Ihr 95. Lebensjahr vollendet am Dienstag, 14. Februar die langjährige Stadträtin Betty Baum. Fast drei Jahrzehnte lang, von 1965 bis 1994, gehörte sie dem Gemeinderat an und gestaltete als profilierte Sozialpolitikerin und Mitglied der SPD-Fraktion die Freiburger Kommunalpolitik mit.
Betty Baum, geboren und aufgewachsen in Nürnberg, ist seit jungen Jahren in Freiburg zu Hause. Die dreifache Mutter (und vielfache Groß- und Urgroßmutter) war beruflich zunächst bei der Eisenbahner-Gewerkschaft und anschließend als Hauptabteilungsleiterin beim ADAC Südbaden tätig.
1965 wurde sie erstmals für die SPD in den Gemeinderat gewählt und vertrat ihre Fraktion in nahezu allen gemeinderätlichen Ausschüssen sowie mehreren Aufsichtsräten. Von 1968 bis 1980 übernahm sie das Amt der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden. Betty Baum wurde über alle Fraktionsgrenzen hinweg respektiert und geachtet wegen ihres Engagements für Menschen in Not, und geschätzt für ihre Herzlichkeit und Mitmenschlichkeit.
Neben Familie, Beruf und Stadtratsmandat engagierte sich Betty Baum gewerkschaftlich sowie als Kreisvorsitzende bei der Arbeiterwohlfahrt, darüber hinaus war sie ehrenamtliche Arbeits- und Jugendrichterin. 1994 verzichtete sie auf eine erneute Kandidatur für den Gemeinderat und zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück. Heute lebt sie im Emmi-Seeh-Heim der Arbeiterwohlfahrt in der Runzstraße.
Bereits 1993 wurde Betty Baum für ihr langjähriges kommunalpolitisches Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Seit 2011 ist Betty Baum Trägerin der Gertrud-Luckner-Medaille, der höchsten städtischen Auszeichnung in Freiburg nach der Ehrenbürgerwürde.
In einem persönlichen Schreiben gratulierte Oberbürgermeister Dieter Salomon der früheren Stadtratskollegin, die über Jahrzehnte hinweg das „soziale Gewissen“ und der gute Geist des Gemeinderats gewesen war und deren Einsatz und Wirken in der Sozial- und Jugendpolitik ihre Spuren bis heute hinterlassen haben. |