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Recherchetipps zur ersten LEBEN UND TOD Freiburg
Schutzengel (c) M3B GmbH / Jan Rathke
 
Recherchetipps zur ersten LEBEN UND TOD Freiburg
Die LEBEN UND TOD hätte am Freitag und Samstag, 23. und 24. Oktober, erstmals zu Gast in der Messe Freiburg sein sollen – nun findet sie wegen der Corona-Pandemie ausschließlich digital statt. In diesen besonderen Zeiten widmen sich 50 Referenten und rund 55 Aussteller aus ganz Deutschland den Themen am Lebensende. Wir haben uns vorab umgeschaut und ausgewählte Aspekte für Sie zusammengestellt:

➢ „TrostHelden“ ist Deutschlands erste Online-Trostpartner-Vermittlung. Mit ihrem Programm möchten Jennifer Arndt-Lind und Hendrik Lind Menschen mit einem ähnlichen Schicksal zusammenzubringen. Ihre digitale Matching-Methode berücksichtigt die Art des Verlusts und die Lebensumstände des Hinterbliebenen. „Eine junge Frau, die ihren Verlobten verloren hat, trauert möglicherweise anders als ein Mann, der seine Frau nach 50 Jahren Ehe gehen lassen muss“, so die Gründer, die zu den virtuellen Ausstellern der LEBEN UND TOD Freiburg gehören. Neben der Vermittlung eines persönlichen Trostpartners umfasst das Projekt fundierte Texte zum Thema Trauerarbeit sowie die Teilnahme an speziellen Trostgruppen.

➢ Sternzauber und Frühchenwunder e.V. – ebenfalls unter den digitalen Ausstellern – setzt auf Kreativität, um Eltern von tot geborenen oder bald nach der Geburt gestorbenen Babys zu trösten sowie Eltern von Frühchen zu unterstützen und zu begleiten. Tausende Helfer*innen nähen und basteln Erinnerungsstücke und Frühchenkleidung, berichten die Aktiven. Rund 400 Krankenhäuser, Hebammen, Hospize, Frauenärzte und Bestatter in Deutschland, der Schweiz, Österreich und Luxemburg beliefern der Verein inzwischen, in dem sich viele Menschen engagieren, die selbst zu den Betroffenen zählen.

➢ Einen letzten Wunsch erfüllen: Seit 2014 erfüllt der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bund, ein ehrenamtlich getragenes und ausschließlich aus Spenden finanziertes Projekt, Menschen in ihrer letzten Lebensphase einen besonderen Herzenswunsch. So konnten bereits über 2.100 Wünsche bundesweit wahr werden. Mitfahren darf jeder, der noch transportfähig ist, erfahren Besucher*innen am virtuellen Ausstellungsstand. Das Ziel bleibt dem Wünschenden überlassen – ob in die Berge, ins Stadion, zur Familie oder noch einmal nach Hause.

➢ Mimik erkennen und verstehen: Einige Menschen besitzen diese Fähigkeit, andere können lernen, sich emphatisch auf ihr Gegenüber einzustellen und angemessen in Gesprächen zu reagieren. Margarete Stöcker ist Diplom-Pflegewirtin und spezialisiert auf den Bereich Mikroexpressionen für Sozial- und Gesundheitsberufe. In ihrem Videovortrag „Mimikresonanz – Gefühle erkennen und verstehen bis zum Schluss“ zeigt sie, wie auch kaum sichtbare Emotionen im Gesicht wahrgenommen werden können (Stream für Fachleute, Freitag, 23. Oktober, 12.15 bis 13.00 Uhr).

➢ Knietzsche ist ein kindlicher Philosoph, den die Medienpädagogin, Filmemacherin und Autorin Anja von Kampen 2012 für die ARD-Themenwoche „Leben und Tod“ ersann. Mithilfe ihres jüngsten Buches, „Knietzsche und der Tod“, nehmen Kinder gemeinsam mit Knietzsche den Tod unter die Lupe. Was passiert, wenn jemand stirbt, wie ist das mit den Maden und was bedeutet das Wort Sepulkralkultur? Neben Tatsachen zieht Knietzsche Tipps und Tricks aus der Tasche, wie man wacker durchs Leben kommt, auch wenn der Tod es gerade durcheinanderbringt (frei zugänglicher Stream Freitag, 23. Oktober, 11.15 bis 12.00 Uhr).

➢ Freiburger Friedhofskultur ist das Thema des Friedhofschefs der Stadt Freiburg, Martin Leser. Die Bestattungskultur wandelt sich, das hat Folge für die Friedhöfe überall in Deutschland: Pflegeleichte, preiswerte Urnengräber lösen die bisherigen pflegeaufwändigen Erdgräber ab. Leerstände sind auch in Freiburg das sichtbare Zeichen dieser Entwicklung. Martin Leser will in seinem Vortrag Lösungsmöglichkeiten skizzieren (frei zugänglicher Stream Freitag, 23. Oktober, 14.15 bis 14.45 Uhr).

➢ Todesanzeigen unterliegen seit ihrem ersten Erscheinen 1753 dem Wandel des Zeitgeistes. Aus ihrer Sammlung von 30.000 Anzeigen stellen die Diplom-Psychologin Margit Schröer und Dr. med. Susanne Hirsmüller aus Düsseldorf unter dem Titel „Du hast ein tiefes Loch in uns hinterlassen“ interessante Exemplare vor. Unter diesen Kurzromanen über das Leben und Sterben sind konventionelle ebenso wie schrille, tieftraurige und humorvolle (frei zugänglicher Stream Samstag, 24. Oktober, 9.30 bis 10.15 Uhr).
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Eintrag vom: 22.10.2020  




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