Viele privat Krankenversicherte haben ein Problem: Ihre Beiträge steigen zum Teil stark an, sie können aber nicht ohne weiteres bei einem anderen Unternehmen einen günstigeren Vertrag abschließen. Denn dabei verlieren sie die Rückstellungen für höhere Krankheitskosten im Alter, die ihr Krankenversicherer im Laufe der Jahre bildet. Ein anderer Versicherer kann daher noch höhere Beiträge verlangen oder Kunden wegen Vorerkrankungen ablehnen. Die Stiftung Warentest zeigt in der März-Ausgabe ihrer Zeitschrift Finanztest, wie privat Versicherte durch einen Tarifwechsel bei derselben Versicherungsgesellschaft dennoch ihre Beitragslast reduzieren und mehrere Hundert Euro im Jahr sparen können. Online ist der Artikel unter www.test.de/pkv-tarifwechsel veröffentlicht.
Rechtlich ist der Tarifwechsel in der privaten Krankenversicherung kein Problem: Das Versicherungsvertragsgesetz garantiert, dass Kunden jederzeit in andere gleichartige Tarife ihres Versicherers wechseln dürfen und alle ihre im alten Vertrag erworbenen Rechte behalten. Die Praxis sieht aber oft anders aus – und das trotz der „Leitlinien für einen transparenten und kundenorientierten Tarifwechsel“, die der Verband der Privaten Krankenversicherung herausgegeben hat. Kunden werden über günstige alternative Tarife, die für sie infrage kommen, schlecht informiert.
Dabei zählt nicht nur der Beitrag – wichtig ist, den Leistungsumfang des bestehenden Vertrages möglichst zu erhalten. Nur den Selbstbehalt zu erhöhen oder auf Leistungen zu verzichten, ist keine gute Lösung. Ob der Versicherer hier immer die für den Kunden optimalen Vorschläge macht, ist nicht nachprüfbar. Deshalb heißt es für Wechselwillige: Punkt für Punkt den eigenen Vertrag mit möglichen Alternativen vergleichen. Die Erfahrungen der Finanztest-Leser zeigen, dass viele durch beharrliches Nachfassen am Ende ein besseres Angebot als das ursprüngliche erhielten. Finanztest zeigt, wo die Fallstricke liegen und wie man Schritt für Schritt zu einem günstigeren Tarif kommt.
Wem der Aufwand zu hoch ist: Mittlerweile gibt es zahlreiche Dienstleister, die beim Tarifwechsel in der privaten Krankenversicherung helfen. Das können Versicherungsmakler, Versicherungsberater oder auch Rechtsanwälte sein. Die meisten erhalten kein Geld vom Versicherer, sondern ein Honorar vom Kunden. Die Höhe der Vergütung kann sich nach der erzielten Ersparnis, einem Stundensatz oder einem Pauschalbetrag richten.
Der ausführliche Artikel zum Tarifwechsel in der privaten Krankenversicherung erscheint in der März-Ausgabe der Zeitschrift Finanztest (seit 15.02.2017 am Kiosk) und ist bereits unter www.test.de/pkv-tarifwechsel abrufbar. |