueller Freiheit schätzt, Christ-Sein und Religiös-Sein so oder ganz anders leben zu können, wird am 31. Oktober 2017 genau das feiern können – unabhängig davon, ob er Katholik, Protestant, freiheitsliebender Muslim oder liberaler Jude ist.“

Begleitet wurde der Gottesdienst von einfühlsamen und auch aufmunternd heiterem Orgelspiel von Bezirkskantorin Hae-Kyung Jung. Auch der Bläserkreis der Studierendengemeinde zeigte sich gut aufgelegt und unterstütze den Gemeindegesang kräftig.
Der Gottesdienst bildete den Auftakt zu den Feiern, Vorträgen und Themengottesdiensten im kommenden Jahr auch in Freiburger Gemeinden. Der Schwerpunkt der Feiern der Stadtkirche zum Reformationsjubiläum liegt in Freiburg unter dem Motto „gedenken – feiern – teilen: 500 Jahre Reformation“ dann im Oktober 2017.
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Fortbildung in Freiburg - das Freiburger Kursbuch
Der Herbst ist da - Zeit für die persönliche und berufliche Weiterbildung. Zahlreiche Kursanbieter hierfür findet man im Freiburger Kursbuch.

Im größten Verzeichnis Freiburger Kursanbieter präsentieren sich zahlreiche kleine und große Kursanbieter, die in Sachen Aus-, Fort- und Weiterbildung interessant sind. Hierbei werden die vielfältigsten Lebensbereiche von Arbeit, Beruf, Bildung über Sprachen, Gesundheit, Körper, Selbsterfahrung bis hin zu Kunst, Tanz und Theater abgedeckt.

Jetzt beginnen wieder zahlreiche Kurse, die für das berufliche Fortkommen oder für die persönliche Entwicklung interessant sind. Das Freiburger Kursbuch präsentiert in seiner Online-Ausgabe laufend aktualisierte Kursangebote, aktuelle Meldungen und moderne Internetfunktionen. Einfacher können Kurssuchende und Kursanbietende kaum zueinander finden. Im Internet findet man es unter www.freiburger-kursbuch.de.

Als Druckausgabe für das 1. Halbjahr 2017 erscheint das Freiburger Kursbuch bereits wieder Anfang Dezember.
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Freiburg zum Bau eines Wasserbeckens auf dem Grundriss der Alten Synagoge
Stadtverwaltung nimmt Votum der Israelitischen Gemeinde Freiburg mit Bedauern zur Kenntnis, hält aber an den Planungen zur Umgestaltung des Platzes der Alten Synagoge fest
Ein Teil der entdeckten Mauerreste soll abgetragen und in ein zusätzliches Mahnmal integriert werden

Die Freiburger Stadtverwaltung wird den Platz der Alten Synagoge wie geplant mit dem Bau eines Wasserbeckens auf dem Grundriss der Alten Synagoge umgestalten und in der kommenden Woche mit den Bauarbeiten fortfahren. Der überwiegende Teil der jetzt entdeckten Fundamentreste soll dauerhaft im Boden konserviert werden, ein Teil der Mauerreste in ein weiteres Denkmal integriert werden.

Die Israelitische Gemeinde Freiburg dagegen hatte der Stadtverwaltung am Nachmittag (27.10.) mitgeteilt, dass sich die Mitglieder der Gemeinde einheitlich dafür ausgesprochen haben, die gefundenen Mauerreste zu erhalten und in angemessener Art sichtbar zu machen.

Die Stadtverwaltung hat sich unterdessen beim ehemaligen Landesrabbiner und langjährigen Rabbiner der jüdischen Gemeinde Freiburg, Benjamin Soussan, rückversichert. Seiner Meinung nach bestehe keinerlei religiöser Grund, die Steine zu erhalten, allerdings sollte man, angesichts der Zerstörung der Synagoge durch die Nazis ihr in angemessener und ehrwürdiger Form gedenken, wie es die Stadt mit dem geplanten Brunnen ja auch vorhat.

Auch Ursula Amitai, die ehemalige stellvertretende Vorsitzende der Israelitischen Gemeinde Freiburg, hat sich in die Diskussion eingeschaltet. Amitai hatte während des damaligen Planungsverfahrens zur Umgestaltung des Platzes der Alten Synagoge zu Protokoll gegeben, dass die Jüdische Gemeinde Freiburg keinerlei Interesse an eventuell bei der Umgestaltung zu einem Brunnen zu Tage kommende Fundamenten o.ä. hat. Allerdings mit der Einschränkung, sollten Schriftstücke oder Kultgegenstände gefunden werden, diese an die Jüdische Gemeinde übergeben werden sollten. Amitai ließ die Stadt heute wissen: „Unsere Begründung war und ist, dass eine Synagoge kein Sakralbau ist, sondern lediglich ein Ort der Versammlung, wie der hebräische Name ja sagt. Ich teile Ihnen diesen Sachverhalt auch auf Drängen vieler junger Freiburger Juden, mit denen ich in der letzten Zeit gesprochen habe.“

Oberbürgermeister Dieter Salomon spricht von einem gelungenen Konzept: „Es war immer Ziel der Planung, dass der zerstörten Synagoge in würdiger Weise gedacht wird. Der Platz der Alten Synagoge soll ein Ort des Gedenkens werden, aber auch ein Ort der Begegnung für die gesamte Bürgerschaft. Mit dieser Lösung bleibt der Großteil der Fundamentreste erhalten und der Platz wird um eine weitere Erinnerungsstätte ergänzt.“

Die Umgestaltungsarbeiten wurden Ende September gestoppt, da Bauarbeiter auf der Großbaustelle am Platz der Alten Synagoge auf Fundamentreste der Synagoge gestoßen waren. Sie stammen von einer 1925 an der Ostseite des Gebäudes errichteten Erweiterung. Bertram Jenisch vom Landesamt für Denkmalpflege hat die Fundstücke dokumentiert und vermessen und kam zu dem Ergebnis: „Es handelt sich hier um ein erhaltungswürdiges Kulturdenkmal."

Über die geeignete Form, das Denkmal zu erhalten, konnte mit der Israelitischen Gemeinde Freiburg keine Einigung gefunden werden. Sie fordert den Erhalt und die Sichtbarmachung der Fundamentreste, wovon Denkmalschutzexperte Bertram Jenisch deutlich abrät: „Die Substanz der Mauerreste ist so schlecht, dass man sie nur mit hohem konservatorischen Aufwand sichtbar präsentieren kann. So ein Eingriff würde aber die Denkmaleigenschaft infrage stellen.“ Laut Jenisch wäre es die beste Lösung, die Steine mit einer Schutzhülle zu versehen und dann das Mauerwerk zu verfüllen. Damit wären die Fundamentreste für Jahrhunderte gesichert.
Für diese Lösung hat sich die Stadtverwaltung entschieden.

Für das geplante Wasserbecken, das als Gedenkstätte die Umrisse der während der Pogromnacht 1938 zerstörten der Alten Synagoge exakt nachzeichnen soll, müssen allerdings drei Steinreihen entfernt werden. Aus Sicht des Denkmalschutzes ist das vertretbar, da der größte Teil des Denkmals erhalten bleiben würde.

Die Verwaltung schlägt vor, die wenigen entnommenen Steine in ein weiteres Mahnmal zu integrieren. Ein Konzept dafür soll gemeinsam mit der Israelitischen Gemeinde und der Egalitären Jüdischen Chawurah Gescher Gemeinde erarbeitet werden. Möglich wäre eine „künstlerische Aufbereitung“ ebenso wie die Präsentation der Synagoge als 3-D-Modell, in der die aktuellen Mauerfunde visuell sichtbar gemacht und somit räumlich genau zugeordnet werden könnten. Baubürgermeister Martin Haag hält das ergänzende Mahnmal für eine gute Lösung: „Wir konservieren den größten Teil der Mauerreste denkmalgerecht; schaffen mit dem Wasserspiegel ein würdiges und ehrendes Andenken an die Alte Synagoge und durch die didaktische Aufbereitung der Mauerreste entsteht ein stimmiges Ganzes.“
Auch die Egalitäre Jüdische Chawurah Gescher Gemeinde stimmt dem Vorschlag der Stadtverwaltung zu.

Die Planungen haben eine lange Vorgeschichte und gehen auf das Jahr 2004 zurück. Im Vorfeld eines Gestaltungswettbewerbs fand damals, unter Beteiligung der Öffentlichkeit und des Vorstandes der Israelitischen Gemeinde, die Veranstaltungsreihe „Projektwerkstatt Stadtboulevard“ statt. Dabei ging es speziell um die Bedeutung der alten Synagoge. Die Kernbotschaft eines würdigen Erinnerns und Mahnens sollte Teil des Gesamtkonzeptes sein. Diese Überlegungen sind in das Wettbewerbsergebnis eingeflossen: ein flaches Wasserbecken, das den aus historischen Plänen bekannten Grundriss der Synagoge nachzeichnet. Dieser Brunnen soll somit einerseits als Mahnmal dienen und andererseits durch die Form des Brunnenelements und Wasserspiels auch Teil einer modernen und lebendigen Platzgestaltung sein. Der Wassertisch hat Oberflächen aus dunklem Granitstein, die einen Wasserspiegel bilden, der zu den Rändern hin überläuft.

Die Israelitische Gemeinde Freiburg hatte diesem Planungsentwurf erstmals 2004 und nach abschließender Prüfung 2011 wiederum schriftlich zugestimmt.
 
 

 
Karlsruhe: Positive Bilanz der ersten Online-Auktion
Fundgegenstände auch nächstes Jahr wieder per Internet ersteigern
Bislang hat die Stadt Karlsruhe Fundgegenstände, deren Aufbewahrungsfrist abgelaufen war, im Schutzbunker Dammerstock versteigert - jeweils an Freitagen, vier bis fünf Mal pro Jahr. Ab dem 15. September konnten Bürgerinnen und Bürger Fahrräder, Schmuck oder andere Fundstücke erstmals online und bequem von zu Hause begutachten und – nach Anmeldung auf der Versteigerungsplattform – mitbieten. „Wir waren selbst gespannt, ob wir auf genügend Interesse stoßen würden“, verrät Björn Weiße, Leiter des Ordnungs- und Bürgeramtes, das unter anderem für das Fundwesen verantwortlich ist. „Aber das Ergebnis hat uns dann doch überrascht!“.

Über 400 Interessierte aus Karlsruhe und Umgebung meldeten sich auf der Plattform an – und damit mehr Menschen, als sich sonst im Bunker einfanden. 320.000 Mal wurden die Seiten der Fundgegenstände aus Karlsruhe aufgerufen und das außerhalb der üblichen Bürozeiten. „Gerade in den Abendstunden waren die meisten online, was bestätigt, dass wahrscheinlich viele auch gerne in der Vergangenheit an Versteigerungen teilgenommen hätten, zu den festgelegten Zeiten aber einfach nicht zu uns kommen konnten“, so Weiße.

Zum Abschluss der Online-Auktion wurden insgesamt 435 Gegenstände erfolgreich versteigert – dreimal mehr als bei den sonstigen Auktionen. Lediglich drei Artikel blieben nach Ende der Auktion übrig. Die bisherigen Auktionen dauerten maximal drei Stunden, weil weder Auktionator noch Teilnehmende länger durchhielten. „Jetzt kann die Auktion mehrere Tage laufen, man kann sich in Ruhe mit dem Wunschgegenstand auseinandersetzen und sich Gedanken über das individuelle Höchstgebot machen“, zeigt Weiße einen weiteren Vorteil auf.

Vor allem Fahrräder waren bei der Karlsruher Online-Auktion – wie schon bisher auch - begehrt. Zwischen 4,50 Euro und 750 Euro mussten geboten werden – für jedes Budget war also etwas dabei. Auswertungen haben dabei gezeigt, dass die Fahrräder fast ausschließlich von Interessierten aus Karlsruhe und dem Umland ersteigert wurden, denn die Räder müssen nach wie vor im Schutzbunker abgeholt werden. Anders bei Schmuck, der auch verschickt wird und damit Bietende aus ganz Deutschland anlockte. Das Ordnungsamt plant im Jahr 2017 weitere Online-Auktionen.
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