Pflegeapartments werden als Sorglos-Immobilien mit Renditegarantie beworben. Doch die Ertragschancen sind eher mäßig und die Risiken beachtlich, berichtet die Februar-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest. Pflegeapartments seien keine Basisanlage zur Vermögensbildung oder für die Altersvorsorge, so die Finanzexperten.
In den Prospekten von Bauträgern und Anlagevermittlern ist der Kauf eines Pflegeapartments die perfekte Kapitalanlage: Anleger erzielen scheinbar mühelos Renditen von 4 Prozent und mehr – bis zu 25 Jahre lang und nahezu ohne Risiko. Weil immer mehr Menschen pflegebedürftig werden, solle ein späterer Verkauf der einzelnen Apartments problemlos möglich sein. Laut Anbieter winkt sogar ein Wertgewinn. Finanztest hat bundesweit neun Angebote für Pflegeapartments samt Prospekten und Verträgen unter die Lupe genommen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Pflegeapartments sind als Kapitalanlage längst nicht so sicher und rentabel, wie es die Verkäufer hinstellen.
Fraglich ist schon die versprochene Rendite. Nicht eingerechnet sind die Nebenkosten, durch die die anfängliche Nettomietrendite um rund 0,5 Prozentpunkte sinkt. Pflegeimmobilien altern zudem schnell, weil sich die Anforderungen an ihre Ausstattung und Konzeption ständig ändern. Sie werden zudem stark beansprucht. Je älter das Pflegeheim ist, desto schwieriger wird es daher, das Apartment zu einem guten Preis zu verkaufen. Ein weiteres Risiko ist eine mögliche Insolvenz des Betreibers. Das Fazit von Finanztest: Pflegeapartments sind weder einfache noch risikolose Kapitalanlagen.
Der Test Pflegeapartments als Geldanlage findet sich in der Februar-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest und ist online unter www.test.de/pflegeapartments abrufbar. |