Das Basiskonto – ein Girokonto für jedermann – ist bei vielen Banken zu teuer. Es kostet bis über 300 Euro im Jahr, wie eine Untersuchung der Zeitschrift Finanztest belegt. Die Tester vermuten daher einen „Abwehrpreis“, mit dem sich manche Banken weniger zahlungskräftige Kunden vom Hals halten wollen. Nur bei zwei von 108 Banken ist das Basiskonto für den Modellkunden von Finanztest in der Filiale kostenlos. Bei der Bremischen Volksbank kostet dieses Konto am meisten: 328,30 Euro im Jahr.
Jeder hat das Recht auf ein Girokonto, auch Obdachlose und Asylbewerber. Auch wer kein regelmäßiges Einkommen hat oder neu im Land ist, soll damit am bargeldlosen Zahlungsverkehr teilnehmen können und Überweisungen, Daueraufträge und Kartenzahlungen tätigen, aber auch Bargeldein- und auszahlungen. Nicht festgelegt hat sich der Gesetzgeber darauf, wie teuer solch ein Konto sein darf. Den Spielraum nutzen viele Banken dazu, ihre Kunden abzuschrecken.
Kostenlos ohne Bedingungen ist das in der Filiale geführte Basiskonto nur bei den Regionalbanken PSD Bank Karlsruhe-Neustadt und der Sparda-Bank Baden-Württemberg. Für ein herkömmliches Girokonto, auf das regelmäßig ein Gehalt oder die Rente fließt, sind 60 Euro Jahreskosten akzeptabel, inklusive aller Buchungen und der Girocard. Diese Grenze unterschreiten nur 9 von 108 Banken beim Basiskonto. Vier der fünf Großbanken liegen im Test mit ihrem Basiskonto bei mehr als 100 Euro. Und vier Regionalbanken verlangen zwischen 204 und über 300 Euro.
Der ausführliche Test Basiskonto erscheint in der Dezember-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (seit 15.11.2017 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/basiskonten abrufbar. |