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Freiburger Museum für Neue Kunst erwirbt zwei Gemälde
Mit Mitteln des Fördervereins hat das Museum für Neue Kunst (MNK) die Gemälde „Selbstbildnis mit Melitta“ von Wilhelm Schnarrenberger (1936) und „Selbstbildnis“ von Melitta Schnarrenberger (1984) angekauft. Den Wunsch, beide Bilder zu erwerben, hatte Christine Litz, Direktorin des Museums, seit längerem. Nun entschieden sich die Erben für einen Verkauf.

In der Sammlung des MNK befinden sich bereits Werke von Wilhelm Schnarrenberger. Das „Selbstbildnis mit Melitta“ ergänzt damit den bisherigen Bestand. Ein besonderer Glücksfall ist, dass nun auch eine Arbeit Melitta Schnarrenbergers die Sammlung bereichert.

Wilhelm Schnarrenberger (1892-1966), aufgewachsen in Buchen und Freiburg, ausgebildet in München, war ein Vertreter der Neuen Sachlichkeit. Nachdem ihn die Nazis 1933 als Professor an der Badischen Landeskunstschule entließen, zog er nach Berlin. Hier sah er sich mit schwierigen Arbeitsbedingungen konfrontiert, sein Werk galt ab 1937 als entartet.

Melitta Schnarrenberger (1909-96) studierte in Karlsruhe bei Georg Scholz und als Meisterschülerin bei Alfred Haueisen. Wilhelm Scharrenberger und sie heirateten 1930. Nach gemeinsamen Jahren in Berlin übersiedelte das Paar 1938 nach Lenzkirch, um dem drohenden Krieg in der Großstadt zu entgehen, und betrieb dort eine Pension. 1946 kam es zur Scheidung, danach betätigte sie sich auf lokaler Ebene sozial und politisch und nahm erst in den 70er-Jahren ihre künstlerischen Tätigkeit wieder auf.

Mit dem „Selbstbildnis“ wirft die 75-Jährige einen schonungslosen Blick auf sich, zeigt sich aber selbstbewusst in typischer Malerpose. Zusammen mit dem 48 Jahre vorher entstandenen Doppelporträt ihres Mannes ergibt sich eine gespenstische Leerstelle an der Seite der Malerin. Beide Gemälde sind ab Samstag, 27. Oktober, in der
Ausstellung „To Catch a Ghost“ im Museum für Neue Kunst zu sehen. Diese Ausstellung widmet sich den Phänomenen des Unheimlichen und Bedrohlichen.

zum Bild oben:
Melitta Schnarrenberger, Selbstbildnis, 1984 (c) Nachlass Schnarrenberger, Foto: Stefan Hösl
 
Eintrag vom: 03.10.2018  




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