Von heute an wird der Schlossbergturm wegen Pilz- und Insektenbefalls an den sechs Holzstämmen auf unbestimmte Zeit gesperrt. Diese Vorsichtsmaßnahme ist das erste Ergebnis einer eingehenden bautechnischen und statischen Prüfung, die das Gebäudemanagement (GMF) im vergangenen Herbst in Auftrag gegeben hatte. Damals war der 33 Meter hohe Aussichtsturm auf dem Schlossberg vorsichtshalber gesperrt worden, nachdem an einem der sechs Douglasienstämme, die den inneren Stahlturm stützen, ein Befall durch Pilzfruchtkörper entdeckt wurde.
Die Auswertungen des Holzsachverständigen liegen seit Ende Januar vor. Um die Standsicherheit des Turmes prüfen zu lassen, hat das GMF umgehend ein Statikbüro eingeschaltet, dessen erste Stellungnahme seit gestern vorliegt.
Der Schlossbergturm zählt zu den beliebtesten Zielen von Spaziergängern im Freiburger Osten. Seine Spitze befindet sich 463 Meter über dem Meeresspiegel, also knapp 200 Meter über der Innenstadt, und bietet einen beeindruckenden Panoramablick. Er wurde im Jahre 2002 vom Kuratorium Schlossberg e.V. geplant und errichtet. Das Kuratorium hat seinerzeit auch den Architekten beauftragt und die Baukosten in Höhe von 375.000 Euro übernommen. Nach der Fertigstellung wurde er Eigentum der Stadt Freiburg. Die Schlussabnahme durch das Bauordnungsamt erfolgte im November 2002, seither liegt die Betreiberverantwortung bei der Stadt. Dazu zählt auch die Verantwortung zur Instandhaltung und Betriebssicherheit des Turmes.
Für den ungewöhnlich „verdrehten“ Turm auf der Salzbüchslekuppe wurden 34 Meter lange, gut einhundert Jahre alte Douglasien gewählt, die der Orkan „Lothar“ zwei Jahre zuvor gefällt hatte. Eine Begutachtung 2009 ergab, dass diese Stämme vom weißen Porenschwamm, einer Pilzart, befallen und von Zersetzung bedroht
waren. Diesen Pilz konnte das GMF damals noch erfolgreich chemisch behandeln.
Nun prüft die Stadtverwaltung umgehend mit Baumsachverständigen und Statikern die nächsten Schritte. Aus Sicherheitsgründen muss während dieser Zeit auch der Bereich um den Turm gesperrt werden. Über mögliche Ergebnisse dieser Prüfungen und die Kosten etwaiger Maßnahmen, die sich daraus ergeben, lässt sich derzeit nichts sagen. |