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St. Johann Baptist in Neu-Ulm
NeuUlm: St.Johann Baptist, Christusfigur(c) Schabe / DSD
 
St. Johann Baptist in Neu-Ulm
Christusfigur dank der Julius Rohm-Stiftung an neuem Platz zurück

Am 1. November wurde in Neu-Ulm die restaurierte und vor dem Langhaus der St. Johann Baptist-Kirche auf dem Johannesplatz wieder aufgebaute Christusfigur nach einem Festgottesdienst geweiht. Möglich wurde die Maßnahme dank eines weiteren Fördervertrages der Julius Rohm-Stiftung in Höhe von 32.500 Euro. Die Julius Rohm-Stiftung zu Ehren von Julius Rohm, dem ehemaligen ehrenamtlichen Bürgermeister von Neu-Ulm, war stets ein treuer Begleiter der Gesamtinstandsetzung der St. Johann Baptist in Neu-Ulm, bis sie vor zwei Jahren nach langer Planungs- und Renovierungszeit ihre Pforten wieder der Öffentlichkeit öffnen konnte. Schon 2009 war die Treuhandstiftung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit von der Partie, als erste Restaurierungsarbeiten durchgeführt wurden. Insgesamt investierte die Rohm-Stiftung inzwischen über 500.000 Euro für die Restaurierung der Kirche.

Der aus Beton gegossene Christus am Kreuz bekrönte früher als Teil einer Kreuzigungsgruppe das Westwerk der Kirche in 15 Meter Höhe. Er wurde während der Baumaßnahmen eingelagert und nun vor dem Langhaus der Kirche auf dem Johannesplatz wieder aufgebaut.

Die St. Johann Baptist-Kirche gehört zu den über 530 Objekten, die die private DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.

Zum Objekt
Die Johannes dem Täufer geweihte Kirche am bayerischen Donauufer entstand 1857 als einschiffige neuromanische katholische Garnisons- und Pfarrkirche. In den 1920er Jahren wurde die Kirche erweitert. Dabei setzte die Stadt ihr Vorhaben um, ein modernes Pendant zum Ulmer Münster mit eigener Bedeutung zu schaffen. Der verpflichtete Architekt Dominikus Böhm schuf von 1922 bis 1927 ein dreischiffiges expressionistisches Bauwerk, das zu einem der bedeutendsten deutschen Kirchenbauten des 20. Jahrhunderts zählt.

Der Reformer des katholischen Kirchenbaus nutzte für den Ausbau Baumaterialien, die aus den abgebrochenen Befestigungsanlagen stammten, wie Jurakalkstein, Ziegel und Biberschwanzreste, sodass die mächtigen Außenmauern und Türme bewusst mit dem weißen, mystisch anmutenden Innenraum kontrastieren. Die wirkungsvolle Raumschöpfung erreichte der Architekt durch die Gewölbe aus einer Rabitzkonstruktion als Putzträger. Böhm konnte bei dieser Kirche seine Ideen zur Dynamisierung des Raums und zur Lichtführung in sakralen Räumen überzeugend vorführen. Schwere Bombenschäden erzwangen nach dem Krieg den Wiederaufbau. Hierbei nutzte Böhm die Möglichkeit, bestimmte Details zu revidieren und die von der Gemeinde gewünschte direkte Belichtung des Innenraums einzubauen.

Die Julius Rohm-Stiftung ist eine von über 260 Stiftungen, die die DSD treuhänderisch unter ihr Dach aufgenommen hat. Die auf Dauer angelegte Unterstützung der Treuhandstiftungen hat sich in Anbetracht knapper öffentlicher Kassen zu einem wichtigen Förderinstrument entwickelt, das nicht mehr aus der deutschen Denkmallandschaft wegzudenken ist. Spenden und Zustiftungen sind in jeder Höhe möglich: DSD Julius Rohm-Stiftung * DE26 3702 0500 0001 5311 00 * BFSWDE33XXX.
 
Eintrag vom: 04.11.2022  




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