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Die St. Johanniskirche in Rothenburg ob der Tauber wird gefördert
Instandsetzung von Dach und Außenfassade

Bei einem Pressetermin vor Ort am Dienstag, den 18. Dezember 2018 um 14.00 Uhr überbringt Michael Knappe vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) im Beisein von Friedrich Müller von Lotto Bayern den symbolischen Fördervertrag über 70.000 Euro für die Instandsetzung von Dach und Außenfassade der St. Johanniskirche in Rothenburg ob der Tauber an Pfarrer Harald Sassik für die katholische Kirchenstiftung St. Johannis der Täufer. Die Johanniskirche ist eines von über 440 Projekten, die die in Bonn ansässige Denkmalschutzstiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Die einstige Klosterkirche der Johanniter steht unweit des Marktplatzes in der Altstadt von Rothenburg ob der Tauber. In der östlichen Giebelwand befinden sich noch Reste des ehemaligen Johannitertors. Diese bauliche Verbindung und die hiermit entstandene städtebauliche Situation ist heute noch durch den hervorspringenden Baukörper in die westliche Straßenflucht von der Oberen zur Unteren Schmiedgasse deutlich erkennbar. An der Nordfassade mit romanischer Fensterumrahmung stehen Sandsteinskupturen, die Johannes den Täufer mit einer Prophetenkonsole und einem an der Fußplatte betenden Stifter darstellen. Westlich schließt unmittelbar das Nachbargebäude an, einst Kommendehaus und heute Kriminalmuseum.

Der schlichte, rechteckige, verputzte und spätgotische Steilsatteldachbau mit massivem Giebelreiter und Glockendach wurde zwischen 1390 und 1404 erbaut. Zu größeren Veränderungen kam es 1604 und 1968/1969. Nachdem die Kirche dem Ritterorden entzogen worden war, wurde sie 1553 nach er-folgter Reformation bis 1803 zur evangelischen Kirche. Die dreischiffige Saalkirche hat keinen Chorraum. Vier kräftige Muschelkalk-Säulen auf hohen Postamenten schmücken seit 1604 den Innenraum und stützen das ausgebaute Dach über der Bohlenbalkendecke. Das Dach birgt den 1628 ausgebauten viergeschossigen städtischen Getreidespeicher.

Die heutige Innenraumgestaltung mit dem geöffneten Giebelfenster im Altar-raum und der hochwertigen Altarausstattung mit Altarkreuz, Tabernakel, Ambo, Osterleuchter und Weihwasserkessel geht auf die Veränderungen 1968/1969 zurück. Damals wurde auch das Ostfenster als Farbglasfenster von Paul Corazolla neugestaltet. Einziges Stück der alten Ausstattung ist eine Marienstatue aus der Zeit zwischen 1650 und 1675. Bemerkenswert sind auch die Grabmäler an der Ostwand aus dem 15. und ersten Viertel des 19. Jahrhunderts.
 
Eintrag vom: 20.12.2018  




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