Die Freiburger Heilpraktikerin Eva Halm hat in diesen Tagen das 25-jährige Bestehen ihrer Praxis für Rolfing® und Trauma-Lösung gefeiert. Rolfing® ist eine von der US-amerikanischen Biochemikerin Dr. Ida Rolf (1896 – 1979) entwickelte Technik zur Verbesserung von Körperhaltung und (seelischer) Gesundheit.
- Narbenbehandlung kann umfassende positive Effekte nach sich ziehen
- Eva Halm kann 25 Jahre „Praxis für Rolfing und Traumalösung“ feiern
Rolfing? Nie gehört? Aber Faszien sind vielen Menschen ein Begriff und sozusagen in aller Munde. Und Rolfer arbeiten seit 50 Jahren gezielt mit Faszien. Benannt ist diese Methode der Körperarbeit und -therapie übrigens nach der US-amerikanischen Biochemikerin Dr. Ida Rolf (1896 – 1979). Übergeordnetes Ziel beim Rolfing ist es, den Körper des Menschen (wieder) aufzurichten, sagt Eva Halm. Sie ist seit 25 Jahren in Freiburg als Rolferin tätig und hat in diesen Tagen ihr Praxisjubiläum gefeiert. Im Interview verrät sie, was beim Rolfing passiert.
# Frau Halm, wenn Sie Ihre Arbeit in aller Kürze umreißen müssten, was würden Sie dann sagen?
Die Kurzform heißt: ich drücke Leute, damit sie wieder gerader werden. Beim Rolfing bearbeite ich mit den Händen die Faszien – das Bindegewebe, welches wir überall im Körper finden – und löse dort Verklebungen und Verhärtungen. Das hat eine mühelose Aufrichtung des Körpers zur Folge. Es geht auch darum zu lernen, wie man sich ökonomisch bewegt. Ich nenne es „intelligente Faulheit“ und meine damit, dass man zum Beispiel nicht die Schulter ans Ohr heben muss, wenn man einen Schluck Kaffee trinken möchte.
# Das heißt, bei ihrer Arbeit geht es auch um eine Schulung des Körperbewusstseins?
Ganz genau! Menschen, die ihren Körper bewusst einsetzen und mit ihrem Körper bewusster arbeiten, merken hier auch leichter die Effekte.
# Wie sind Sie denn zu dieser Arbeit gekommen?
Ich habe Biologie studiert, aber das hat mich dann nicht so glücklich gemacht. Ich war damals in Berlin, und mein Ziel war es, in der Arbeit Massage mit Psychotherapie zu verbinden. Oder etwas zu finden, das dazwischen liegt. Und dann kam eben das Rolfing daher! Mich hat daran sofort fasziniert, dass es hier eine Wechselwirkung gibt: Was passiert mit dem Körper, wenn die Seele glücklich oder unglücklich ist? Oder eben umgekehrt. Die Dinge beeinflussen sich gegenseitig: Ein aufrechter Mensch zu sein, das ist ja nicht nur eine körperliche Sache.
# Sie bieten Rolfing nun seit 25 Jahren an. Welche Wirkungen beobachten sie dabei?
Ich bin immer wieder fasziniert, wie sich beim Rolfing körperliche und seelische Zusammenhänge offenbaren. Und wie sich immer neue Denkrichtungen für meine Arbeit daraus ergeben: Man darf nicht stehen bleiben, ich gehe jedes Jahr zu mindestens einer Fortbildung und bin dankbar dafür, dass mir mein Beruf nun seit 25 Jahren schon Freude macht.
# Ihr jüngstes berufliches Arbeitsfeld ist die Narbenbehandlung, was hat es damit auf sich?
Eine Rolfer-Kollegin in den USA, Sharon Wheeler, hat das Thema aufgebracht: Narben sind ja immer ein Überbleibsel von Gewalteinwirkung. Sei es, dass man in eine Scherbe fasst oder eine Operation über sich ergehen lassen muss oder Schlimmeres. Das macht es schwer für uns Menschen, sie hinzunehmen. Narben können neben der Beweglichkeit und Sensorik auch die Selbstwahrnehmung negativ beeinflussen. Hier kommt auch mein Arbeitsfeld der Traumalösung ins Spiel: Wenn man mit der Narbe arbeitet, damit sie sozusagen „funktional“ verschwindet und nicht mehr einschränkt, dann hat das auch seelische Auswirkungen bei den Klienten. Manchmal schon binnen kurzer Zeit.
# 25 Jahre Praxisjubiläum sind auch ein Zeitpunkt, um nach vorn zu blicken, wo geht die Reise hin?
Ich will natürlich meine Praxis in Freiburg weiter führen, aber auch mehr unterrichten: Gerade die Narbenarbeit nach Sharon Wheeler ist auch für Physiotherapeuten eine interessante, sinnvolle Ergänzung ihrer Kompetenzen.
Eva Halm, Heilpraktikerin
Rolfing® und Trauma-Lösung
Stechertweg 29
79104 Freiburg
Tel. Praxis: 0761-38 18 49
Tel. Büro: 07663-40 999 30 |