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Freiburg: Christuskirche wird heller und spiritueller
Finanzierung und Bauplanung beschlossen

Freiburg (gh). Mit einem Aufwand von drei Millionen Euro soll die Christuskirche generalsaniert werden. Dies beschloss die evangelische Stadtsynode in einer Sondersitzung (Mo. 27. 4.) bei dämmrigen Lichtverhältnissen und kühlen Raumtemperaturen direkt im Kirchengebäude. Anfang Juli soll bereits mit den Arbeiten begonnen werden. Laut Plan könnte in die „neue“ Christuskirche im Herbst kommenden Jahres zum 125-jährigen Bestehen des Gotteshauses bezugsfertig sein. Die feierliche Wiederindienstnahme der Kirche ist für den 1. Advent 2016 geplant.

Die Christuskirche sei „die einzig erhaltene historische evangelische Kirche in der Stadt“, erklärte Stadtdekan Markus Engelhardt vor den Synodalen. Das habe sie zur evangelischen Hauptkirche in Freiburg werden lassen und gebe dem Renovierungsprojekt „herausragende Bedeutung für die gesamte Stadtkirche“. Dies rechtfertige die Entscheidung des Stadtkirchenrates, das Projekt der Synode zur Entscheidung vorzulegen. Nach langen Überlegungen und Planungen habe sich jetzt ein finanziell außergewöhnlich günstiges Zeitfenster geöffnet, das nicht unbegrenzt offen stehe und darum genutzt werden müsse.

Architekt Werner Sandhaus, der mit seinem Büro im Jahr 2013 den Mehrfachwettbewerb zur Sanierung der Kirche gewonnen hatte (wir berichteten) erläuterte ausführlich die Ausführungs- und Werkplanung. So müssen wegen schadhafter Ziegel Teile des Dachs erneuert werden, in das an manchen Stellen Wasser eindringt. Der Dachstuhl sei zwar „im Wesentlichen intakt“, jedoch müsse die vorhandene Bleistaubbelastung saniert und Dämmstoffe müssten ausgetauscht werden. Auch im Sockelbereich der Außenwände sowie bei den Treppenanlagen bestehe Handlungsbedarf. Ein barrierefreier Zugang steht ebenfalls auf dem Maßnahmenprogramm.
Im Inneren wird der Chorraum neu gestaltet, die Emporen werden baulich zurück genommen, die Elektroinstallation wird komplett erneuert und die Lichtsituation soll deutlich verbessert werden. Bei alle Umbaumaßnahmen ist auch ein Akustiker eingebunden, der darauf achtet, dass die gute Akustik der Kirche, die auch für Konzert genutzt wird, erhalten bleibt. Dies sind nur einige der geplanten zahlreichen Veränderungen. Insgesamt soll das Innere der Kirche heller, nach dem Einbau einer neuen Heizungsanlage angenehmer, vor allem aber dem spirituellen Charakter als Gotteshaus wieder angemessener werden.

Für das gesamte Projekt seinen im Haushalt der Stadtkirche drei Millionen Euro eingestellt. Diese Summe dürfe auf keinen Fall überschritten werden, erläutere Werner Bachmann. „Jeder Euro, den wir einsparen können, ist ein wichtiger Euro“, sagte der Vorsitzende des Finanzausschusses, der zugleich dem zuständigen Ältestenkreis der Pfarrgemeinde Ost vorsteht. Zuschüsse gibt es von der Evangelischen Landeskirche aus dem neu aufgelegten Sonderbauprogramm für historische Kirchengebäude in Höhe von 1,5 Millionen Euro. Auch aus der „Ortskirchenkasse“, einer Stiftung der Freiburger Kirche, gibt es einen zweckgebundenen Zuschuss über einen halbe Million Euro. Schließlich wird ein weiterer landeskirchlicher Zuschuss von ebenfalls 500.000 Euro speziell für „Dach und Fach“ erwartet. An Eigenmittel setzt der Stadtkirchenbezirk gemeinsam mit der Pfarrgemeinde Ost 500.000 Euro ein. Davon müssen noch 125.000 Euro durch Spenden und Fundraising eingesammelt werden.

In den vergangenen acht Jahren seien im Stadtkirchenbezirk zahlreiche Baumaßnahmen durchgeführt worden, gab Reinhard Schelkes den Synodalen einen Überblick. Der Vorsitzende des Bauausschusses stellte die zehn größeren und zahlreiche kleinere Bauprojekte vor, die ein Gesamtvolumen vor über zehn Millionen Euro hatten. Das im Jahr 2007 beschlossene Immobilienkonzept, wonach etwa 45 Prozent der damals vorhandenen Flächen zu reduzieren waren, werde in absehbarer Zeit realisiert sein. Profitiert hätten vor allem Kindertageseinrichtungen, die die abgegebenen Gemeindeflächen für ihre Erweiterungen nutzen konnten.

zum Bild oben:
Das Foto zeigt eine Entwurfszeichnung des geplanten neuen Chorraums der Christuskirche (Foto: Günter Hammer / Entwurf: Architekturbüro Sandhaus)
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Eintrag vom: 30.04.2015  




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