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Freiburg: Auszeichnungen für Ehrenamtliche
„Der soziale Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält und
liebenswert macht“

OB Salomon dankt ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und
Bürgern für ihr Engagement

Am 5. Dezember war der Internationale Tag des Freiwilligen
Engagements. Zu diesem Anlass hat die Stadt Freiburg heute die
Leistungen ehrenamtlich und freiwillig tätiger Bürgerinnen und Bürger
gewürdigt. Bei der Festveranstaltung in der Aula der Albert-Ludwigs-
Universität ehrte Oberbürgermeister Dieter Salomon stellvertretend
drei Personen und drei Projekte. Darüber hinaus wurden wie in den
Vorjahren der Wilhelm Oberle-Sozialpreis und der AOKPräventionspreis
für bürgerschaftliches Engagement vergeben.

Dabei betonte Salomon: „Das bürgerschaftliche Engagement ist der
soziale Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält und liebenswert
macht. Auf diese Weise entstehen aktive Gemeinschaften, die das
soziale Miteinander stabilisieren und auf vielfältige Weise die
Entwicklungspotenziale unserer Stadt stärken.“

In Freiburg ist jede/r Vierte über 14 Jahren in Vereinen, Initiativen,
kulturellen, schulischen, sozialen oder sportlichen Einrichtungen
aktiv. Der Stadt Freiburg sei es daher ein zentrales Anliegen, so der
Oberbürgermeister, all diesen Engagierten für ihren Einsatz und ihre
Mitverantwortung zu danken: „Hierzu zählt auch die Bereitschaft
vieler Unternehmen und Einrichtungen, sich ihrer gesellschaftlichen
Verantwortung zu stellen und bürgerschaftliches Engagement zu
fördern.“ Salomon dankte dem Universitätsklinikum für das
Sponsoring bei der Ausrichtung der Festveranstaltung für über 300
geladene Gäste.

Die Auswahl aus den 20 eingereichten Personen- und Projekt-
Vorschlägen traf eine Jury, der Vertreterinnen und Vertretern der
Bürgervereine, des Klimabündnisses, des Stadtseniorenrates, des
Sportkreises, der Freiwilligen-Agentur und des Selbsthilfebüros, des
Stadtjugendringes, der Vereinigung Freiburger Sozialarbeit und der
Wirtschaftsjunioren der IHK angehörten. Stellvertretend für die
Gesamtheit der Engagierten übergab Salomon drei Personen und
drei Projekten die städtische Ehrung. Alle Ausgezeichneten werden
von Andreas Schwab, Abgeordneter des Europaparlaments, zu einer
Informationsfahrt nach Straßburg Mitte März eingeladen.

Gewürdigt wurden in diesem Jahr folgende Personen und Projekte:

Aurelio Andy steht beispielhaft in seiner Altersgruppe für besonders
intensives, kontinuierliches Engagement. Er war 2008 Mitbegründer
der Initiative Skatement und setzt sich seither aktiv dafür ein. Mit
anderen Jugendlichen hat der heute 18-Jährige immer wieder von
der Verwaltung und von Skatern vorgeschlagene Plätze auf ihre
Tauglichkeit als Skate-Park untersucht. Er hilft, Unterschriften von
Skatern zu sammeln, um ihr Anliegen zu betonen, beteiligt sich an
Gesprächen mit Verwaltung über baurechtliche Fragen und mögliche
Standorte von Skater-Anlagen, ist bei Platzbegehungen mit
Architekten und Planern vor Ort und bringt seine Ideen in
Planungsprozesse ein. Aurelio Andy nimmt an Pressegesprächen
der Initiative teil und sorgt dafür, dass die Kommunikation der
Jugendlichen untereinander und mit ihren Vertretern effektiv verläuft.

Christa Mohr steht beispielhaft für viele Engagierte in Pflegeheimen.
Durch ihren Einsatz wird die Qualität der Pflege und Fürsorge
verbessert. Seit 14 Jahren engagiert sie sich im St. Anna-Stift und
bereichert den Alltag der Pflegebedürftigen. Sie bringt gute Laune
und Lebensfreude ins Stift und ist für die alten Menschen eine
wunderbare Brücke zur Außenwelt. Es ist anrührend, mit wie viel
Liebe sie den alten Menschen begegnet. Dabei sind ihre Tätigkeiten
ganz schlicht: den Rollstuhl schieben, Essen reichen, miteinander
reden, Spiele spielen, erzählen, vorlesen oder einfach zuhören.
Hierzu gehören auch Begleitdienste in die Stadt, zum Arzt, zum
Gottesdienst. Frau Mohr steht in ihrem kontinuierlichem Engagement
für eine Kultur der Hilfe und Mitmenschlichkeit.

Hubert Nixdorf leistet durch sein herausragendes Engagement viel
für das Zusammenleben im Stadtteil Haslach. Seit Frühjahr 2005 ist
er als 1. Vorsitzender des Bürgervereins vielfältig aktiv, vom Verteilen
der Einladungen zu Mitgliederversammlungen bis hin zum
Stadtteilfest, das er wiederbelebt hat. Er kümmert sich um die kleinen
Streitigkeiten und großen Belange der Bürgerschaft und engagiert
sich in sämtlichen sozialen Einrichtungen und „Runden Tischen“, z.B.
Jugendtreff und Nachbarschaftswerk. Zudem engagiert er sich bei
der Geschichtswerkstatt und organisiert die Weihnachtsbeleuchtung
des Stadtteils. Nixdorf bestellt die Feuerwehr für die Gestaltung des
Martinsumzuges mit Pferd und Bettler, kauft Martinsgänse und
Würstchen für die Kinder – und wenn der Martin mal ausfällt, schlüpft
er auch gleich in dessen Rolle. Er steht beispielhaft für viele, die sich
in ihrer Nachbarschaft und in ihrem Stadtteil engagieren und das
Miteinander fördern.

Die Initiative zur Erinnerung an die Badische Revolution 1848/49
pflegt seit zehn Jahren auf mannigfache Weise die Erinnerungsarbeit
an diese bürgerlich-demokratische Freiheitsbewegung. Sie sammelt
Spenden und gewinnt Unterstützer zum Erhalt der Grabmale, führt
Schulklassen und Gruppen interessierter Erwachsener zum Grabmal
von Maximilian Dortu und arrangiert Spaziergänge auf den Spuren
der badischen Revolution. Bekannt sind auch die Veranstaltungen im
Regierungspräsidum zum Struve-Prozess 1849 oder im
Südwestrundfunk über den Seidenfabrikanten und Abgeordneten
Carl Mez. Das Engagement gegen das Vergessen und die rege
Informationsarbeit über weitere Persönlichkeiten und Ereignisse der
Demokratiebewegung in Freiburg ist ein wichtiger Beitrag zur
Förderung des geschichtlichen Bewusstseins in der Bürgerschaft.

Z’sämme – das Bürgernetz Waltershofen, als gemeinnütziger
Verein 2009 mit 25 Mitglieder gegründet, hat heute 170 Mitglieder.
Dieses generationsübergreifende Beziehungsnetz will in Zeiten
demographischen Wandels lebenslange gegenseitige Unterstützung
und altersgerechte Teilhabe ermöglichen. Junge und Alte, Behinderte
und Nichtbehinderte sollen Bürgeranliegen zusammenbringen und in
Waltershofen eine offene Form der Bürgergemeinschaft bilden. Dafür
gibt es eine umfangreiche Palette ehrenamtlicher Projekte.
Regelmäßig gibt es Treffen von Älteren mit Kontakten zur Jugend,
Ausflüge für alleinstehende und gehbehinderte Senioren sowie
Gruppengärtnern mit naturgerechten Methoden. Sportangebote
werden auf Beeinträchtigungen der Teilnehmer/innen abgestimmt.
Beliebt ist auch das gemeinsame Musizieren mit Großeltern, Eltern,
Kinder und Enkeln. So stärkt das Bürgernetz Z’sämme das
Miteinander und die zukunftsfähige Belebung in Waltershofen.

Nach dem Motto „Ein anderes Freiburg ist pflanzbar!“ engagiert sich
der Verein Transition Town Freiburg seit 2011 als sogenannte
Guerilla-Gärtner. Es fing an mit Baumpatenschaften im Rahmen von
"Freiburg packt an", dann regte der Verein die Pflanzung von
Obstbäumen auf öffentlichen Flächen an, und seit diesem Frühjahr
ist Transition Town der Kooperationspartner des Garten- und
Tiefbauamtes (GuT) für städtische, urbane Gärten in den öffentlichen
Grünanlagen in Freiburg. Diese Gärten stehen allen Interessierten
offen; aktuell bestehen der Waldgarten am Deicheleweiher, Flächen
im Vauban und im Rieselfeld sowie der Gemeinschaftsgarten in der
Wonnhalde. Dazu gibt es Vorträge, Workshops und Veranstaltungen
über die Rolle und Bedeutung urbaner Gärten.

Den Wilhelm-Oberle-Preis für soziales Engagement erhielt die
inklusive Theatergruppe „Die Schattenspringer“, die seit 15 Jahren
das künstlerische und kreative Miteinander von Menschen mit und
ohne Behinderungen unter dem Dach des Diakonischen Werks
fördert. Mit dem AOK-Preis für gesundheitsbewusstes Engagement
wurde das Netzwerk Pflege-Begleitung ausgezeichnet. Es
arrangiert monatliche Stammtischrunden zur Unterstützung und
Stärkung interessierter ehrenamtlicher Pflegebegleiter/innen.
 
Eintrag vom: 11.12.2013  




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