iz3w - Zeitschrift zwischen Nord und Süd | Ausgabe 370
(Januar/Februar 2019)
Weltweit leben schätzungsweise über zehn Millionen Menschen hinter Gittern. Doch kaum jemand spricht von ihnen. Die Gesellschaften sind erleichtert, dass man Probleme im Gefängnis scheinbar wegschließen kann. Der Knast barbarisiert die Gesellschaft, weil er einen Tabubruch vollzieht: Er setzt mit der Bewegungsfreiheit ein fundamentales Menschenrecht aus. Das Knastleben macht in der Regel die InsassInnen zu schlechteren Menschen mit schlechteren Perspektiven.
Die Gefängnisse dieser Welt sind Orte der Überbelegung, Verwahrlosung, Menschenrechtsverletzungen, Folter und der Zerstörung von Lebensperspektiven. Es bleibt wichtig, das hinter den dicken Mauern Verborgene sichtbar zu machen – und nach Befreiung zu sinnen. Nicht nur für die Gefangenen, sondern für die ganze Gesellschaft. Deshalb fragen wir: Warum sitzen vor allem Ärmere in den Knästen? Wie steht es um die Menschenrechte der Gefangenen? Welche Alternativen gibt es zum klassischen Justizvollzug?? |