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Wirtschaftsforum des Oberbürgermeisters
Besuch bei der Schwarzwaldmilch GmbH Freiburg

Am Abend des 17. Oktobers war das Wirtschaftsforum mit Oberbürgermeister Martin Horn zu Gast bei der Schwarzwaldmilch GmbH Freiburg in der Haslacher Straße. Rund 75 Vertreterinnen und Vertreter der Freiburger Wirtschaft nahmen an dem von der FWTM organisierten Treffen teil, um sich gemeinsam mit Oberbürgermeister Martin Horn, Schwarzwaldmilch-Geschäftsführer Andreas Schneider und FWTMGeschäftsführerin Hanna Böhme zu den Themen „Herausforderungen der urbanen Produktion“ und „Digitalisierung“ auszutauschen.

Begrüßt wurden die Gäste durch Oberbürgermeister Martin Horn und FWTM-Geschäftsführerin Hanna Böhme, die die Moderation des Abends übernahm. Oberbürgermeister Martin Horn hob in seiner Begrüßung die Bedeutung der Schwarzwaldmilch für Freiburg und die Region hervor: „Generationen von Freiburgerinnen und Freiburgern sind mit den Produkten aus dem Hause der Schwarzwaldmilch groß geworden. Mit den familiengeführten Höfen im Schwarzwald, von denen die Schwarzwaldmilch-Gruppe ihre Milch bezieht, setzt sie ein klares Bekenntnis zum Standort und der Region und zeigt Heimat- und Naturverbundenheit.“

FWTM-Geschäftsführerin Hanna Böhme betonte außerdem die Authentizität der Schwarzwaldmilch-Gruppe in Bezug auf ihren langjährigen Vertrieb von hochwertigen Natur- und Bio-Produkten: „Die einzigartige Landschaft des Schwarzwaldes wird nach wie vor von Menschen aus nah und fern geschätzt. Durch den Bezug der Milch aus regionalen Höfen und der gleichzeitigen urbanen Produktion strebt die Schwarzwaldmilch in besonderer Weise eine Vereinbarkeit von ökologischen, ökonomischen und sozialen Kriterien an.“

Nach der Begrüßung und Einführung stellte Andreas Schneider, Geschäftsführer der 1930 gegründeten Schwarzwaldmilch GmbH das seit fast 90 Jahren bestehende Unternehmen mit genossenschaftlicher Trägerschaft vor: An zwei urbanen Produktionsstandorten – Freiburg und Offenburg – werden die Milchprodukte der SchwarzwaldmilchGruppe produziert. Dafür liefern die Bauern der Region, meist familiär geführte Höfe mit durchschnittlich 40 Kühen, ihre Milch an die zwei Standorte der Schwarzwaldmilch, erläuterte Andreas Schneider. In Freiburg werden Milchprodukte von Butter über Joghurtprodukte, Milch und Milchmischprodukte sowie Desserts bis zu Brotaufstrichen hergestellt. Daneben wird am Standort Offenburg ein qualifiziertes und hochwertiges Pulver und Ingredientsportfolio gefertigt. Das Produktportfolio spielt eine bedeutende Rolle in der europäischen Süß-, Backwaren- und Gewürzindustrie sowie im Markt der stark wachsenden Sportlernahrung. Außerdem werden am Standort Offenburg lebensmittelbasierte Spezialprodukte für die Pharmaindustrie hergestellt. An beiden Standorten zusammen arbeiten somit über 400 Mitarbeiter. Zukunftsgerichtet entwickelt die Unternehmensgruppe ihr Geschäftsmodell weiter: „Mit zwei neuen Standbeinen, einer Käsemanufaktur mit Fokus auf Markenkäse in Titisee-Neustadt und voraussichtlichem Markeneintritt 2022, sowie einer neuen Tochtergesellschaft, der Black Forest Nature GmbH mit Sitz in Offenburg, welche mit qualitativ hochwertigen veganen Marken-Drinks im Frühjahr 2020 ihre Vermarktung beginnt, wollen wir die Schwarzwaldmilch zukunftsfähig aufstellen und weiter stärken“, so Andreas Schneider.

Im Fokus des Abends stand die zentrale Frage nach den besonderen Herausforderungen an urbane Produktionsstandorte und den Einsatz digitaler Möglichkeiten innerhalb der Schwarzwaldmilch-Gruppe. Die Zukunft der Arbeit am Standort Freiburg lasse weiterhin Wertschöpfungs- und Wachstumspotenzial erwarten, betonte Oberbürgermeister Martin Horn. Das gehe natürlich auch mit dem Bedarf an Flächen einher. Weiter führte Horn aus, dass für die Frage, wo künftig neben Wohnen, Erholung, Sport- und Freizeit auch Arbeit und Gewerbe noch adäquate Entwicklungsmöglichkeiten erhalten soll, der Flächennutzungsplan 2040 entscheidend sei. Als wichtige Grundlage für die Fortschreibung des FNP soll außerdem ein Gewerbeflächenentwicklungskonzept Perspektiven aufzeigen und Handlungsempfehlungen ableiten. Es sei das erste seiner Art für die Stadt Freiburg, so Martin Horn.

Hanna Böhme betonte hierzu, dass – trotz großer Herausforderungen im Einzelfall, die es zur Sicherstellung der Umweltverträglichkeit in puncto Lärm, Luft, Verkehr und Logistik benötigt – im Rahmen der Wirtschaftsförderung nach wie vor der Grundsatz gilt: Standortsicherung vor Verlagerung. „Dieser Grundsatz trägt auch dazu bei, den weiteren Flächenverbrauch auch außerhalb von Freiburg einzudämmen“, so Hanna Böhme.

Schwarzwaldmilch-Geschäftsführer Andreas Schneider wies außerdem darauf hin, dass das Leitbild einer „durchmischten Stadt“ sowohl die gesellschaftlich-soziale als auch die gewerblich-produktive Vielfalt fordere: „Monokulturen sind im Hinblick auf die Lebensqualität und das langfristige Entwicklungspotenzial deutlich weniger attraktiv und innovativ.“

Innovative Ideen spielen auch bei der Digitalisierung eine Rolle, vor allem um Transparenz in der Lebensmittelherstellung und dem -verbrauch zu schaffen, so Andreas Schneider weiter: „Licht in den Herstellungsprozess zu bringen und ihn dem Konsumenten zugänglich zu machen, erfordert eine Digitalisierung der Wertschöpfungskette. Diese Transparenz wird mit einem Vertrauensbonus belohnt. Heutigen Verbraucher_innen ist es wichtig zu wissen, woher ein Produkt stammt und wie es verarbeitet wurde, bevor es im Regal liegt und zum Kauf lockt.“ Ein Beispiel für mehr Transparenz durch Digitalisierung bei der Schwarzwaldmilch sei die „Bio Heumilch“ des Unternehmens. Hier müsse der Verbraucher nur sein Smartphone an die Verpackung halten, die mit einem neuen Transparenzsiegel versehen ist, und schon erscheinen alle wichtigen Informationen auf dem Bildschirm – von der Herkunft der Milch zurück bis auf den Bauernhof.

Bei dem gemeinsamen Dialog von Martin Horn, Andreas Schneider und Hanna Böhme wurde deutlich, dass die Standortsicherung und die Gewerbeflächenentwicklung für die Schwarzwaldmilch und für Freiburg aktuell die zentralen Themen sind. Mit dem Flächennutzungsplan 2040 und dem einhergehenden Gewerbeflächenentwicklungskonzept sollen zukünftig konkrete Maßnahmen für mehr Entwicklungspotenzial geschaffen werden. Auch in der Digitalisierung will Andreas Schneider die Schwarzwaldmilch künftig weiterentwickeln und so den Herstellungsprozess der Schwarzwaldmilch-Produkte noch transparenter gestalten.

Oberbürgermeister Martin Horn bedankte sich abschließend bei allen Teilnehmern und betonte ebenfalls die enormen Entwicklungspotenziale der Digitalisierung, für Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie für Bürgerinnen und Bürger.

Das anschließende Get-together bot den Gästen die Möglichkeit zum Austausch und zur Besichtigung der Schwarzwaldmilch.
 
Eintrag vom: 18.10.2019  




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