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Freiburg: Trauer um Betty Baum
Altstadträtin im Alter von 95 Jahren verstorben

Die Stadt Freiburg und die Bürgerschaft trauern um die Altstadträtin Betty Baum, die am vergangenen Samstag im Alter von 95 Jahren verstorben ist. Die gebürtige Nürnbergerin war seit ihren jungen Jahren in Freiburg zu Hause. Für die SPD gehörte sie dem Gemeinderat von 1965 bis 1994 fast drei Jahrzehnte an und war in ihrer Zeit eine der profiliertesten Freiburger Sozialpolitikerinnen. Die dreifache Mutter (und vielfache Groß- und Urgroßmutter) war zunächst bei der Eisenbahner-Gewerkschaft und anschließend als Hauptabteilungsleiterin beim ADAC Südbaden tätig.

1965 wurde sie erstmals für die SPD in den Gemeinderat gewählt und vertrat ihre Fraktion in nahezu allen gemeinderätlichen Ausschüssen sowie in mehreren Aufsichtsräten. Von 1968 bis 1980 bekleidete sie das Amt der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden. Betty Baum war über alle Fraktionsgrenzen hinweg respektiert und geachtet wegen ihres Engagements für Menschen in Not. Neben Familie, Beruf und Stadtratsmandat war Betty Baum ehrenamtliche Arbeits- und Jugendrichterin und bekleidete Ämter in der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen.

1994 verzichtete sie auf eine erneute Kandidatur und zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück, zuletzt lebte sie im EmmiSeeh-Heim der Arbeiterwohlfahrt, deren Kreisvorsitzende Betty Baum 13 Jahre war. 1993 wurde sie für ihr langjähriges kommunalpolitisches Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Im Jahr 2011 verlieh ihr die Stadt die Gertrud-Luckner-Medaille, die höchste städtische Auszeichnung nach der Ehrenbürgerwürde. Gleichzeitig war sie auch Ehrenvorsitzende des Kreisverbands Freiburg der Arbeiterwohlfahrt.

Oberbürgermeister Dieter Salomon würdigte die frühere Stadtrats-Kollegin als soziales Gewissen und guten Geist des ganzen Gemeinderats über Jahrzehnte hinweg: „Betty Baum hat einen besonderen Platz in der Geschichte des Freiburger Gemeinderates. Ihr Wirken in der Sozial- und Jugendpolitik wird unvergessen bleiben wie auch ihre besondere Herzlichkeit und Mitmenschlichkeit. Sie kämpfte für die gute Sache und brachte unzählige Dinge in Bewegung und hat manch entscheidende Weiche für die Zukunft gestellt.“
 
Eintrag vom: 12.09.2017  




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