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NABU zum 30-Hektar-Tag am 14. Juli: Stoppt den Flächenfraß!
Jährlich wird eine Fläche so groß wie Frankfurt am Main verbraucht

Berlin, 13.06.2020 – Täglich verschwinden in Deutschland rund 56 Hektar – in der Summe eines Jahres ist das eine Fläche so groß wie Frankfurt am Main. Die Bundesregierung hat sich im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel gesetzt, maximal 30 Hektar freie Fläche pro Tag, zum Beispiel für Wohnungsbau und Verkehr, zu bebauen. Das Gesamtjahresziel ist mit dem morgigen Tag, den 14. Juli 2020, bereits überschritten. Somit müssten von morgen an bis Jahresende die Bagger still stehen, um das Ziel noch erreichen zu können. Der NABU ruft den „30-Hektar-Tag“ aus, um auf die Gefahren des rasanten Flächenverbrauchs aufmerksam zu machen.

Jörg-Andreas Krüger, NABU-Präsident, sieht den zunehmenden Bodenverlust kritisch: „Unser Boden ist genau wie Luft, Sonnenlicht und Wasser eine lebensspendende Grundlage unserer Existenz. Wo kein gesunder Boden, da kein Leben. Neben den Funktionen als Lebensraum und Nahrungslieferant ist der Boden nach den Ozeanen außerdem der größte Kohlenstoffspeicher der Erde. Dem werden wir bislang nicht gerecht. Durch die massive Verbauung von Boden schränken wir die Spielräume unserer und künftiger Generationen immer weiter ein und erschweren Lösungen gegen Klimakrise, Artensterben, Ressourcenknappheit und demographischer Wandel. Je länger wir einfach weiter wie bisher jede freie Fläche verbauen, desto gravierender werden die Folgen und desto höher fallen auch die Kosten in der Zukunft aus.“

Der NABU wendet sich daher klar gegen die geplante Änderung des Baugesetzbuches, mit der Flächenverbrauch noch weiter beschleunigt werden soll. Der zum 31.12.2019 ausgelaufene Paragraph 13b ist Bestandteil eines zur Abstimmung stehenden Gesetzespaketes zur „Baulandmobilisierung“ des Bundes. Nach der Sommerpause ist eine Entscheidung im Bundestag zu erwarten. Die politischen Entscheidungsträger ignorieren bisher zahlreiche Studien, die belegen, dass § 13b zu umfangreichen Eingriffen in den Naturhaushalt führt und einer Erhöhung des Flächenverbrauchs führt. „Mit Ein- und Zweifamilienhäusern wird kein Beitrag zur angestrebten Linderung der Wohnungsnot in wachsenden Städten erreicht.“, so Stefan Petzold, NABU-Siedlungsexperte.

Der NABU wie auch der Bundesrat (2011) und der regierungsberatende Sachverständigenrat für Umweltfragen (2016) fordern die „Netto Null“ Flächenverbrauch bis zum Jahr 2030. „Das bedeutet, dass eine Entwicklung nur noch auf bereits belasteten Flächen im Innenbereich stattfinden darf und der Außenbereich nur im absoluten Ausnahmefall mit einer gleichzeitigen Entsiegelung in Anspruch genommen werden darf.“, so Stefan Petzold weiter. Die Schaffung von benötigtem Wohnraum muss primär im Bestand durch Nachverdichtung, wie den Ausbau von Dachgeschossen und das Schließen von Baulücken, Umnutzung von Gewerbegebäuden sowie durch intelligente Nutzungskonzepte erfolgen.
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Eintrag vom: 14.07.2020  




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