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Symbolhaftes Gastgeschenk für Papst Benedikt
Silberschale mit eigens entwickelter Solarzelle verweist auf Nachhaltigkeit als Freiburger Leitlinie und steht für Transparenz, Offenheit und Innovationen

OB Dieter Salomon übergibt Unikat heute während der Begrüßungszeremonie an den Papst

Für den ersten Besuch eines Papstes in der fast 900jährigen Stadtgeschichte hat die Stadt Freiburg ein besonderes und symbolträchtiges Gastgeschenk vorbereitet: Anlässlich der offiziellen Begrüßung von Benedikt XVI. am Samstag auf dem Münsterplatz übergibt Oberbürgermeister Dieter Salomon eine silberne Schale, die gleich mehrere zentrale Freiburger Motive symbolisiert. Das von Goldschmied Jürgen Wiedemann im Auftrag der Stadt gefertigte Unikat steht für Nachhaltigkeit als Leitlinie der Stadtentwicklung, für Transparenz und technische Innovation, und erinnert gleichzeitig in Materialwahl und Formensprache an die gotische Bautradition des Münsters und die einstigen Silbervorkommen, die im Mittelalter der Stadt Wohlstand und Reichtum beschert haben. Vervollständigt wird die künstlerisch ebenso wie technologisch anspruchsvolle und einmalige Arbeit durch eine Reihe silberner Applikationen typischer Freiburger Motive.

Das Herzstück des Gastgeschenks ist eine aus massivem Silber handgearbeitete Schale von 18 Zentimetern Durchmesser, in die eine eigens für diesen Anlass gefertigte kreisrunde Solarzelle eingelassen ist. Das Besondere daran: Im Gegensatz zu herkömmlichen Zellen sind hier die energieleitenden „Grids“ strahlenförmig angeordnet und zeigen das Bild eines blau schimmernden Sterns. Die Solarzelle versorgt im Innern der Schale eine winzige Antriebseinheit, die eine mittig aufgesetzte Skulptur bewegt. Sie nimmt in ihrer linsenförmigen und offenen Gestaltung gotische Elemente auf und ist zugleich ein Zeichen für Offenheit und Transparenz der Stadtgesellschaft. Eine ebenfalls silberne durchbrochene Abdeckung, die genügend Licht für den Betrieb der Solarzelle lässt, gibt dem kleinen Kunstwerk eine äußere harmonische Form.

Die aufwändige Gestaltung war nur durch die aktive Mithilfe mehrerer Partner möglich, die dafür kostenlos technisches Know How und Material zur Verfügung gestellt haben. So ist die Solarzelle eigens im Freiburger Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE als Unikat entwickelt und hergestellt worden. Die hochkomplexe Mechanik fertigte das Ingenieurbüro Bernhard Schmidt aus Neunkirchen bei Köln, das auch bei anderen technisch anspruchsvollen Projekten mit den Freiburger Solarforschern zusammen arbeitet.

Für die Silberarbeiten konnte Jürgen Wiedemann zwei Partner gewinnen, die ebenso wie das Fraunhofer-Institut Material und Arbeitsleistung kostenlos beisteuerten: Die Edelmetall-Scheideanstalt Burger aus Keltern stellte die hochwertige Silberlegierung zur Verfügung, und die Silbermanufaktur Kühn aus Schwäbisch Gmünd fertigte die Rohlinge der Silberschalen, aus denen Goldschmiedin Stefanie Becker nach dem Entwurf von Jürgen Wiedemann die endgültige Arbeit gestaltete. Nur so war der Kostenrahmen von 1500 Euro einzuhalten; tatsächlich stellt die Schale für Papst Benedikt einen um ein mehrfaches höheren Wert an Material sowie handwerklicher und künstlicher Arbeit dar.

„Wir wünschen uns, dass Papst Benedikt damit immer an seinen Besuch in Freiburg als eine Stadt erinnert wird, die sich mit einer nachhaltigen Politik und der Nutzung natürlicher Energien auch der Bewahrung der Schöpfung verpflichtet fühlt,“ so Oberbürgermeister Dieter Salomon zu der Symbolik der Arbeit, die heute während der Begrüßungszeremonie an Benedikt XVI. übergeben wird.
 
Eintrag vom: 24.09.2011  




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