Lettner, Sakramentshaus, Hochaltar und Chorgestühl sind kunsthistorische Kostbarkeiten
An der Sanierung und Restaurierung von Lettner, Sakramentshaus, Hochaltar und Chorgestühl in der Münsterkirche St. Stephan in Breisach beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 15.000 Euro. Die bereits dreimal von der Denkmalschutzstiftung geförderte Kirche gehört zu den über 370 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.
In einem Vorprojekt sollen der Lettner und das Sakramentshaus zunächst von lose aufliegendem Schmutz gereinigt werden, um eine weitere Bearbeitung und die Dokumentation zu ermöglichen. Danach sollen Voruntersuchungen stattfinden und gegebenenfalls Musterflächen angelegt werden, um die Sanierungsmaßnahmen vorzubereiten und abzustimmen. In einem weiteren Schritt werden dann abgebrochene Steinteile zugeordnet und montiert, sowie schadhafte Stellen fachgerecht instandgesetzt und – wo erforderlich – statisch ertüchtigt. Der spätmittelalterliche geschnitzte Hochaltar soll trocken mit Pinsel und Staubsauger gereinigt werden. Die Holzsubstanz wird auf gelockerte oder instabile Verbindungen untersucht. Bruch- oder verlustgefährdete Partien werden fachgerecht stabilisiert. Und schließlich soll das Chorgestühl gegen partiell vorhandenen Schimmelbefall behandelt werden.
Das Breisacher Münster erhebt sich weithin sichtbar am Südrand der Oberstadt über dem Rhein. St. Stephan ist eine kreuzförmige Gewölbebasilika im gebundenen System mit zahlreichen Unregelmäßigkeiten im Grundriss. An das romanische Schiff schließt sich im Osten ein steil aufragender hochgotischer Chor mit Flankentürmen an, im Westen ein spätgotischer Querriegel mit flachem Mittelturm. Das Innere ist reich ausgestattet. Hervorzuheben sind insbesondere die Wandmalereien im Westbau, die im ausgehenden 15. Jahrhundert von Martin Schongauer geschaffen wurden. Auch der um 1490 entstandene Lettner, der geschnitzte Hochaltar von 1523/1526 und der silberne Reliquienschrein der hl. Stadtpatrone Gervasius und Protasius von 1496 sind Kostbarkeiten. |