Witzel: Ein 1000-Meter-Abstand wäre ein Bärendienst für den Landeshaushalt
Der jüngst wieder aufgeflammte Streit zwischen Grünen und CDU um die Mindestabstände zu Wohngebieten für Windkraft im Staatsforst hat auch eine finanzielle Dimension.
Dazu erklärt Walter Witzel, der Landesvorsitzende des Bundesverbandes Windenergie (BWE):
„Bislang wurden schon weit über einhundert Windenergieanlagen im Staatsforst errichtet. Pro Anlage erhält der Staatsforst, und damit das Land Baden-Württemberg, Pachteinnahmen von in der Regel über 20.000 Euro, bei guten Windverhältnissen deutlich mehr; auch 40.000 Euro sind so möglich. Damit belaufen sich die geschätzten jährlichen Einnahmen insgesamt auf einen Betrag zwischen zwei und vier Millionen Euro. Hinzu kommen noch die Gewerbesteuern, die den Kommunen zufließen, und die Mehrwertsteuer auf die Stromerlöse. Durch einen weiteren Ausbau der Windkraft können diese Einnahmen noch deutlich gesteigert werden.
Der von Minister Peter Hauk in die Diskussion gebrachte pauschale Mindestabstand von 1000 Metern würde viele gute Standorte von der Windkraftnutzung ausschließen und hätte damit auch den Verzicht auf erhebliche Pachteinnahmen zur Folge. Das wäre ein Bärendienst für die erneuerbaren Energien, aber auch für den Landeshaushalt.“
Die Pachteinnahmen setzen sich in der Regel aus einem festen und einem variablen (von den Winderträgen abhängigen) Anteil zusammen; die Verträge dazu sind nicht öffentlich. Daher kann der BWE keine genauen Zahlen zu den Pachteinnahmen vorlegen, aber eine Abschätzung aufgrund von Erfahrungswerten ist möglich. |