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Freiburg: Der Stadtteil Mooswald wächst
Städtebauliches Gesamtkonzept soll Entwicklung steuern und hohe Lebensqualität im Stadtteil sichern

Neue Möglichkeiten für Wohnbau- und Freiraumflächen sollen erschlossen werden

Vier Planungsbüros erarbeiten mit intensiver Bürgerbeteiligung bis Sommer 2018 Vorschläge

Die Menschen leben gern im Freiburger Stadtviertel Mooswald. Dies zeigte nicht zuletzt die städtische Bürgerumfrage 2014. Da momentan mehrere größere Bauprojekte durch unterschiedliche Bauträger wie die Freiburger Stadtbau, das Studierendenwerk, die Stadt Freiburg sowie Private entwickelt werden, möchte die Stadt den Stadtteil in seiner Entwicklung mit einem städtebaulichen Rahmenkonzept begleiten. Ziel ist es, auch weiterhin die hohe Wohn- und Lebensqualität hier zu sichern und zukunftsfähig zu gestalten. Das Stadtplanungsamt hat dafür jetzt eine sogenannte Mehrfachbeauftragung in die Wege geleitet, bei der vier renommierte Planungsbüros Vorschläge entwickeln sollen. Die zentrale Frage des Rahmenkonzepts ist: „Was ist den Mooswälderinnen und Mooswäldern in Bezug auf Wohnungsbau, Freiraum und zugehöriger Infrastruktur wichtig?“ Die Antworten sollen im Dialog mit den unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren entwickelt werden.

Das Rahmenkonzept hat das Ziel, die Potentiale für die Entwicklung der Freiräume und der Wohnbebauung zu konkretisieren. Dann sollen die verschiedenen Planungen im Projektgebiet mit denen im Freiburger Westen aufeinander abgestimmt werden. Und schließlich soll die soziale, gewerbliche und verkehrliche Infrastruktur der durch die neuen Projekte wachsenden Bevölkerungszahl entsprechend weiterentwickelt werden.

„Die Stadt möchte mit dem Rahmenkonzept dafür sorgen, dass bei der Weiterentwicklung des Stadtteils dessen Qualitäten erhalten bleiben können, und die Menschen weiterhin gerne dort wohnen“, erklärte Oberbürgermeister Dieter Salomon bei der Präsentation des Vorhabens. Bürgermeister Martin Haag ergänzte, dass die Bauverwaltung damit auch Vorwürfen nach einer Nachverdichtung ohne Rücksicht auf gewachsene Strukturen entgegen treten will: „Wir wollen verschiedene Projekte mit hoher Qualität entwickeln. Orientierung bieten dabei gute Beispiele wie der Carl-Sieder-Weg. Diese Projekte möchten wir aufeinander abstimmen und zu einem Gesamtkonzept Mooswald verbinden.“

Bei den größeren Bauvorhaben in Mooswald geht es auch um verschiedene Liegenschaften der Freiburger Stadtbau (FSB) und der Freiburger Stadtimmobilien. Sie wollen Teile hiervon neu entwickeln und in diesem Zuge auch die Anzahl der Wohneinheiten erhöhen. Für diese Wohnbauprojekte sollen städtebauliche Entwürfe erarbeitet werden. Wichtige Aufgabe des Rahmenkonzepts ist auch die Weiterentwicklung der Elsässer Straße als Rückgrat des Stadtteils Mooswald. Sie soll als Stadtteilmitte gestärkt werden und eine wichtige Rolle für die gewerbliche, soziale und verkehrliche Infrastruktur des wachsenden Stadtteils erfüllen.

Die Wohnbaufläche „Mooswald West“, die bereits aus dem Perspektivplan heraus entnommen worden war und die nun die Projektgruppe Wohnen als neue Wohnbaufläche entwickelt, wird innerhalb des Rahmenkonzepts Mooswald nicht vertieft betrachtet, aber konzeptionell mitgedacht. Damit soll sichergestellt werden, dass sich das neue Stadtquartier in das Stadtgefüge integriert und die Infrastruktur entsprechend angepasst wird. Dies neue Quartier innerhalb des Stadtviertels Mooswald bietet die Chance, fehlende Angebote im Stadtteil zu ergänzen. Der mit der Planung einhergehende Verlust der Waldfläche als Ort der Erholung soll auf Quartiersebene damit ausgeglichen werden, dass die Verbindungen zu den außenliegenden Freiräumen verbessert und Grünzüge in das Quartier eingeflochten werden.

Stadtplanungsamtschef Roland Jerusalem ist wichtig, dass das Planungsverfahren transparent wird. „Beim Erarbeiten der Entwicklungsvision möchten wir die unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure in geeigneter Form einbeziehen. Deshalb finden alle Veranstaltungen zur Beteiligung im Stadtteil statt. Außerdem wollen wir das Verfahren mit intensiver Öffentlichkeitsarbeit begleiten“, erklärte er.

Wenn der Gemeinderat der Vorlage am 11. Juli folgt, kann es nach der Sommerpause beginnen. Es sind Vorgespräche mit den Akteurinnen und Akteuren im Stadtteil, Rundgänge und ein Auftaktworkshop mit der Bewertungskommission vorgesehen. Parallel dazu wird das Jugendbüro speziell die Jugend mit beteiligen.

Nach der Entwicklung der ersten Ideen der Planerinnen und Planer ist im zweiten Quartal 2018 ein öffentlicher Dialogmarkt im Bürgerhaus Seepark mit Bürgerinnen und Bürgern eingeplant. Danach wird eine vom Gemeinderat benannte Bewertungskommission eine Entscheidung für ein Konzept als Grundgerüst der zukünftigen Entwicklung des Stadtteils treffen. Dies wird der Bürgerschaft präsentiert werden, damit sie Anregungen zum Konzept geben kann.

Die Erarbeitung des Rahmenkonzepts wird 150.000 Euro kosten. Daraus werden die beauftragten Planungsbüros honoriert sowie die Moderation von Veranstaltungen, die Bürgerbeteiligung, Bewertungskommission und die abschließenden Dokumentation bezahlt. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg fördert das Projekt im Rahmen des Programms „Flächen gewinnen durch Innenentwicklung“ mit 30.000 Euro. Bei der Stadt Freiburg bleibt ein Eigenanteil in Höhe von 120.000 Euro.
 
Eintrag vom: 05.07.2017  




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