Weihnachtsgruß von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup an Karlsruher Bürgerinnen und Bürger
In seinem Weihnachtsgruß an die Bürgerinnen und Bürger sieht Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup Karlsruhe als "Morgenstadt" Nummer 1 bestens aufgestellt für die Herausforderungen der digitalen Zukunft. Besonders zuversichtlich nach vorne schauen lässt ihn aber, dass die Menschen in Karlsruhe sich mit ihrer Stadt auf besondere Weise identifizieren, sie mit gestalten wollen und sich verantwortlich fühlen für das, was Heimat ausmacht.
Der Weihnachtsgruß im Wortlaut:
Liebe Karlsruherinnen, liebe Karlsruher,
unsere Stadt zählt zu den Innovationsmotoren in Europa, ist führend in Kreativwirtschaft und Kultur, die „Morgenstadt“ Nummer eins in Deutschland. Das ist die Sicht von außen, wenn Forschungsinstitute, Medien oder auch die Europäische Kommission die Lebensqualität, die Wirtschaftskraft und die Zukunftsfähigkeit von Großstädten und Regionen wissenschaftlich beurteilen. Karlsruhe ist vor allem aber eines: Die Heimat von über 300.000 Menschen mit unterschiedlicher Prägung, aus vielen Kulturkreisen, mit all ihren Erwartungen, Hoffnungen und Lebensentwürfen. Genau diese Mischung, dieses anregende Miteinander hält unsere Stadt in Bewegung, bringt sie nach vorne und verleiht ihr den weltoffenen, toleranten Charakter. Das ist mein ganz persönliches Fazit am Ende des Jahres 2017, in dem unsere Stadt ganz im Zeichen der Heimattage Baden-Württemberg stand.
Heimat schaffen, einen Ort gestalten, an dem man sich wohlfühlt, den man kennt, in dem man erkannt und anerkannt wird, das ist für eine Stadt in der Größenordnung Karlsruhes eine zentrale Daueraufgabe, der wir uns gemeinschaftlich stellen müssen. Man führe sich noch einmal vor Augen: Jahr für Jahr kommen um die 25.000 Menschen neu in unsere Stadt – und etwa ebenso viele ziehen an andere Wohn- und Arbeitsorte. Unsere neun Hochschulen sind Anziehungspunkte für über 43.000 Studierende und unsere attraktiven Ausbildungs- und Beschäftigungsangebote tragen dazu bei, dass die 20- bis 29-Jährigen die größte Bevölkerungsgruppe im Altersaufbau unserer Stadt bilden. Was als nüchterne Statistik daher kommt, ist im Grunde das Lebenselixier für die Zukunftsstadt Karlsruhe. Neue Sichtweisen und außergewöhnliche Ideen setzen die notwendigen Impulse für unsere Unternehmen und Forschungseinrichtungen, bereichern aber auch unser gesellschaftliches Zusammenleben.
Es ist jetzt ziemlich genau ein Jahr her, dass die Forscher des Fraunhofer-Instituts in Stuttgart unsere Stadt zur „Morgenstadt“ Nummer 1 in Deutschland gekürt haben. Gute Arbeitsplätze, der Ausgleich zwischen Arm und Reich, Sicherheit und hohe Umweltqualität sind dabei entscheidende Posten auf der Haben-Seite und führen zum Gesamturteil: Karlsruhe weist keinen wirklichen Schwachpunkt auf und ist eine lebenswerte Stadt. Und vor wenigen Tagen konnte sich Karlsruhe im jährlichen Städteranking der renommierten Wirtschaftswoche unter die Top 10 der Zukunftsstädte in Deutschland platzieren. Die Forscher identifizierten bei uns beste Voraussetzungen für den Aufbruch in die digitale und vernetzte Wirtschaft. Das deckt sich mit dem Urteil eines beeindruckten Digitalisierungsministers Thomas Strobl nach seinem Besuch der „IT-Boomtown“ Karlsruhe: „Diesen Geist müssen wir ins Land tragen“.
Was mich aber besonders freut: Dieser Geist, dieser Spirit zeichnet uns nicht nur aus, wenn es die Entwicklung in Wirtschaft, Wissenschaft oder Politik betrifft. Wir können in diesem Jahr auf Ereignisse und Projekte zurückblicken, in denen wir Gemeinsamkeit und Zusammenhörigkeitsgefühl erlebt und entwickelt haben. Ich denke dabei etwa an die über dreitausend Bürgerinnen und Bürger, die am 3. Juni in Durlach Position bezogen haben gegen neonazistische Umtriebe. Mir fallen aber auch die zahlreichen Stadtteilprojekte ein, an denen sich viele Hundert aktiv beteiligt haben – und auch die bürgerschaftliche Initiative, die dem Forum Recht neue Dynamik verliehen hat. Dies sind nur einige ermutigende Beispiele dafür, dass sich die Menschen in Karlsruhe mit ihrer Stadt, ihrem direkten Wohn- und Lebensumfeld identifizieren, es mit gestalten und voran bringen wollen, kurz, dass sie sich im besten Sinne verantwortlich fühlen für das, was Heimat ausmacht. Und das kann uns alle zuversichtlich nach vorne schauen lassen.
Zunächst wünsche ich Ihnen und Ihren Familien ein friedvolles Weihnachtsfest, geruhsame Festtage und einen guten Start ins neue Jahr.
Dr. Frank Mentrup
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