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Karlsruhe: Rani und Shanti im Karlsruher Zoo
Berliner Tierpark wird insgesamt drei ältere Elefantenkühe an den Zoo Karlsruhe abgeben

Workshop von Zooverantwortlichen aus Karlsruhe und Berlin sowie EEP-Koordinator: Ohne Zeitdruck den Transfer angehen / Karlsruhe für Altersresidenz für Elefanten gut gerüstet

Der Karlsruher Zoo übernimmt aus dem Berliner Zoo insgesamt drei ältere Elefantenkühe. Ohne Zeitdruck soll der Transfer der Asiatischen Elefantenkühe Louise, Astra und Frosja vorbereitet werden. Auf diesen Weg haben sich bei einem Workshop letzte Woche im Karlsruher Zoo die Verantwortlichen des Zoos Berlin, des Zoos Karlsruhe sowie des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für Asiatische Elefanten verständigt.

Anlass, über die zeitliche Umsetzung nochmals nachzudenken, waren aktuelle Entwicklungen im Tierpark Berlin. Das dortige Elefantenhaus soll modernisiert werden. Das Projekt gehört zum Ziel- und Entwicklungsplan, den der Tierpark Berlin gerade erarbeitet. Im Zuge dieser Gesamtbetrachtung wird sich der Umbau der Elefantenanlage verzögern. Daher wurde nun entschieden, dass der Umzug der Elefanten warten soll, bis diese Planungen abgeschlossen sind. Zeit, die wiederum der Karlsruher Zoo gut nutzen kann für den erhöhten Pflegebedarf insbesondere der hochbetagten Rani. Ursprünglich sollten zwei Elefantenkühe bereits Anfang des Jahres aus Berlin nach Karlsruhe übersiedeln.

Dr. Andreas Knieriem (Direktor Zoo und Tierpark Berlin), der für Elefanten zuständige EEP-Koordinator Martin van Wees (Zoo Rotterdam), weitere Elefantenexperten aus Berlin sowie aus Leipzig der Vertreter der "EEP-Art-Kommission für Asiatische Elefanten", Gerd Nötzold, hatten sich vom kommissarischen Zooleiter Dr. Clemens Becker und seinem Team ausführlich die Karlsruher Tiere Rani, Shanti und Jenny, das tierpflegerische Konzept insbesondere auch für Tiere mit altersbedingten Erkrankungen sowie die bestehende Elefantenanlage zeigen und erläutern lassen. Gemeinsame Intention war, sich auf gute Rahmenbedingungen sowohl für die Karlsruher Gruppe als auch die Berliner Herde mit derzeit zehn Asiatischen Elefanten (sowie weitere sechs Afrikanische Elefanten) auch mit Blick auf eine stabile Sozialstruktur unter den Tiere zu verständigen.

Weitere Vor-Ort-Treffen der Pflegerteams aus Berlin und Karlsruhe

Einig war sich die Runde, dass die 42 Jahre alte Louise, die 34 Jahre alte Astra und die 34 Jahre alte Frosja als nicht züchtende Kühe in die Karlsruher Altersresidenz für Elefanten einziehen sollen. Wann genau der Transfer die Berliner Tiere sein wird, wird nun im engen Kontakt zwischen Berlin und Karlsruhe unter Beteiligung des EEP-Koordinators vorbereitet. Kontakt halten auch die Elefantentierpfleger aus Karlsruhe und Berlin. Hier wurden weitere Vor-Ort-Treffen der den Tieren vertrauten und neuen Bezugspersonen vereinbart. In das weitere Vorgehen eingebunden war letzte Woche auch das im Ordnungs- und Bürgeramt angesiedelte Veterinäramt. Es ist zuständig für die Einhaltung der Anforderungen des Tierschutzgesetzes. In diesem Zusammenhang ist für den Transfer von Elefanten in den Karlsruher Zoo die Zustimmung des Veterinäramts notwendig.

„Mit der Altersresidenz für ältere asiatische Elefanten-Weibchen bringt Karlsruhe sich in das Erhaltungszuchtprogramm für Elefanten ein“, würdigte EEP-Elefanten-Koordinator Martin van Wees das Karlsruher Engagement. Das Tierpflegeteam rund um Chef-Elefantenpfleger Robert Scholz sei auf ältere Tiere gut vorbereitet, das bestehende Elefantenhaus sei - mit Perspektive auf einen Neubau - für das Vorhaben überzeugend. Er werde beim Jahrestreffen der EEP-Art-Kommission für Asiatische Elefanten Ende Mai in Belgien das bestehende Unterkunftsgebäude für die nächsten zehn Jahre für ältere, nicht züchtende weibliche Elefanten präsentieren - im "Erstbezug“ mit den Karlsruher Tieren sowie den drei Berliner Elefantenkühen.

„Karlsruhe ist in seiner Struktur bestens aufgestellt, mit hohem Aufwand betreibt der Zoo bereits jetzt die anspruchsvolle Aufgabe, Elefanten mit altersbedingten Einschränkungen zu betreuen“, fasste auch Knieriem seine Eindrücke zusammen.

„Der Fachaustausch der Elefantenexperten ist für uns eine Bestätigung unserer guten Elefantenhaltung“, so Becker: „Über die in jüngerer Zeit bereits erfolgten Anpassungen der alten Anlage für eine Altersresidenz für Elefanten hinaus werden wir das Know-how unseres Elefanten-Pflegerteams weiterhin in die Optimierung der Elefantenhaltung stecken - auch über den Erfahrungsaustausch mit den Berliner Kollegen.“

Dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm steuere Karlsruhe mit der Altersresidenz für ältere asiatische Elefanten-Weibchen auf Dauer einen wertvollen Baustein bei - ein Engagement, das den Karlsruher und Berliner Tieren zugute kommt. „Nach dem jederzeit zu erwartenden Tod von Rani werden wir“, so Becker, „kurzfristig die neuen Gegebenheiten gemeinsam besprechen.“ Die alte Anlage mit seinen zwei sehr alten Elefanten sei, fügt Becker an, nur in der derzeit in Karlsruhe praktizierten Haltungsform „Hands-On“ möglich (direkter Kontakt zwischen Tierpfleger und Elefanten). Ein neues Elefantenhaus berücksichtige baulich Anforderungen für „Protected-Contact“ (Mensch und Tier sind durch ein Schutzgitter getrennt) - wobei sich für die den direkten Kontakt gewohnte Bewohnerinnen der Altersresidenz in der Haltungsform nichts ändern müsste.
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Eintrag vom: 21.02.2015  




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