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Sonntag, 12. Mai 2024
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Verschiedenes

 
"Blinde Solidarität mit Israel ist ein Fehler"
Für den jüdischen Friedensaktivisten Reuven Moskovitz ist eine Lösung im Nahen Osten nur „von außen“ möglich

Freiburg /Ehrenkirchen (khb). „Ich habe zwei große Befreiungen erlebt. Die erste war die Befreiung aus dem Warschauer Ghetto durch die Rote Armee.“ Gespannte Stille am Donnerstagabend (2. 2. 2012) im Paul-Gerhardt-Haus in Ehrenkirchen bei Freiburg, als Reuven Moskovitz seinen Vortrag beginnt. Das Pfarramt der Evangelischen Kirchengemeinde hatte in Kooperation mit der Evangelischen Stadtkirche Freiburg und der Evangelischen Erwachsenenbildung den 83jährigen israelischen Friedensaktivisten eingeladen. Unter dem Titel „Israel: Auf dem langen Weg zum Frieden“ berichtete der Holocaustüberlebende den über siebzig betroffen lauschenden Anwesenden fast zwei Stunden lang aus seinem Leben und von seiner Arbeit für Frieden in Israel. „Die zweite große Befreiung erlebte ich, als ich den Kniefall von Willy Brandt 1970 im Warschauer Ghetto sah. Er befreite mich von meinem Hass auf die Deutschen.“

„Was ein Schtetl ist“, nimmt Moskovitz die Eingangsfrage des Ehrenkirchener Pfarrers Ulrich Greder auf der auch zahlreiche Jugendliche zu der Veranstaltung eingeladen hatte. Der Erzählfluss des hellwachen, vitalen Seniors mäandert dann von seinem kleinen Geburtsort Frumuşica im Norden Rumäniens über Verfolgung und Vertreibung, die Ankunft in Palästina 1947, das Kibbuz Misgav-Am an der libanesischen Grenze, das arabisch-jüdisch-christliche Friedensdorf Neve Shalom, die er beide mitbegründete bis zur israelischen Friedensbewegung. Er gibt spannende Geschichten und heitere Anekdoten aus seinem eigenen Leben zum Besten, zitiert die Bibel und macht Witze. Ein Erzählen ohne Konzept aber nie ohne Orientierung. Und immer wieder nimmt er die Frage nach dem „Schtetl“ auf, als dem Mittelpunkt jüdischen Lebens.

„Was ich euch aber eigentlich sagen will“, die Stimme wird hart. „Die Lage in Israel spitzt sich zu!“ Drei aktuelle Konflikte in dem Land, das seine Heimat ist und das er liebt, empören den Friedensaktivisten: Der stärker werdende Einfluss der orthodoxen Juden, die „das moderne Land Israel ins Mittelalter zurückführen“, die andauernde Unterdrückung der Palästinenser - „Wir sind ein Apartheidstaat“ - und die militärische Drohung der israelischen Politiker gegen den Iran. „Die Drohung mit einem atomaren Krieg wird die Region in Schutt und Asche legen. Unsere Politiker spielen mit dem Feuer“, warnt Moskovitz und dies, obwohl seiner Meinung nach Israel keineswegs bedroht sei.

Die Lösung des Konfliktes könne nur von außen kommen. „Obama muss sich durchsetzen“, sagt er, zusammen mit der Europäischen Union und Deutschland, als einem der wichtigsten wirtschaftlichen Partner Israels. „Die blinde Solidarität Deutschlands mit Israel ist ein großer Fehler.“ Man müsse, in aller Freundschaft und ohne die grundsätzliche Solidarität mit dem Existenzrechts Israels aufzugeben, in klaren Worten den irrsinnigen Absichten der israelischen Politiker Einhalt gebieten, „nicht neue U-Boote schicken, wie dies Frau Merkel nun wieder tut.“ Vehement warnt Reuven Moskovitz vor der Gefahr, auf die sein Land zusteuere. „Ein Wirtschaftsboykott wäre gerecht“, beantwortet er die Frage eines Zuhörers. „Dazu würde ich aber in Deutschland nie aufrufen. Das schaffen die Deutschen nicht.“

Mit den tanzenden Melodien seiner Mundharmonika, die der „Friedensabenteurer“, wie ihn deutsche Freunde schon genannt haben, am Schluss seines Vortrags erklingen lässt, entlässt Reuven Moskovitz seine Zuhörer. Im Juni will er wiederkommen um für einen Abend nur Musik und jüdische Literatur vorzustellen. Dann will er die Politik beiseite lassen.
 
 

 
„Demenz – Seelische Gesundheit und psychische Erkrankungen im Alter 2012“
Der aktuelle Freiburger Veranstaltungskalender „Demenz –
Seelische Gesundheit und psychische Erkrankungen im Alter
2012“ ist soeben erschienen. Die Themen reichen von A wie
Alzheimerkrankheit, über Benefiz, Bewegung, Depression,
Ethik, Finanzierung, Film, Kulturcafe, Nachbarschaft, Messie-
Syndrom, Patientenverfügung, Psychotherapie, Sucht,
Vorträge in russisch und spanisch, Sterben und Trauer,
Umgang mit Demenz, Pflegekurs, Vollmacht und Yoga.

Die Angebote der verschiedenen Veranstalter wenden sich an
Interessierte, Erkrankte, Angehörige und die
Fachöffentlichkeit. Teilweise sind die Angebote kostenfrei.

Der Veranstaltungskalender ist kostenlos im Seniorenbüro
(Fehrenbachallee 12) oder unter www.freiburg.de/senioren
erhältlich. Das Seniorenbüro ist dienstags, donnerstags,
freitags von 10 bis 12 Uhr geöffnet, nachmittags mit
Terminvereinbarung.
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Winterliches Vogelfernsehen am Futterhaus
NABU-Tipps zur Vogelbeobachtung / „Stunde der Wintervögel“ vom 6. bis 8. Januar

Berlin – Am Freitag startet der NABU die zweite bundesweite „Stunde der Wintervögel“. An der Vogelzählung, die das ganze Wochenende läuft, kann jeder mit purem Interesse und Freude an der Vogelwelt teilnehmen, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Vögel beobachten macht Spaß und besonders an Futterstellen versammeln sich schnell ganz unterschiedliche Arten – so ist Vogelfüttern quasi Naturfernsehen in der ersten Reihe. Bequem vom Fenster der warmen Wohnung aus lassen sich am Futterhaus wildlebende Vogelarten hautnah erleben und ihr Verhalten lässt sich gut studieren. Besonders interessant zu beobachten ist auch, ob der bislang in vielen Regionen sehr milde Winter Auswirkungen auf die Vogelwelt hat. ...
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RENTNER BEIM ZUMBA: "Eh, das ist mein Tanzbereich"
Rechter Fuß, kick, kick, zurück! Das Rentnerkompetenzteam testet für die Jugendzeitschrift "Spiesser" den Fitnesstanz Zumba - eine Mischung aus Tango, Samba und Aerobic. Inge, 68, Heribert, 64, Sigrun, 56, und Martina, 64, schnaufen schwer, aber sagen danach: Das gibt's jetzt jeden Abend. ...
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Immer mehr Senioren mit Mangelernährung in Klinik
DAK-Statistik: Krankenhausbehandlungen steigen um 53 Prozent

Zu wenig Vitamine. Zu wenig Eiweiß. Zu wenig Mineralstoffe. In Deutschland werden immer häufiger Senioren mit einer Mangelernährung im Krankenhaus behandelt. Nach Auswertung aktueller Daten der Krankenkasse DAK stieg die Zahl der Betroffenen in den vergangenen zwei Jahren um 53 Prozent an. Die Patienten waren im Durchschnitt 70 Jahre alt. ...
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Warmes Mittagessen für Senioren - Stiftung Warentest testet "Essen auf Rädern"
Mit zunehmendem Alter fallen Alltagstätigkeiten wie Einkaufen gehen, Putzen, Wäschepflege und die Zubereitung von Mahlzeiten schwerer. Für Menschen, die dennoch in ihrer häuslichen Umgebung bleiben möchten und keine Angehörigen im näheren Umfeld haben, die sie unterstützen, bieten mobile Dienstleister Hilfe im Alltag. Das etablierteste Angebot in diesem Bereich dürfte das "Essen auf Rädern" sein ...
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Bewegte Bilder von Freiburg von 1910 bis 1970
Stadtarchiv verkauft neue DVD

Haben Sie schon einmal einen französischen Kommandanten
beim Sackhüpfen oder Bilder von einem Jiu-Jitsu-Wettkampf
auf dem Münsterplatz in den 20er-Jahren gesehen? Eine
neue DVD mit historischen Filmaufnahmen von Freiburg gibt
Einblicke in ungewöhnliche Momentaufnahmen.
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Karlsruhe: Vom Garten frisch auf den Tisch
Seit 2010 gibt es in der Karlsruher Südstadt das „Café Initial”, entstanden aus dem Projekt „Gesundheit für alle” zur Arbeits- und Gesundheitsförderung. Das Restaurant bietet von montags bis freitags in der Mittagszeit wechselnde gesunde Gerichte an. Die Gerichte werden frisch zubereitet und die Zutaten wie Gemüse und Kräuter stammen aus dem eigenen Gemüsegarten in Wolfartsweier, welcher ebenfalls Teil des Projektes „Gesundheit für alle” ist.

Im Restaurant arbeiten vorwiegend Langzeitarbeitslose, die sich für den gastronomischen Bereich interessieren. Hier können sie ihre ersten Erfahrungen in der Küche oder im Service sammeln. Der Gemüsegarten wird zum größten Teil von suchtkranken Langzeitarbeitslosen betrieben. Sie bekommen so eine würdevolle Aufgabe übertragen und erhalten Zugang zu einer gesunden Lebensweise. Ziel des Restaurants ist es außerdem finanziell benachteiligten Bürgerinnen und Bürgern mit gesundem Essen zu versorgen. Mit dem Karlsruher Pass erhält man die Mahlzeiten zu vergünstigten Preisen. Aber es sind auch alle anderen Hungrigen herzlich eingeladen in angenehmer Atmosphäre gesund zu speisen. Mit einem Besuch im Restaurant unterstützen Sie nicht nur ein soziales Projekt, sondern tun auch Ihrer Gesundheit etwas Gutes.
Wir wünschen Ihnen einen guten Appetit!

Café Initial, Ettlinger Str. 29, 76137 Karlsruhe
Öffnungszeiten: Mo - Fr 11.30 - 15 Uhr,
Essensbestellungen werden zwischen 12 und 14 Uhr entgegengenommen.
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Autor: Stadt Karlsruhe Umwelt- und Arbeitsschutz



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