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Verschiedenes
| | | Fassadeninstandsetzung am Neuen Schloss in Pappenheim | Wohnsitz der Grafenfamilie von und zu Egloffstein
Für Natursteinarbeiten und Schreinerarbeiten an den Fenstern im Rahmen der Fassadensanierung am Neuen Schloss in Pappenheim stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden 150.000 Euro zur Verfügung. Das Schloss gehört nunmehr zu den über 640 Denkmalen, die die DSD, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, aus privaten Spenden, ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte. Das Neue Schloss befindet sich bis heute im Besitz der Grafenfamilie von und zu Egloffstein. Es wird aktuell als Wohn- und Bürogebäude genutzt.
Zum Objekt:
Pappenheim gehört seit 1806 zum Königreich Bayern. Zwischen 1819 und 1822 wurde das Neue Schloss im Auftrag der Marschälle von Pappenheim durch den Architekten Leo von Klenze errichtet. Der Familiensitz wurde anschließend vom Alten Schloss in das Neue Schloss verlegt.
Das Gebäude ist ein zweieinhalbgeschossiger Dreiflügelbau mit einem deutlich hervortretenden Mitteltrakt zur Marktplatzseite. Das Untergeschoss ist mit einem dreibogigen Säulengang versehen. Darüber befinden sich die großen Fenster des Festsaals, die von einem flachen Dreiecksgiebel mit dem gräflichen Wappen abgeschlossen werden. Die Innenausstattung stammt von Leo von Klenze und Jean Baptiste Métivier. Im Festsaal befinden sich eine stuckierte Kassettendecke von Pierre Viotti sowie ein Historienfries und Graumalerei von Anton Schönherr. Zum Schloss gehört ein Englischer Landschaftsgarten mit direktem Zugang zur Altmühl. | | | | |
| Neustadt: Ehem.Weingut Mattern, Mandelring 38 (c) Hans Stefan Bolz / DSD | | | Das ehemalige Weingut Mattern in Neustadt a.d.W.-Haardt | Ein besonderes Bauwerk für ein besonderes Konsumgut
Handwerksbetriebe und Unternehmen haben spezielle Bedürfnisse und stellen besondere Anforderungen an die für sie passenden Bauwerke. So ist eine Vielzahl von Gebäuden für Handel und Wirtschaft entstanden, die der Nutzung dienen und die Lebensgrundlage widerspiegeln. Hofanlagen, Speichergebäude, Gasthöfe stechen sofort ins Auge, doch kann es sich auch um einfache Werkstätten und um Lagerhallen handeln, wie auch um komplexe Produktionsstätten und Bürogebäude. Die Planung und Errichtung solcher Bauten setzten ein Verständnis für die betrieblichen Anforderungen voraus, um deren Effizienz und Funktionalität sicherzustellen. Früher wuchsen solche Bauten aus dem Tagesgeschäft und langjähriger Erfahrung.
Zu diesen vielfältigen Bauten gehören auch die Produktionsstätten eines besonders beliebten Nahrungsmittels. Seit Jahrhunderten erfreut der Wein des Menschen Herz. Bewirtschaftet wird er in landwirtschaftlichen Betrieben, die sich auf den Anbau von Reben und die Herstellung des gegorenen Kulturgutes spezialisiert haben. Dazu gehört meist auch der Verkauf des mit viel Mühe und Leidenschaft hergestellten Traubensaftes. Die Stiftung hat in verschiedenen Bundesländern Weinberge, Winzerhöfe und Weingüter gefördert, in Rheinland-Pfalz etwa den Winzerhof Körtgen, in Sachsen das Winzerhaus zum Fliegenwedel und in Bayern das Winzerhofgut in Sulzfeld.
Das ehemalige Weingut Mattern im Norden von Haardt, einem Stadtteil von Neustadt an der Weinstraße, stellt unter ihnen ein besonders eindrucksvolles Beispiel dar. Gehört doch zum Gut neben dem Hauptgebäude und dem zweigeschossigen Kelterhaus ein langgestreckter Remisenbau aus dem Jahr 1783 und eine beeindruckende ummauerte Gartenanlage mit spätbarocken Skulpturen, einer Grotte und einem Teich. Das Haupthaus – im Kern ein Wohnhaus der Renaissance – wurde um 1595 errichtet, das Dach um 1693 zu Wohnzwecken ausgebaut. Das Innere veränderte man um die Mitte des 18. Jahrhunderts und nochmals einhundert Jahre später. Das Kelterhaus wurde um 1752 angebaut. Die langgestreckte eingeschossige Remise, die die Anlage nach Osten verlängert, entstand um 1783. Auch sie wurde Mitte des 19. Jahrhunderts und nochmals um 1900 umgebaut.
Doch das ist noch nicht alles. An das dreigeschossige massive Wohnhaus mit Krüppelwalmdach schließt sich östlich im Winkel ein zweigeschossiger Anbau an, in dessen Obergeschoss sich der sogenannte Spiegelsaal mit einer hochherrschaftlichen Ausstattung und einer illusionistischen Deckenmalerei befindet. Dieser etwa 57 Quadratmeter große und holzvertäfelte Fest-saal ist ein besonderer Glanzpunkt des Hauses. Er wird durch eine hohe Doppelflügeltür betreten und ist mit jeweils drei großen Fenstern an der Nord- und Südseite sowie an der bemalten Decke auch mit detailreichen Stuckornamenten ausgestattet.
Der Saal mit seinem kunstvollen Parkettboden besitzt einen großen historischen Kachelofen, einen prunkvollen Lüster, Wandbespannungen aus Stoff und vier fast raumhohe, teilweise erblindete Wandspiegel. Hinter den Wandverkleidungen aus Stoff und hinter den Spiegeln sind ältere Tapetenreste einer früheren Fassung des Saals zu erkennen. Rundum verläuft eine prachtvolle Deckenstuckleiste. Gerade diese Besonderheit verweist – noch im restaurierungsbedürftigen Zustand – auf das durchaus selbstbewusste Selbstverständnis der Weinbauern und ihre wirtschaftliche Stellung.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz förderte beim ehemaligen Weingut Mattern die Schieferneudeckung des Kelterhauses. Die Dachsanierung war wichtig, da undichte Dächer, Eindringen von Feuchtigkeit ins Mauerwerk und weitere Schädigungen durch die Feuchtigkeit zu beheben waren. Freilich finden in der zum Anwesen gehörenden historischen Parkanlage seit Jahrzehnten über das Jahr hinweg zahlreiche öffentliche, kulturelle Veranstaltungen regionaler Vereine, der Ortsverwaltung sowie ökumenische Gottesdienste der Kirchengemeinde statt. Dabei werden auch die im Erdgeschoss liegenden Räume wie Küche, WC, Lager und Künstlergarderobe genutzt. | | | | |
| | | | Langjährige FDP-Stadträtin Edith Goldschagg feiert ihren 100. Geburtstag | Prägende liberale Kommunalpolitikerin in Freiburg
Am kommenden Samstag, 10. August, feiert die ehemalige Stadträtin Edith Goldschagg ihren 100. Geburtstag. Die gebürtige Freiburgerin engagierte sich über Jahrzehnte hinweg mit großer Energie und politischer Überzeugung in der Kommunalpolitik – als Mitglied des Freiburger Gemeinderats, als Fraktionsvorsitzende der FDP und in zahlreichen ehrenamtlichen Rollen innerhalb und außerhalb des Rathauses.
Edith Goldschagg war von 1965 bis 1994 ununterbrochen Mitglied des Gemeinderats. Mehr als 21 Jahre, von 1968 bis 1989, führte sie die FDP-Fraktion. Sie kandidierte stets auf dem ersten Listenplatz, erzielte regelmäßig die meisten Stimmen ihrer Partei und wurde über sechs Legislaturperioden hinweg zur festen Größe im politischen Leben der Stadt. Auch auf Landesebene war sie aktiv, unter anderem als Ersatzbewerberin für die Landtagswahl 1980.
In ihrer kommunalpolitischen Arbeit setzte Edith Goldschagg deutliche Akzente – in der Schulpolitik ebenso wie in der Stadtentwicklung, der Theater- und Kulturförderung, im Sport, in der Jugendpolitik sowie im Wohnungsbau und Umweltschutz. Sie war in zahlreichen Ausschüssen und Aufsichtsräten aktiv und gehörte zu den Mitbegründerinnen des sogenannten Kulturquintetts – einer fraktionsübergreifenden Arbeitsgruppe engagierter Kommunalpolitikerinnen.
Geboren wurde Edith Goldschagg 1925 als Tochter des Freiburger Buchdruckereibesitzers Berthold Goldschagg, einem Mitbegründer der südbadischen FDP nach dem Zweiten Weltkrieg. Auch ihr Onkel Edmund Goldschagg war politisch aktiv – als SPD-Mitglied und Mitbegründer der „Süddeutschen Zeitung“ in München. Geprägt von diesem politisch und publizistisch aktiven Elternhaus, entschloss sich Edith Goldschagg nach dem Abitur für ein Lehramtsstudium. Nach Stationen als Lehrerin übernahm sie die Leitung der Lortzingschule. Später wechselte sie als Schuldezernentin zum damaligen Oberschulamt, zuletzt war sie Leitende Regierungsschuldirektorin.
Auch über das Rathaus hinaus engagierte sich Edith Goldschagg vielfältig im Freiburger Gemeinwesen – etwa als Vizepräsidentin der Freiburger Turnerschaft, im Münsterchor, in der Fasnet als langjährige Präsidentin des Damenelferrats und viele Jahre in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), deren Landes- und Bundesvorständen sie angehörte.
Für ihr herausragendes Engagement erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen: 1985 das Bundesverdienstkreuz am Bande, 1990 das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse und 2011 die Gertrud-Luckner-Medaille der Stadt Freiburg.
In einem Rückblick auf ihr politisches Wirken ist von ihr das Zitat überliefert: „Ohne die Arbeit im Gemeinderat wäre mein Leben ärmer gewesen.“ Bis heute ist Edith Goldschagg vielen als kluge, lebensfrohe und humorvolle Persönlichkeit in Erinnerung, die weit über Parteigrenzen hinweg Wertschätzung und Freundschaften erfuhr. Ihr von ihr viel zitiertes Motto auch in schwierigen Lebenslagen war stets: „Humor ist, wenn man trotzdem lacht“
Edith Goldschagg lebt seit einigen Jahren in einem Freiburger Seniorenstift und hat sich aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen. Oberbürgermeister Martin Horn wird Edith Goldschagg in den kommenden Tagen anlässlich ihres 100. Geburtstags persönlich besuchen und ihr die Glückwünsche der Stadt überbringen. | | | | |
| (c) Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen | | | Wohnmobil erleben | Aktionstage in Bad Krozingen mit CFS Rendler
BAD KROZINGEN. Bad Krozingen. Am Mittwoch, 6. August 2025, lädt die Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen gemeinsam mit der CFS Rendler GmbH aus Biengen zu einem weiteren Aktionstag rund ums mobile Reisen ein. Unter dem Motto „Camping live erleben“ stehen von 10:00 bis 15:00 Uhr zwei moderne Freizeitfahrzeuge auf dem Parkplatz der Vita Classica Therme zur Besichtigung bereit.
Campingbegeisterte und Reiselustige haben die Gelegenheit, den Hymer ML-T 570 Allrad sowie den Eriba Touring Wohnwagen aus nächster Nähe kennenzulernen. Ob als Inspiration für den nächsten Urlaub oder als Einstieg in die Welt des mobilen Reisens – der Aktionstag bietet umfassende Informationen, persönliche Beratung und die Möglichkeit, sich direkt vor Ort einen Eindruck vom komfortablen Reisen auf vier Rädern zu verschaffen.
Das Team der CFS Rendler GmbH steht für alle Fragen rund um Ausstattung, Technik und Vorteile des Campinglebens zur Verfügung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich – einfach vorbeikommen und entdecken!
Tipp: Wer es am 6. August nicht schafft, kann die Fahrzeuge und das Team auch direkt am Standort der CFS Rendler GmbH in Bad Krozingen-Biengen, Elsäßer Straße 2, besuchen. Die Öffnungszeiten vor Ort sind montags bis freitags von 8:00 bis 12:00 Uhr sowie von 13:00 bis 17:00 Uhr und samstags von 9:00 bis 13:00 Uhr. | | | | |
| | | | Gold glänzt auch bei Rekordpreisen | Stiftung Warentest hält Beimischung für sinnvoll
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Trotz Rekordpreisen von über 90 000 Euro pro Kilogramm bleibt Gold eine sinnvolle Anlagemöglichkeit. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest Finanzen, die verschiedene Anbieter und Anlageformen analysiert hat. Sie zeigt günstige Anbieter für Barren, Münzen und Wertpapiere und empfiehlt bis zu 10 Prozent Depot-Anteil als Stabilisator.
Gold stabilisiert das Wertpapierdepot signifikant, da seine Preisentwicklung oft umgekehrt zu Aktien oder Anleihen verläuft. „Auch wenn der Goldpreis schwankt und keine laufenden Erträge abwirft, macht diese Gegenbewegung Gold zu einem sinnvollen Portfolio-Baustein“, erklärt Stefan Fischer, Anlage-Experte von Stiftung Warentest Finanzen.
Die Untersuchung zeigt zwei Hauptwege auf: physisches Gold in Form von Barren oder Münzen sowie Gold-Wertpapiere (ETC). Während Münzen und Barren sicher gelagert werden müssen, punkten Gold-ETC durch einfache Handelbarkeit und niedrigere Kosten.
Besonders interessant für Anleger: Bestimmte Gold-ETC wie Xetra-Gold werden steuerlich wie physisches Gold behandelt. „Wer Gold länger als ein Jahr hält, kann Gewinne steuerfrei realisieren – das gilt bei entsprechend konstruierten ETC genauso wie bei echten Barren“, so Fischer weiter.
Was Stiftung Warentest Finanzen für physisches Gold rät, für wen sich Gold-ETC eignen und wer die günstigsten Anbieter für beide Anlageformen sind, steht in der August-Ausgabe der Stiftung Warentest Finanzen oder unter www.test.de/gold im kostenpflichtigen Bereich. | Mehr | | | |
| | | | Der große Immobilienpreis-Check | Kaufen wird wieder attraktiv
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Die Mieten steigen vielerorts deutlich stärker als die Kaufpreise. Die aktuelle Marktanalyse von Stiftung Warentest Finanzen zeigt, wo Wohneigentum sich wieder lohnt.
In den sieben größten deutschen Städten müssen Mieter für eine Wohnung in guter Lage im Schnitt über 20 Euro pro Quadratmeter zahlen – vor zehn Jahren waren es noch 13 Euro. In München verlangen Vermieter in guter Lage und mit guter Ausstattung inzwischen fast 27 Euro pro Quadratmeter – ganze zehn Euro mehr als noch 2015.
In vielen Orten sind die Mieten deutlich stärker gestiegen als die Kaufpreise. Die Kaufpreise liegen noch unter den Höchstständen von 2022, während die Mieten unaufhörlich steigen. „Das verbessert das Kaufpreis-Miete-Verhältnis für potenzielle Käufer erheblich“, erklärt Heike Nicodemus, Immobilienexpertin bei Stiftung Warentest Finanzen. „Günstig ist ein Verhältnis von unter 22 Jahresmieten, ungünstig ist ein Wert von über 27.“
Dabei zeigt der diesjährige Immobilienpreisvergleich von Stiftung Warentest Finanzen wieder große regionale Unterschiede: Wie sich die Immobilienpreise in den einzelnen Regionen entwickelt haben, steht in der August-Ausgabe der Zeitschrift Stiftung Warentest Finanzen oder unter www.test.de/immobilienpreise im kostenpflichtigen Bereich. | Mehr | | | |
| | | | Kostenfreie Shuttlebusse zum „Fest für alle – unser Dietenbach“ | Zum „Fest für alle – unser Dietenbach“ auf dem ZMF-Gelände am Mundenhof richtet die Freiburger Verkehrs-AG am Sonntag, 13. Juli, einen kostenlosen Bus-Shuttleverkehr ein. Die Shuttlebusse verkehren von 11.20 Uhr bis 18:30 Uhr zwischen der Haltestelle Maria-von-Rudloff-Platz im Rieselfeld und der Haltestelle „ZMF“ am Mundenhof. Die Busse fahren in etwa im 20-Minuten-Takt und stellen für Fahrgäste eine umweltfreundliche Alternative zum Individualverkehr dar.
Die Haltestelle „ZMF“ ist mit einer mobilen Klapprampe ausgestattet, um mobilitätseingeschränkten Personen einen barrierefreien Ein- und Ausstieg zu ermöglichen. | | | | |
| Dreikäsehoch (c) Ernst_Kahl | | | Ernst Kahl gestorben | Frankfurt / München, 9.7.2025. Im Namen der Familie von Ernst Kahl geben das Caricatura Museum Frankfurt, das Satiremagazin Titanic und der Verlag Antje Kunstmann bekannt, dass der Hamburger Künstler Ernst Kahl nach langer Krankheit im Alter von 76 Jahren am 5.7.2025 in Schwabstedt verstorben ist.
„Das ist ein dramatischer Verlust für die Komische Kunst. Ernst Kahl hat auf vielen Feldern der Komik Maßstäbe gesetzt, war Vorbild und Lehrer. Er war einer der ganz Großen.“
Martin Sonntag, Leiter des Caricatura Museum Frankfurt
„Er konnte alles. Das wilde, dreiste, schwarze, altmeisterliche, genauso wie das liebliche, harmlose, scheinbar amateurhafte. Seine Bilder, Cartoons, Comics und Installationen waren eine Kampfansage an eine verblödete Realität. Er veredelte den Kalauer zum Meisterwerk und kalauerte sich durch die Hochkunst. Vor ihm durfte sich niemand sicher fühlen. 1991 verkaufte er sowohl Titanic als auch Konkret dasselbe Bild und beide setzten es stolz und nichtsahnend zeitgleich auf den Titel. Eine Frechheit, die sich nur Kahl erlauben konnte.“ Hans Zippert, Herausgeber des Titanic-Magazins
"Er war das Universalgenie der Komik, der Alleskönner und Allesverlacher. Nur langweilen konnte er nicht."
Oliver Maria Schmitt, Herausgeber des Titanic-Magazins
„Mit großer Bestürzung haben wir bei Kunstmann vom Tod des sehr verehrten Ernst Kahl erfahren. Nicht nur einer der größten komischen Künstler, sondern auch einer der freundlichsten und fröhlichsten Menschen auf diesem Planeten hat uns verlassen. Das ist furchtbar traurig, aber was bleibt sind die ganzen Erinnerungen an einen Künstler, der seinesgleichen suchte, und ein Werk, das so zeitlos schön und lustig ist, das es nie in Vergessenheit geraten wird.“
Moritz Kirschner, Geschäftsführer des Verlags Antje Kunstmann
Ernst Kahl war ein Multitalent der Komischen Kunst. Von ihm stammen Gemälde, Cartoons, komische Zeichnungen aber auch Filme, Drehbücher und Lieder. Als einer der großen Maler der Komik hat er das Können und die Technik der alten Meister unter souveräner Missachtung der herkömmlichen Witz-Ökonomie im humoristischen Genre auferstehen lassen. Von ihm stammen einige Klassiker der Komischen Kunst.
2007 erhielt Ernst Kahl den Satirepreis Göttinger Elch. In ihrer Begründung schrieb die Jury: „Der Geheime Held. Kahl ist das klassische, grandiose Multitalent. Hochgebildet. Tiefschürfend. Immer fern tradierter Eloquenzen in Wort, Bild und Klang. Er ist in der Lage, alles zu erschaffen, und nichts geht ihm verloren. Ein frecher Erneuerer, und ein bedächtiger Bewahrer (wenn es ihm nötig erscheint). Dies von seltenster Qualität, durchaus weitab vom finanzorientierten Kulturbetrieb. Kunst darf bei ihm komisch sein […]. Dem Komischen schenkt er immer wieder frischen, verblüffenden Sinn, der prompt die Kunst erweitert. In seinen Welten singt die Bestie das Schlaflied, und im Schönen interessiert ihn das Verborgene, aus dem es erwächst. Ein Poet des Alltäglichen, ein Magier des Undenkbaren. Wenn Kahl irgendwo Grenzen witterte, wusste er, was zu tun ist“.
Ernst Kahl wurde 1949 in Schleswig-Holstein geboren und lebte in Hamburg und Schwabstedt. Von ihm stammen zahlreiche Buchpublikationen, Gemälde, Cartoons, Objekte und Bildergeschichten. Er publizierte u.a. in Pardon, Konkret, Titanic, Die Zeit und der Süddeutschen Zeitung. Die regelmäßig in der Zeitschrift Der Feinschmecker unter „Kahls Tafelspitzen“ veröffentlichten Arbeiten wurden 1992 vom Art Directors Club Deutschland ausgezeichnet. Zu seinen Arbeiten gehörten Skripte und Drehbücher für den Film Werner - Beinhart!; er war zusammen mit Detlev Buck Autor des Drehbuchs für den Film Wir können auch anders (Bundesfilmpreis in vier Kategorien, u.a. für das beste Drehbuch) und des Kurzfilms Archie (Nominierung für den Deutschen Kurzfilmpreis). Weitere Kurzfilme waren z.B. Der Lober und Everybody Glad. Zusammen mit dem Gitarristen Hardy Kayser bildete er die Musikcombo Ernst Kahl & Kayser, früher bekannt als Die Trinkende Jugend. 2007 war Ernst Kahl der erste Leiter der Sommerakademie für Komische Kunst, die seitdem von der Caricatura in Kassel ausgerichtet wird.
Man hörte es Ernst Kahl regelrecht an, dass er es ernst meinte: „Es wird Zeit, dass das Absurde und Komische Eingang in die Kunst finden. Beim Lachen hört die Kunst auf, und das ist ein Witz.“ Denn zwischen Kunst und Karikatur, zwischen ernster und angeblich nur unterhaltender komischer Kunst scheinen immer noch Welten zu liegen, obwohl es seit geraumer Zeit etliche Maler gibt, die diese Lücke überzeugend füllen. Oder, um es mit Robert Gernhardt zu sagen: „Seitdem die bildenden Künstler das ihrer Meinung nach sinkende Schiff ‚Tafelmalerei‘ verlassen haben, um rattengleich die Rettungs- und Schlauchboote Installation, Video und Performance zu entern, haben auf dem Dampfer komische Künstler das Steuer übernommen, erprobte Fahrens- und Malermänner wie Michael Sowa, Ernst Kahl und Rudi Hurzlmeier.“
Die Malerei Ernst Kahls hat mit dem schnellen Zeichnen der Karikaturisten und Cartoonisten nichts zu tun. Er malte in der Manier alter Meister, ohne Sprech- oder Denkblasen, häufig tauchen Tiere auf, frei nach dem Motto, dass Tiere auch nur Menschen sind, erwischt ein Hase auch mal eine Schlange und zeigt sie triumphierend im Maul. | | | | |
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