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Montag, 13. Mai 2024
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Verschiedenes

SAGENHAFTE ALB
(c) Anna Monterroso Carneiro
 
SAGENHAFTE ALB
Willkommen auf dem Württemberger Tälerradweg – einem der neuesten Landesradfernwege im Süden Deutschlands. Wir haben die Freundinnen Julia und Simone ein Stück begleitet

Während der Wind durch ihr Haar streicht, schließt Simone die Augen. Nach stundenlangem Helmtragen ist es schön, die kühle Luft auf der Stirn und im Haaransatz zu spüren. Auch Julia, die Simone am Tisch im Biergarten des Wirtshauses gegenübersitzt, schweigt zufrieden. Obwohl es nur noch acht Kilometer bis zu ihrem Etappenziel sind, haben die beiden sich entschieden, im Weiler Eselsburg eine Pause einzulegen. Durch die tief hinabhängenden Äste und das hochgewachsene Ufergras glitzert die ruhig dahinfließende Brenz. Der Fluss ist hier im Eselsburger Tal wundervoll verwunschen. In leichten Kurven mäandert er durch Wacholderheiden, gluckert an Streuobstwiesen vorbei und lässt sich auch von den beeindruckenden Felsformationen nicht von seinem Weg ablenken. Als den beiden Freundinnen ihr Essen – Linsen mit Spätzle und hausgemachte Maultaschen – an ihren Platz gebracht wird, überlegen sie gerade, was ihnen auf der Tour bisher am besten gefallen hat. Simones Favorit war die Gemeinde Königsbronn mit dem barocken Rathaus und dem grünblauen Brenztopf. Julia fand das morgendliche Schwimmen im Bucher Stausee am schönsten und hofft auf weitere Bademöglichkeiten.

Genussmöglichkeiten gibt es auf den sechs Etappen des 273 Kilometer langen Landesradfernwegs zur Genüge. In den zahlreichen Städten, wie dem Startort Crailsheim oder dem Ziel Schwäbisch Gmünd etwa. An den Flüssen Kocher, Jagst, Brenz, Rems und Donau, die man auf der Radreise abschnittsweise begleitet. Und in den zwölf Tälern, die man durchquert. Der Landesradfernweg ist nagelneu. Gerade erst im Jahr 2023 wurde er aus Teilstücken des Hohenlohe-Ostalb-Radwegs und des Alb-Neckar-Radwegs zusammengelegt. Die neu erschaffene Tour wurde vom ADFC, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club, mit vier von fünf Sternen prämiert.

Fiese Sagengestalten und geologische Phänomene

Als die beiden Freundinnen ihre Räder auf die asphaltierte Straße schieben, hat sich das Licht verändert. Die Grün- und Beigetöne der sommerlich gefärbten Landschaft scheinen wärmer und weicher geworden zu sein. Nach zwei Straßenwindungen haben sie den Weiler hinter sich gelassen und tauchen wieder vollends in die Natur ein. Wenige Zeit später fahren sie auf die Steinernen Jungfrauen zu – eines der Highlights der zweiten Etappe. Die beiden spitz zulaufenden Felskegel ragen dicht beieinander direkt am Radweg in den Himmel. Simone, die sich für Sagen und Geschichten interessiert, kennt die grausige Erzählung, die sich die Talbewohner über die Felsen ausgedacht haben. „Das sollen zwei Mägde der damaligen Burgherrin der Eselsburg sein“, erzählt sie. „Die hasste Männer und soll auch ihren Mägden verboten haben, Kontakt zu ihnen zu haben. Leider verliebten sich die beiden in zwei Burschen, die sie regelmäßig beim Wasserholen im Tal trafen.“ Simone schluckt: „Als Strafe für ihren Ungehorsam soll die Burgherrin die beiden in Stein verwandelt haben.“ Mittlerweile weiß man natürlich, dass die beiden Felsen keine verzauberten Mägde aus längst vergangenen Zeiten sind. In jahrmillionenlanger Kleinstarbeit grub sich die Brenz in die Alb und formte dabei das fünf Kilometer lange Tal. Dabei hat sie Teile der zerklüfteten Kalksteine der Schwäbischen Alb weggeschwemmt und andere freigelegt. Entlang der grün bewachsenen Talränder entdecken Julia und Simone immer wieder Felsen, die sich scheinbar gegen die Fluten der Brenz beweisen konnten.

Die beiden Freundinnen jubeln, als sie am Abend in den Zielort Giengen an der Brenz einfahren. Geschafft! Sie sind müde von der heutigen Fahrt. Trotzdem freuen sie sich schon auf den nächsten Tag. Vor der Abfahrt Richtung Ulm wollen sie noch das Steiff Museum besuchen. Zum Glück ist die Fahrdauer nur knapp drei Stunden lang. So können die beiden auch morgen alles, was der Württem­berger Tälerradweg zu bieten hat, ausgiebig genießen.

zum Bild oben:
Felsskulpturen wie die Steinernen Jungfrauen ragen im Eselsburger Tal in den Himmel
(c) Anna Monterroso Carneiro

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Mehr Infos gibt’s unter: wuerttembergertaelerradweg.de

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Felsskulpturen wie die Steinernen Jungfrauen ragen im Eselsburger Tal in den Himmel
(c) Anna Monterroso Carneiro
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Ausschreibung Chorförderung 2025 bis 2028
Kulturamt Freiburg fördert den laufenden Betrieb und herausragende Projekte

Chöre können ab sofort und bis Sonntag, 14. Juli, Anträge einreichen

Freiburger Chöre können ab sofort die Anträge auf Basisförderung für die Förderperiode 2025 bis 2028 sowie die Projektanträge für das Jahr 2025 einreichen. Grundlage für die Förderung sind die Richtlinien zur Chorförderung der Stadt Freiburg vom 24. Juni 2008.

Insgesamt stehen jährlich rund 100.000 Euro für zwei unterschiedliche Förderungen zur Verfügung. Die Basisförderung ist ein Zuschuss zum laufenden, ständig wiederkehrenden Aufwand eines Chores. Die Projektförderung soll herausragende Vorhaben der Freiburger Chöre unterstützen.

Die aktuellen Formulare, Hinweise zur Antragstellung sowie die Richtlinien zur Chorförderung der Stadt Freiburg gibt es im Internet unter www.freiburg.de/kulturamt. Wer eine Förderung beantragen möchte, kann die Anträge bis Freitag, 12. Juli, als pdf an kulturamt@stadt.freiburg.de an das Kulturamt schicken. Die Jury-Sitzung ist für Oktober geplant. Das Kulturamt informiert die Chöre im Anschluss an die Sitzung so bald wie möglich über die Entscheidungen. Für Fragen steht Sonja Kiefer-Blickensdorfer Sonja.Kiefer-Blickensdorfer@stadt.freiburg.de,Tel. 0761/201-2111 zur Verfügung.
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Sternwaldeck in der Wiehre als Ruhewald-Standort
Als Standort für einen Ruhewald in Freiburg empfiehlt die Verwaltung das Sternwaldeck in der Wiehre. Anfang des Jahres 2022 hatte der Gemeinderat die Einrichtung eines Ruhewaldes beschlossen. Neben dem Sternwaldeck in der Wiehre war auch die Eichhalde in Herdern in der engeren Wahl. Entscheiden wird der Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung am 14. Mai.

Im vergangenen Jahr hat die Stadt Fachuntersuchungen für die beiden einzig möglichen Ruhewaldflächen eingeholt: bodenkundliche Untersuchungen des Geländes, einen naturschutzfachlichen und - rechtlichen Standortvergleich sowie Fledermauserhebungen im Rahmen einer Natura 2000- bzw. FFH-Verträglichkeitsprüfung in der Eichhalde. Umweltschutzamt, Forstamt und Eigenbetrieb Friedhöfe haben die Untersuchungsergebnisse ausgewertet und eingehend diskutiert. Die Eichhalde wird als Standort nicht weiterverfolgt, da der erforderliche Fledermausschutz hier nicht praktikabel ist, das Projekt Ruhewald wäre an dieser Stelle nicht verträglich mit dem Fauna-Flora-Habitat und dem Natura-2000-Gebiet. Der Standort am Sternwaldeck liegt in keinem europarechtlich geschützten Gebiet, daher ist hier die Einrichtung und der Betrieb eines Ruhewalds aus naturschutzrechtlicher Sicht möglich.

Als Standort wurde ein stadtnaher Wald gesucht, der gut mit dem Rad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen ist. Der Baumbestand sollte möglichst klimastabil sein. Der Sternwald erfüllt diese Voraussetzungen, er ist arten- und strukturreich sowie altersgemischt und damit nicht nur landschaftlich vielfältig, sondern auch regenerationsfähig.

Die Beisetzung im Ruhewald entspricht dem Wunsch vieler Menschen nach einer naturnahen Bestattung. Der Bestattungswald soll daher seinen Waldcharakter behalten und sich gerade nicht in einen Park oder herkömmlichen Friedhof verwandeln. Anders als auf einem Friedhof können die Angehörigen hier keine individuellen Gräber gestalten. Bepflanzung, Grabsteine oder Erinnerungsstücke an den Verstorbenen sind nicht erlaubt. Lediglich die Bäume, unter denen sich Urnen befinden, sind gekennzeichnet und zeigen den Ort der Beisetzung an. Anders als bei Baumbestattungen auf Friedhöfen wird zugunsten des Naturstandorts auf eine barrierefreie Erschließung verzichtet: Waldpfade führen in die Lichtungen bzw. Grabfelder hinein, zur Urnenstelle selbst gehen die Angehörigen weglos über den Waldboden. Zur Winterzeit und bei Nässe erfordert dies festes Schuhwerk und eine gewisse Trittsicherheit.

Wenn der Gemeinderat dem Standortvorschlag Sternwaldeck zustimmt, geht es an die konkrete Planung. In drei Ausbauschritten im zeitlichen Abstand von etwa fünf Jahren könnte der Ruhewald entstehen. Im ersten Ausbauschritt steht die Grundausstattung an: ein Aussegnungsplatz mit Sitzbänken und Rednerpult, eine Materialhütte, einen Ort zur Unterbringung für das Personal, zum Beispiel ein Bauwagen, sowie eine Komposttoilette für Besucherinnen und Besucher. Die Wege und Waldpfade werden beschildert, die Bäume markiert und Baumpflegearbeiten im Bereich der Grabstellen sorgen für die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher. Parallel wird die Betriebs- und Verwaltungsstruktur aufgebaut. Im Laufe des Jahres 2026 soll die Fläche soweit fertig sein, dass der Ruhewald seinen Betrieb aufnehmen kann.

Für den ersten Ausbauschritt rechnet die Verwaltung mit Kosten von rund 465.000 Euro für die Flächenherstellung und die Grundausstattung. Für die Betriebseinrichtung sind voraussichtlich Investitionen von rund 445.000 Euro nötig. Außerdem ist mit laufenden Kosten für Personal und Betrieb von 275.000 Euro jährlich zu rechnen. Durch die Erweiterung des Ruhewalds im kommenden Jahrzehnt werden auch die Investitions- und Betriebskosten steigen.

Die geeignete Fläche am Sternwaldeck beträgt etwa 8,5 Hektar. Die Grabstellen werden mit ausreichend Abstand zu den Hauptwegen eingeplant. Ausgeschlossen sind Bereiche, die bereits anderweitig genutzt werden, wie beispielsweise die Grillstellen, Waldkindergarten oder der Mountainbike-Trail. Weitere Bereiche kommen nicht in Betracht, da sie zu flachgründig für Urnenbestattungen sind, für die eine Mindesttiefe von 80 cm erforderlich ist. Auch steile Hänge kommen nicht in Frage. Eine Erweiterung über die 8,5 Hektar hinaus ist daher voraussichtlich nicht möglich. Aus diesem Grund soll flächensparsam geplant werden. Die Nachfrage kann über die Ruhezeiten gesteuert werden.

Wenn alle Planungsfakten feststehen, soll die Projektentscheidung durch den Gemeinderat im ersten Halbjahr 2025 gefällt werden. Zu diesem Zeitpunkt soll auch der Ruhewaldbetreiber beschlossen werden. Der Bestattungswald könnte in kommunaler Hand durch den Eigenbetrieb Friedhöfe geführt werden. Hierfür müsste die Friedhofssatzung und Gebührenkalkulation erweitert und beschlossen werden. Die Grabgebühren sollen kostendeckend erhoben werden. Nach ersten Kalkulationen würden sich die Grabgebühren im mittleren bis oberen Durchschnitt der benachbarten Ruhewälder befinden.
 
 

 
Urlaubsplanung: Tipps und Fallstricke bei der Mietwagen-Buchung
Die Planung für den anstehenden Sommerurlaub läuft auf Hochtouren, doch der Mietwagen fehlt noch? Warum sich Reisende jetzt schnellstmöglich um das passende Urlaubsauto kümmern sollten und welche Fallstricke bei Buchung und Übergabe lauern. Die Experten von Finanztest geben Tipps.

Ob eine Erkundungsfahrt auf einer griechischen Insel oder ein kurzer Abstecher zur Altstadt von Palma de Mallorca – viele Reisende bevorzugen es, mobil zu sein und mieten sich daher ein Auto. Für die Suche nach dem passenden Mietwagen bieten sich Onlineportale an. „Sie bringen Struktur in das große und oft unübersichtliche Angebot“, erklärt Finanztest-Expertin Marion Weitemeier. „Durch die Aufbereitung der Preis- und Mietbedingungen ausländischer Anbieter wird es möglich, die Konditionen leicht zu vergleichen und nach den individuellen Bedürfnissen zu filtern.“

Im letzten Test der Stiftung Warentest schnitten Billiger-Mietwagen.de, Check24 und Sunny Cars im Test am besten ab. Ein wichtiger Tipp zur Nutzung der Onlineportale: Reisende sollten darauf achten, den Filter für eine Vollkaskoversicherung zu aktivieren und die Selbstbeteiligung auszuschließen. Neben solchen allgemeinen Hinweisen zur Nutzung von Onlineportalen, unterstützt Finanztest auch dabei den richtigen Tarif zu finden und die Abholung sowie Rückgabe des Mietfahrzeugs zu planen.

Gesprächspartner
Welche Fallstricke bei der Buchung und Übergabe des Mietwagens lauern und welche Versicherung sinnvoll ist, erläutert Ihnen Finanztest-Expertin Marion Weitemeier im Interview.

Der vollständige Bericht findet sich in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und online unter www.test.de/mietauto.
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Steuersoftware: Einige top, manche Flop
Eine gute Steuersoftware hilft, die Steuererklärung einfacher zu erledigen und mehr Steuererstattung herauszuholen, indem sie Spartipps und Hilfestellungen gibt. Im aktuellen Test von Finanztest haben drei Programme mit der Bestnote „Sehr gut“ abgeschnitten – eins davon ist sogar unter den günstigsten Angeboten im Test.

Ob als Software für den PC, als App fürs Smartphone oder als Browser-Programm – insgesamt hat die Stiftung Warentest 31 Programme von 11 Anbietern untersucht. Die sechs geprüften Download-Programme für den PC sind alle empfehlenswert.

Bei den Browser-Programmen und Smartphone-Apps hingegen fanden die Tester große Qualitätsunterschiede. Zweimal „Mangelhaft“, 14-mal nur „Ausreichend“, urteilten die Tester von Finanztest. Von zwei Anbietern raten sie ab: Die Programme von Taxando und Wundertax leisteten sich in der Browser- und der Handy-Version grobe Fehler bei der Berechnung der vorgegebenen Modellfälle und fielen auch bei der Benutzerführung durch. Auch die Handy-App Steuertipps rechnete mangelhaft.

Großer Kritikpunkt: Einige Programme können gängige Einkunftsarten wie Renten oder Einkünfte aus Kapitalanlagen oder Vermietung nicht erfassen. „Nutzende erfahren aber oft erst, dass sie das nicht können, wenn sie bereits Daten eingegeben oder ein Profil angelegt haben. Dass diese Information nicht auf der Startseite des Anbieters steht, ist inakzeptabel“, so Stefan Fischer, Finanzexperte der Stiftung Warentest. Denn dann haben die meisten schon viel Zeit und Mühe investiert.

Welche Steuersoftware empfehlenswert ist und sich auch für Rentner, Kapitalanlegerinnen, Selbständige oder Vermieterinnen eignet, zeigt der Test „Steuersoftware“ in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und unter www.test.de/steuerprogramme.
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Immobilienkonzern Soravia
278 Millionen Euro: Anleger von zwei One Group-Geldanlageangeboten erwartet Totalverlust

Problemprojekte des österreichischen Immobilienkonzerns Soravia bescheren vor allem Anlegern der deutschen Tochter One Group hohe Verluste. Anlegerinnen und Anleger der nachrangigen Schuldverschreibungen ProReal Europa 9 und ProReal Europa 10 müssen sich laut exklusiven Recherchen von Finanztest auf einen Totalverlust einstellen. Es geht um insgesamt 278 Millionen Euro.

Die beiden Angebote hatte die One Group aus Hamburg Ende 2020 und Mitte 2021 auf den Markt gebracht. Sie gehört zum großen österreichischen Immobilien­konzern Soravia. Das Kapital, 100 Millionen Euro beziehungsweise 178,5 Millionen Euro, sollte während der jeweils dreijährigen Laufzeit mit 6 beziehungsweise 5,75 Prozent pro Jahr verzinst werden. Soravia Deutschland teilte Finanztest mit, die etwa 11 000 Anlegerinnen und Anleger seien „von einem hohen Ausfallrisiko betroffen“.

Das Geld floss an die zum Konzern gehörende SC Finance Four GmbH. Sie verlieh es an 28 Gesellschaften weiter, die Immobilienprojekte von Soravia entwickelten. Ihr drohte im März die Zahlungsunfähigkeit. In dem Insolvenzantrag vom 8. März 2024, der Finanztest vorliegt, heißt es, ihre Forderungen gegenüber den Projektgesellschaften seien nur noch zu 1,7 Prozent werthaltig.

Mit weiteren Ausfällen rechnet Soravia nicht, zwei weitere, noch laufende Schuldverschreibungen, ProReal 7 und 8, seien deutlich weniger betroffen. Allerdings gibt es Verzögerungen: So ist bei der Schuldverschreibung ProReal 7 die geplante Rückzahlung für 2024 verschoben. Soravia hält aber eine vollständige Rückzahlung für möglich.

Dennoch sind Anlegerinnen und Anleger der Schuldverschreibungen in Deutschland damit aber offenbar besonders stark belastet durch Problemfälle bei Soravia. Wieder einmal realisiert sich damit das hohe Risiko von Anlageangeboten, bei denen Geld nachrangig verliehen wird. SC Finance Four hatte Darlehen nachrangig vergeben. Sie ist daher in einer schwachen Position gegenüber ihren Schuldnerinnen. Sie kann Forderungen schon dann nicht durchsetzen, wenn durch die Zahlung eine Insolvenz droht oder eintreten würde.

Der ausführliche Bericht über die Schuldverschreibungen der One Group findet sich unter www.test.de/onegroup.
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BPA in Konserven
Gefahr aus der Dose: 51 von 58 Proben waren belastet

Wer sein Gesundheitsrisiko senken will, sollte möglichst wenige Lebensmittel aus der Dose essen. In 51 von 58 untersuchten Konservendosen steckte Bisphenol A, schreibt die Stiftung Warentest in der Mai-Ausgabe von test. Der Schadstoff gilt als „besonders besorgniserregend“.

„Bisphenol A, oder auch BPA, kann unter anderem die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und wirkt hormonähnlich“, so Swantje Waterstraat. Offenbar, so die test-Redakteurin weiter, hätten die Behörden die Gefahr aber lange unterschätzt: „2023 wurde die tolerable Aufnahmemenge, bis zu der kein Risiko zu erwarten ist, gesenkt. Wir haben in 58 Dosenlebensmitteln 51-mal BPA gefunden. Die Stichprobe reichte von Eintopf über Tomaten bis zu Kokosmilch. Unsere Empfehlung: Möglichst wenig Nahrung aus der Dose essen.“

Die Chemikalie Bisphenol A kann aus der Dosenbeschichtung in den Inhalt übergehen und landet so auf dem Teller. Damit ist die Gefahr, BPA zu sich zu nehmen, durch Lebensmittel am größten. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) hat die tolerable Aufnahmemenge im letzten Jahr um das 20.000-fache gesenkt. Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) bewertet die dazu vorliegenden Studien anders und hat entsprechend weniger drastisch korrigiert. In den Tabellen der Stiftung Warentest finden sich zwei Bewertungen der BPA-Funde wieder: eine gemäß Efsa- und eine gemäß BfR-Einschätzung.

Untersucht wurden Dosen mit Suppen und Eintöpfen, Thunfisch, Tomaten, Kokosmilch, Erbsen und Möhren sowie Kondensmilch. Nach der Efsa-Einschätzung sind alle Produkte stark belastet, in denen die Warentester BPA nachwiesen. Nur Kondensmilch und eine Dose Erbsen mit Möhren waren unbelastet. Swantje Waterstraat: „Bisphenol A zu vermeiden ist sinnvoll. Wir empfehlen, eher Lebensmittel etwa aus Glaskonserven zu verzehren. Bei Gemüse können Verbraucherinnen und Verbraucher statt auf Dosen auf Tiefkühlprodukte setzen, bei Tomaten und Kokosmilch auf Verbundkarton.“

Der Test Bisphenol A in Konserven findet sich in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift test und unter www.test.de/bpa.
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Buchtipp: Let´s talk about Endometriose
(c) Stiftung Warentest.
 
Buchtipp: Let´s talk about Endometriose
Selbstbestimmt zur richtigen Therapie

Zwei bis vier Millionen Frauen in Deutschland sind von Endometriose betroffen. Viele von ihnen leiden unter teils unerträglichen Regelschmerzen. Oft kommen Unterbauchschmerzen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und weitere, teilweise eher unspezifische Symptome hinzu. Der Ratgeber Let´s talk about Endometriose der Stiftung Warentest informiert über den neuesten Stand der Forschung zur Erkrankung und gibt einen Überblick über mögliche Behandlungsmethoden. Er führt Betroffene zur gesicherten Diagnose und gibt praktische Ratschläge zum Umgang mit chronischen Schmerzen.

Bei einer Endometriose wächst Gebärmutterschleimhaut-ähnliches Gewebe außerhalb der Gebärmutterhöhle. Es bilden sich etwa an Darm, Eierstöcken oder im Bauchraum sogenannte Endometriose-Herde, die am Ende der Menstruation nicht abgebaut werden. Bei Betroffenen kann das zu vielfältigen Symptomen führen, die das Leben mitunter stark beeinträchtigen. Dem Ratgeber gelingt es, fundierte medizinische Informationen über die Erkrankung und ihre Behandlung mit dem Blick auf die Betroffenen und ihren Alltag zu verknüpfen. Vier Betroffene erzählen ihre Geschichten und zeigen, wie man die Krankheit und das damit verbundene Leid in Worte fassen kann.

Endometriose ist noch längst nicht gesellschaftlich akzeptiert. Oft wird sie erst sehr spät diagnostiziert, was den Leidensweg der Betroffenen unnötig verlängert. Dr. med. Stefanie Burghaus und Dr. Sigrid März möchten mit ihrem Buch Betroffenen Mut machen, ihnen zeigen, wie die Medizin helfen kann und wie sie diese Hilfe bekommen, aber auch, wie sie selbst aktiv etwas tun können, um besser mit der Erkrankung zu leben.

Dr. med. Stefanie Burghaus ist leitende Oberärztin der Frauenklinik am Uniklinikum Erlangen, Koordinatorin des Endometriosezentrums und ist als Koordinatorin an der Aktualisierung und Überarbeitung der Leitlinie für die Diagnostik und der Endometriose beteiligt. Dr. Sigrid März arbeitet als Wissenschaftsjournalistin und Autorin, scannt als leitende Redakteurin von MedWatch das Netz regelmäßig nach unseriösen und gefährlichen Heilversprechen und lehrt als Dozentin wissenschaftsjournalistische Methoden.

Der Ratgeber „Let´s talk about Endometriose“ hat 176 Seiten. Er ist ab dem 22. März 2024 für 20 Euro im Handel erhältlich und kann online bestellt werden unter www.test.de/endometriose.

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Interview mit der Autorin Dr. med. Stefanie Burghaus

- Die Endometriose-Forschung ist noch längst nicht an einem Endpunkt angelangt. Welche Fortschritte wurden hier in den vergangenen Jahren gemacht?

In den letzten Jahren hat die Endometriose-Forschung wichtige Fortschritte gemacht, obwohl es noch keinen endgültigen Durchbruch gab. Mit verbesserten diagnostischen Techniken wie der Ultraschalluntersuchung oder Kernspintomographie können wir Endometriose früher und zuverlässiger ohne Operation diagnostizieren.

Es wird auch intensiv an der Erforschung der Ursachen und Mechanismen von Endometriose gearbeitet, um besser zu verstehen, warum einige Frauen betroffen sind und wie die Krankheit behandelt werden kann. Dies umfasst genetische Studien, Untersuchungen zu Immunreaktionen und Entzündungsprozessen sowie die Erforschung von Umweltfaktoren, die zur Entstehung von Endometriose beitragen könnten.

Es gibt ein wachsendes Bewusstsein für die Auswirkungen von Endometriose auf die Lebensqualität der betroffenen Frauen sowie auf ihre reproduktive Gesundheit. Dies hat zu einem stärkeren Fokus auf die ganzheitliche Behandlung und die Bedürfnisse der Patientinnen geführt.

Obwohl es noch viel zu tun gibt, um die Krankheit besser zu verstehen und effektivere Behandlungen zu entwickeln, sind diese Fortschritte ermutigend und geben Hoffnung auf eine bessere Versorgung für Frauen mit Endometriose.

- Welche konkreten Ratschläge im Umgang mit der Endometriose würden sie Betroffenen ans Herz legen?

Menschen, die mit Endometriose leben, empfehle ich, informieren Sie sich, um ein besseres Verständnis für Ihre Symptome, Behandlungsoptionen und Lebensstiländerungen zu erhalten.

Suchen Sie nach Unterstützung von anderen Frauen mit Endometriose, zum Beispiel in Selbsthilfegruppen.

Sprechen Sie offen mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Ihre Symptome, Bedenken und Behandlungsoptionen. So kann ein Behandlungsplan gemeinsam erstellt werden.

Auch ein gesunder Lebensstil kann dazu beitragen, die Symptome von Endometriose zu lindern. Dazu gehören regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Stressmanagement-Techniken wie Meditation oder Yoga.

Entwickeln Sie Strategien zur Schmerzbewältigung, die für Sie funktionieren. Dies kann die Verwendung von Schmerzmitteln, Entspannungstechniken oder Wärmebehandlungen umfassen.

Denken Sie daran, sich selbst zu pflegen und auf Ihre Bedürfnisse zu achten. Nehmen Sie sich Zeit für Entspannung und Selbstfürsorgeaktivitäten, um Stress abzubauen und Ihr Wohlbefinden zu fördern.

- Im Buch kommen vier Betroffene zu Wort. Wie unterscheiden sie sich und welchen Mehrwert bieten diese Perspektiven den Leserinnen?

Unsere vier Betroffenen beschreiben sehr eindrücklich die vielfältigen Symptome und Facetten der Erkrankung. Sie befinden sich in unterschiedlichen Lebenssituationen und haben auch vielfältige Therapieoptionen der Endometriose bereits durchgeführt. Sie geben ihre Empfehlungen und Ratschläge an andere Betroffene, wie sie mit Endometriose eine bessere Lebensqualität erreichen und was ihnen beim Umgang mit der Erkrankung geholfen hat.

- Sie legen Betroffenen nahe, sich ein medizinisches Netzwerk aufzubauen. Wie sieht so ein Netzwerk aus und warum ist es für die Behandlung wichtig, verschiedene Ärzte und Ärztinnen aufzusuchen?

Ein medizinisches Netzwerk für Menschen mit Endometriose besteht aus verschiedenen Fachkräften und Dienstleistern, die bei der Diagnose, Behandlung und Bewältigung der Krankheit helfen können. Dieses Netzwerk besteht aus Gynäkologinnen und Gynäkologen. Sie sind oft die ersten Ansprechpartner für Frauen mit Endometriose. Sie können die Diagnose stellen, Behandlungsoptionen besprechen und operative Eingriffe durchführen, um Endometrioseherde zu entfernen.

Zertifizierte medizinische Einrichtungen sind auf die Behandlung von Endometriose spezialisiert und bieten umfassende Versorgung durch ein Team von Gynäkologen, Chirurginnen, Schmerzspezialisten, Physiotherapeuten und Psychologinnen an. Schmerztherapeuten können bei der Bewältigung von Endometriose-bedingten Schmerzen helfen, indem sie unter anderem Medikamente verschreiben und Schmerzmanagement-Techniken anbieten.

Endometriose kann eine starke emotionale Belastung verursachen, insbesondere wenn sie mit Unfruchtbarkeit oder anderen reproduktiven Problemen verbunden ist. Psychologen oder Therapeutinnen können Unterstützung bieten, um mit Stress, Angstzuständen, Depressionen und anderen psychischen Belastungen, die häufiger mit Endometriose zusammen auftreten, umzugehen.

Physiotherapeuten können bei der Linderung von Schmerzen und der Verbesserung der Beweglichkeit und Lebensqualität helfen. Spezialisierte Physiotherapeuten können Techniken zur manuellen Therapie, zur Muskelentspannung und zur Verbesserung der Beckenbodenmuskulatur anbieten.

Eine ausgewogene Ernährung kann helfen, Entzündungen zu reduzieren und die Symptome von Endometriose zu lindern. Eine Ernährungsberaterin kann individuelle Ernährungsempfehlungen geben, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Symptome einer Person zugeschnitten sind.

Es ist wichtig, ein Netzwerk von Fachleuten aufzubauen, die mit Endometriose vertraut sind und die verschiedenen Aspekte der Krankheit behandeln können. Da Endometriose eine komplexe und vielschichtige Erkrankung ist, können die Bedürfnisse der Patientinnen von verschiedenen Spezialisten besser erfüllt werden, und die Zusammenarbeit zwischen den Fachkräften kann zu einer umfassenderen Versorgung und besseren Ergebnissen führen.
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