Freiburg. Zu den aktuell bekannt gewordenen Drohungen gegen Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn und seine Familie sagt der evangelische Stadtdekan Markus Engelhardt:
„Die Nachricht, dass OB Martin Horn aufgrund von Morddrohungen gegen ihn und seine Familie bis auf weiteres seine Accounts in den sozialen Medien deaktiviert hat, ist erschreckend und für unsere Freiburger Bürgerschaft alarmierend. Als Dekan der evangelischen Kirche sage ich: es ist zum Schämen, dass Menschen, die sich selber als "besorgte Bürger" bezeichnen und zur Verteidigung des "christlichen Abendlandes" auf die Straße gehen, im Schutz der Anonymität des Netzes den demokratisch gewählten Repräsentanten unserer Bürgerschaft mit Androhungen von Gewalt mundtot machen wollen. Dies ist nicht nur feige, sondern das genaue Gegenteil dessen, was Tradition des christlichen Abendlandes ist.
Was der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder angesichts ausländerfeindlicher Anschläge zu seiner Zeit gefordert hatte, gilt auch jetzt und in unserer Stadt: Wir brauchen einen "Aufstand der Anständigen"! Alle demokratischen Kräfte in Freiburg, in den Parteien und in der Zivilgesellschaft, müssen zusammenstehen und gemeinsam die offene, liberale Bürgergesellschaft, die Freiburg so lebens- und liebenswert macht, gegen ihre Feinde verteidigen.“ |