Dachdecker-, Spengler- und Zimmererarbeiten
An der Instandsetzung des Ostflügels von Schloss Mespelbrunn – konkret der hofseitigen Dachfläche mit dem Glockenturmaufsatz – beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 30.000 Euro. Den entsprechenden symbolischen Fördervertrag übergibt bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 27. Januar 2023 um 11.30 Uhr Christine Hirte vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister der DSD an Marie-Antoinette Gräfin von Ingelheim. Möglich wurde die Förderung dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale. Das Denkmal ist eines von über 560 Objekten, die die DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.
Das Wasserschloss in der bayerischen Gemeinde Mespelbrunn zwischen Aschaffenburg und Würzburg steht in einem abgelegenen Seitental des Elsava-Tals im Spessart. Seine Entstehung verdankt das Schloss einer Schenkung. So konnte der kurfürstliche Forstmeister Hamann Echter 1412 am Platz zum Espelborn im Talgrund an einem Weiher des Krebsbachs ein unbefestigtes Haus errichten. 1427 begannen die Arbeiten an einem befestigten Haus mit Mauern, Türmen und einem Wassergraben. In späteren friedlicheren Zeiten verwandelten die Nachkommen das Gebäude in ein Renaissanceschloss.
Zum Objekt:
Sein heutiges Aussehen verdankt das Schloss größtenteils den Umbauten zwischen 1551 und 1569 von Peter Echter und seiner Frau Gertraud. Über dem Turmportal des Nordflügels hielten sie neben ihren Abbildungen den Hausspruch fest: „Ehelich Lieb in Gott und stete Trew / Bringt Glück und Segen ohn alle Rew. / Mit Ernst und Fleis haben wir Gott vertraut, / Den Unseren zu Gut dies Haus gebaut.“ Gertraud von Adelsheim brachte zehn Kinder zur Welt, die alle am Echterepitaph in der Wallfahrtskirche Hessenthal zu sehen sind. Bekanntester Spross der Familie ist Julius Echter, der als Fürstbischof in Würzburg und Herzog in Franken 1576 das Juliusspital und 1583 die Universität in Würzburg gründete und die Festung Marienberg erweitern ließ.
Der Westflügel des Schlosses wurde um 1840 abgebrochen, nur noch der ehemalige Burgfried verblieb. Anstelle des auf den Schlossteich blickenden Westflügels entstanden zwei große Mauerbögen, die nunmehr den Schlosshof zum Teich hin öffneten. Dank seiner versteckten Lage überstand das Wasserschloss Mespelbrunn unversehrt alle Kriegswirren und hat sein malerisches Erscheinungsbild erhalten. Die gräfliche Familie, die den Südflügel des Hauses bewohnt, hat den Nordflügel bereits Anfang der 1920er Jahre teilweise für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. |