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Freiburg: Trauer um Altstadträtin Rita Czech-Blasel
Die erfolgreiche Sportlerin, die als Stadträtin fast 30 Jahre lang die Stadtpolitik mitgestaltete, ist am vergangenen Samstag verstorben

Rita Czech-Blasel, geboren am 27. Juli 1932, gehörte dem Freiburger Gemeinderat 29 Jahre lang an. Ab 1975 war sie über sechs Amtsperioden Stadträtin und engagierte sich in zahlreichen Ausschüssen – insbesondere in den Bereichen Jugend und Schule, Soziales, Migration und Sport. Jahrzehntelang gestaltete sie die Stadtpolitik und die Entwicklung von Freiburg entscheidend mit und genoss dabei großen Respekt und Anerkennung über alle Fraktionsgrenzen hinweg. Am vergangenen Samstag, 25. März, ist sie im Alter von 90 Jahren verstorben.

Bei ihrer ersten Wahl in den Freiburger Gemeinderat im April 1975 trat sie noch für die Freien Wähler an, 1977 wechselte sie dann zur FDP-Fraktion. In der Folge wurde sie fünfmal wiedergewählt bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Gemeinderat im Jahr 2004. Neben zahlreichen Ausschüssen war sie unter anderem auch aktiv in der damaligen AG Vauban, der AG Rieselfeld, der „Kommission Arbeitslosigkeit“, der Mitgliederversammlung Region Freiburg sowie in den beiden Aufsichtsräten der Flugplatz Freiburg Breisgau GmbH und der Stadtwerke.

Ein gutes Miteinander und die Hilfe für Menschen in Not lagen ihr besonders am Herzen. Persönlich setzte sie sich für eine gute Integration ein, beispielsweise von Geflüchteten aus den albanischen Bürgerkriegsgebieten. Der Städtetag Baden-Württemberg zeichnete sie anlässlich ihres Ausscheidens aus dem Gemeinderat mit der Goldenen Ehrennadel aus.

Rita Czech-Blasel war vor ihrem politischen Engagement bereits eine sehr erfolgreiche Sportlerin - eine der bekanntesten deutschen Skilangläuferinnen ihrer Zeit. Sie nahm an den Olympischen Winterspielen 1956 im italienischen Cortina d’Ampezzo teil, 1960 in Squaw Valley, USA, und 1964 in Innsbruck. Außerdem vertrat sie Deutschland bei zwei Weltmeisterschaften, 1958 in Finnland und 1962 in Polen.

Die während ihrer sportlichen Laufbahn gewonnen Erfahrungen und Kontakte konnte sie später auch im Gemeinderat einbringen. So initiierte sie zum Beispiel die Freiburger Skischulmeisterschaften im Langlauf für Grund-, Haupt- und Realschulen und leitete die Veranstaltungen bis 1988 auch selbst. Und sie brachte sich aktiv bei der Erarbeitung des stadtweiten Sportentwicklungsplans ein. Darüber hinaus organisierte sie zahlreiche sportliche Wettkämpfe und Turniere an den Schulen.

Für ihr außerordentliches Engagement wurde sie unter anderem 1964 mit dem “Silbernen Lorbeerblatt” ausgezeichnet, der höchsten Sportauszeichnung in Deutschland. Und von der Stadt Freiburg bekam sie die „Sportmedaille in Gold“ verliehen.
 
Eintrag vom: 01.04.2023  




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