Versandapotheken legen in Deutschland zu, ihr Umsatz ist inzwischen höher als vor Coronazeiten. Für die April-Ausgabe ihrer Zeitschrift test hat die Stiftung Warentest elf umsatzstarke Versandapotheken, davon vier aus dem EU-Ausland, untersucht – u.a. DocMorris, Sanicare, Medpex und Maycare.de. Prüfpunkte sind: fachliche Qualität, Service, Benutzerfreundlichkeit der mobilen Website, Schutz persönlicher Daten und Mängel in den AGB.
Wichtigster Punkt ist natürlich fachliche Kompetenz. „Die ermittelten wir anhand von sieben typischen Problemstellungen, z.B. Erkennen von Doppelmedikation und Wechselwirkungen sowie Beratung zu rezeptfreien Medikamenten,“ so Katrin Andruschow, Expertin bei Stiftung Warentest. Das Ergebnis ist leider sehr durchwachsen. Zum Beispiel orderte ein Tester bei den elf Versandapotheken zwei Mittel gegen Sodbrennen — eins mit Omeprazol, eins mit Pantoprazol. Beide zählen zur selben Arzneigruppe mit demselben Wirkmechanismus. Wer sie parallel schluckt, riskiert eine Überdosierung. Nur eine der elf Apotheken im Test reagierte angemessen und wies schon bei der Bestellung darauf hin, dass die beiden Mittel nur dann im gleichen Behandlungszeitraum anzuwenden seien, wenn das mit dem Arzt so besprochen ist.
Auch bei den anderen Aufgaben zur fachlichen Qualität, die auch telefonische Beratungen einschlossen, reagierten die Apotheken selten optimal. Deshalb schneiden selbst die drei bestplatzierten Versandapotheken im Test im wichtigsten Prüfpunkt nur befriedigend ab.
Der Test zeigt auch, dass sich bei rezeptfreien Mitteln durchaus sparen lässt – je nachdem bei welcher Apotheke bestellt wird. Viele werben offensiv mit „Prozenten“ auf rezeptfreie Mittel, denn diese unterliegen in Deutschland keiner Preisbindung.
Der Test Versandapotheken findet sich in der April-Ausgabe der Zeitschrift test oder ist unter www.test.de/apotheken abrufbar. |