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Die älteste bayerische Hafenanlage steht in Marktsteft
Marktsteft: Hafenanlage (c) Schabe / DSD
 
Die älteste bayerische Hafenanlage steht in Marktsteft
Zahlreiche unterschiedliche Dächer werden saniert

Die historische Hafenanlage in Marktsteft ist die älteste in ihrer ursprünglichen Form erhaltene Hafenanlage in Bayern. Für die Sanierung der Dächer der historischen Gebäude stellt die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher zweckgebundener Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 50.000 Euro zur Verfügung. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 9. November 2022 um 14.00 Uhr Professor Matthias Staschull, Ortskurator Würzburg der DSD, an Bürgermeister Thomas Reichert. Das historische Ensemble gehört zu den über 530 Objekten, die die DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Der älteste Binnenhafen Bayerns entstand unter den Markgrafen von Ansbach im 18. Jahrhundert, um Zugang zu den Weltmeeren zu erlangen. Das unter Denkmalschutz stehende Hafengebäude mit befestigtem Hafenbecken entstand um 1740, die Krananlage 1764. Geschichtsträchtig ist dieser Ort auch aufgrund seiner Funktion als Hafen zur Verschiffung von Soldaten im Dienste Englands im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Auch Auswanderer nach Amerika begannen ihre Überfahrt von diesem Hafen aus. Im sanierten Hafengebäude wird zukünftig die Umweltstation des Landkreises Kitzingen sowie ein inklusionsbetriebener Hotel- und Gastronomiebetrieb einfachster Prägung mit Außenbewirtung untergebracht werden. Weiterhin ist eine kleine Ladeneinheit für regionale Produkte und Artikel aus eigener Herstellung des Inklusionsbetriebes vorgesehen.

Zum Objekt:
Der historische Gebäudekomplex besteht aus mehreren aneinander gefügten Gebäudeteilen mit unterschiedlichen Dachformen und Dachneigungen. Die ältesten Gebäudeteile haben überwiegend Satteldächer mit Doppelmuldenfalzziegel. Das größte Satteldach, welches mitten im Gebäudekomplex liegt, hat einen Pfettendachstuhl mit fünf Binderebenen. Die kleineren Satteldächer über dem Kopfbau und dem Zwischenbau haben einen Dachstuhl mit Hängewerk. Die Zwischendecke über dem Gastraum ist als Kappendecke mit Stahlträgern und Stampfbeton ausgeführt, im Zwischen- und Kopfbau als Holzbalkenkonstruktionen. Die Außen- und Innenwände bestehen hauptsächlich aus Bruchsteinmauerwerk. Öffnungen sind teilweise mit Backsteinen aus Ziegel eingefasst.
 
Eintrag vom: 10.11.2022  




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