Geflüchteten Kindern und Jugendlichen beim Lernen helfen
In den Vorbereitungsklassen der Freiburger Schulen finden zugewanderte Kindern einen Lernort, der ihre Bedürfnisse berücksichtigt. Vor allem beim Spracherwerb, dem Schlüssel zur weiteren Bildung, benötigen sie oft zusätzliche Unterstützung. Hier setzt das Projekt Schulische Bildungspaten an, das engagierte Menschen mit Schülerinnen und Schüler der Vorbereitungsklassen zusammenbringt. Vor und nach den Sommerferien haben die ersten Bildungspaten ihre Arbeit in einer Grund- und zwei Werkrealschulen aufgenommen. Nun sucht das Amt für Schule und Bildung weitere Patinnen und Paten für Kinder und Jugendlichen, die eine Vorbereitungsklasse besuchen.
Gefragt sind Menschen, die über einen pädagogischen Hintergrund verfügen, wie zum Beispiel pensionierte Lehrkräfte oder Studierende der Pädagogik. An den Werkrealschulen können die Bildungspaten 14- bis 16-Jährige bei der Alphabetisierung und dem Lernen der deutschen Sprache unterstützen. In den Grundschulen geht es vor allem um Einzelförderung direkt im Unterricht und bei den Hausaufgaben. In den Gymnasien ist häufig fachliche Unterstützung, wie gezielte Nachhilfe, gefragt.
Die Bildungspatenschaft ist ein Ehrenamt, es erfolgt keine Bezahlung. Die Begleitung sollte idealerweise ein Schuljahr dauern, mindestens jedoch ein halbes. Die Patinnen und Paten treffen sich ein bis zwei Mal pro Woche mit einem Kind, einem Jugendlichen oder einer Kleingruppe von zwei bis drei Schülerinnen und Schülern, um sie beim Lernen oder bei der beruflichen Orientierung zu unterstützen. Die Treffen finden in der Regel in der Schule statt. Die zuständigen Lehrkräfte legen den Förderbedarf, den Lernstoff und einen Zeitplan fest und besprechen die Planung mit den Beteiligten.
Ziel ist es, die schulische Eingewöhnung und die Integration der Kinder und Jugendlichen zu verbessern: Die Bildungspaten unterstützen ihre Schützlinge im Unterricht und helfen ihnen, schulische und berufliche Perspektiven zu entwickeln. Dazu gehört insbesondere auch die Vermittlung der deutschen Sprache, Kultur und Werte. Die Bildungspatinnen und -paten sollen Ratgeber auf Augenhöhe sein. Das bedeutet, die Ressourcen der Kinder zu erkennen und zu fördern und eine vertrauensvolle Beziehung aufzubauen. Eine Fortbildung bereitet die Interessenten auf ihre Aufgabe vor. Während des Einsatzes gibt es einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch und die Möglichkeit, Weiterbildungen zu besuchen.
Derzeit nehmen fünf Schulen mit jeweils mehreren Vorbereitungsklassen an dem Projekt teil. Die Auswahl erfolgte nach Dringlichkeit und Bedarf. Die Patinnen und Paten, die bereits im Einsatz sind, konnten über die städtische Koordinationsstelle der ehrenamtlichen Flüchtlingshilfe gewonnen werden.
Kontakt: Für eine passende Vermittlung ist ein persönliches Gespräch erforderlich. Interessenten können sich für die Terminabsprache und bei Fragen an die Koordinatorin Ruth Hofmann im Amt für Schule und Bildung wenden: Tel. 0761 / 201–2347, Mail: ruth.hofmann@stadt.freiburg.de. |