Neue Leiter der Kirchenverwaltung eingeführt
Freiburg. Die evangelische Kirche will ihre Aktivitäten im Bereich der Bildungsarbeit weiter ausbauen und auf die aktuellen Herausforderungen reagieren. „Kirche will als Bildungspartner für die Menschen ansprechbar sein“, dies sagte Kirchenrat Dr. Andreas Obenauer am Wochenende (Samstag, 10. 3. 2018) bei der Frühjahrstagung der Evangelischen Stadtsynode in der Matthäuskirche (Stadtteil Betzenhausen/Bischofslinde). Zu Beginn der Tagung war den neue Direktor der Evangelischen Kirchenverwaltung, Elmar Henninger, von Stadtdekan Markus Engelhardt in einem Gottesdienst in sein Amt eingeführt und gesegnet worden.
Kirchenrat Obenauer stellte den Delegierten aus den Freiburger Pfarreien den neu überarbeiteten Bildungsgesamtplan der badischen Landeskirche vor, der im
vergangenen Jahr erschienen ist (nicht zu verwechseln mit dem staatlichen Bildungsplan für Schulen). Das 63 Seiten starke Heft des kirchlichen Bildungskonzepts trägt den programmatischer Titel: „Gut gebildet glauben“.
Bildung sei ein zentrales Thema der evangelischen Kirche, sagte der Leiter der Abteilung Lehrerbildung, Schule und Gemeinde beim Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe. Denn „dem Ziel der Humanisierung der Gesellschaft“ sei die Evangelische Kirche von ihren reformatorischen Wurzeln her tief verpflichtet, heißt es im Vorwort des Bildungsgesamtplans. Kern kirchlichen Bildungshandelns sei es, die Menschen in ihrer Sprach- und Auskunftsfähigkeit im christlichen Glauben zu stärken und durch religiöse Bildung zum Beispiel in Kindertagesstätten und Familienzentren zu fördern. Dadurch sollten Christen in der Lage sein, auch im Dialog mit Menschen anderer Religionen oder Weltanschauungen das Eigene zu vertreten. Obenauer erläuterte die aktuellen Herausforderungen und Aufgaben der kommenden Jahre. Da seien die Veränderungen im öffentlichen Bildungswesen. Schulen würden durch die Entwicklung hin zu Ganztagsschulen immer mehr ein Lebensraum für Lernende und Lehrende. Darauf müsste auch von Seiten der kirchlichen Kinder-, Jugend, und Gemeindearbeit eingegangen werden. „Die typische Jungscharstunde Nachmittags um drei, das geht fast gar nicht mehr.“ Ein weiterer Themenkomplex sei die sich immer rascher vollziehende Pluralisierung, auf die es zu reagieren gälte. Damit Menschen religiös-weltanschaulich „pluralitätsfähig“ werden, brauche es religiöse Orientierung. Ein von Respekt und Toleranz geprägtes Verhalten in interkulturellen und interreligiösen Begegnungen müsste früh vermittelt werden. Obenauer ging auf weitere sieben Schwerpunktthemen ein (Migration und Armut, Entwicklung in der Mitarbeiterschaft, Familienbildung, Inklusion, Friedensbildung, Digitalisierung, Ehrenamt), die alle mit Zielvorgaben und Maßnahmen versehen sind.
In ihren zusammenfassenden Erläuterung zu den Bildungsaktivitäten der Freiburger Stadtkirche betonte die Präsidentin der Synode, Dr. Regina D. Schiewer, dass die Stadtkirche auf allen Schwerpunktfeldern des Bildungsplans bereits gut bis sehr gut aufgestellt sei. So habe sich etwa die Familienbildung in den Kindertagesstätten und in einzelnen Gemeinden mehr und mehr zu einem „großen Schwerpunkt“ entwickelt. Und Schuldekan Christian Stahmann erinnerte in der Diskussion daran, dass gerade zu Jahresanfang in der Stadtkirche eine Projektstelle eingerichtet wurde, die sich um die Kooperation von Schulen und kirchlichen Gemeinden kümmert.
Zu Beginn der Tagung war Elmar Henninger als neuer Leiter der Kirchenverwaltung begrüßt und gottesdienstlich in sein Amt eingeführt worden. Der Verwaltungsdirektor ist Nachfolger von Friedhelm Roth, der Ende vergangenen Jahres nach 13 jähriger Tätigkeit eine neue Aufgabe übernommen hat. Henninger ist Diplom-Verwaltungswirt, 43 Jahre und wohnt mit seiner Familie in Endingen. Er war seit 2013 Hauptamtsleiter in Vogtsburg/Kaiserstuhl. Als ehemaliger Kirchengemeinderat in seiner Heimatgemeinde bringe er über seine Fachkompetenz hinaus auch innerkirchliche Erfahrungen und Kenntnisse mit, berichtet er in seiner Vorstellung. An der neuen Aufgabe reize in besonders die „Vielfältigkeit“ der Aufgaben und Tätigkeiten, sagte er. Beeindruckt zeigte sich der neue Verwaltungschef von der „ungewöhnlichen Freundlichkeit und Zugewandtheit“, die ihm überall in der Freiburger Kirche entgegenkomme. |