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| | | Buchtipp: Helmut Schlünder "Dahinten, – wo die Bäume stehn’n. Lieder ohne Noten" | 1930 wurde Helmut Schlünder in Ickern an der Emscher geboren, heute lebt er in Ennepetal. Der ehemalige Malermeister hat sich Zeit seines Lebens mit dem Schreiben befasst und so gießt er auch im Alter seine Eindrücke und Erlebnisse in Verse, ordnet seine Gedanken der äußeren Form unter und zeigt dem Leser sein Innenleben.
Schlünder kann fröhlich und keck sein (gern auch in Auseinandersetzung mit Goethe oder Gernhardt), aber auch ironisch-fragend (Der 37. Psalm) oder dankbar und liebevoll in seinem Zyklus „Haus am Steinnocken“, in dem er dem Pflegepersonal ein literarisches Denkmal setzt. So zeigt sich Schlünder vielseitig, aber auch herausfordernd, wie hier zum Beispiel: „Erst dann, wenn du soviel weißt, dass du weißt, dass du nichts weißt, dann weißt du was.“ – So eine Erkenntnis wächst nicht auf Bäumen, die muss man sich erarbeiten.
Der Alltag, aber auch die kleinen Besonderheiten, die Sternstunden sind Thema in den Texten. Dane-ben ist aber auch der Raum des Schweigens, der Stille, der Trauer um einen geliebten Menschen, der größer wird, je älter man wird. Dass Schreiben auch eine Möglichkeit ist, sich mit dem Unsagbaren auseinander zu setzen, zeigt Schlünder ebenfalls in diesem Bändchen.
Verlag Haag + Herchen Hanau 2010, 70 Seiten, EUR 14,00
ISBN 978-3-89846-616-5 | | | Eintrag vom: 24.11.2010 | |
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