TV-Tipp für "Phoenix" am 2. August um 23.45 Uhr
Waltraud B. hatte eine kleine Rente. Als Sekretärin hatte sie gearbeitet, auch mal als Reinigungskraft. Einen Mann hatte sie nicht, auch keine Kinder. Im Sommer 2006 ist sie gestorben. So unauffällig wie zuvor ihr Leben war. Die Nachbarn bekamen nichts mit, niemand sorgte sich um den Nachlass. Beigesetzt wurde sie ohne Grabstein. Waltraud B. ist kein Einzelfall. Es ist keiner da, weil man übrig geblieben ist, als Letzter in der Familie oder zerstritten mit den Kindern, meist wegen des Erbes. Man kann die Wohnung nicht mehr verlassen und ist angewiesen auf den Pflegedienst und den mobilen Mittagstisch. Ein kurzer Wortwechsel, dann wieder das Warten auf den nächsten Tag, der auch nichts Neues bringen wird. Wie geht unsere Gesellschaft damit um? Der Film spürt dem einsamen Sterben der Waltraud B. nach und porträtiert Charlotte W., die ebenfalls auf sich allein gestellt ihren Lebensabend verbringt. Manchmal fragt sie sich, ob es überhaupt jemand bemerken wird, wenn sie stirbt. |