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ÖKUMENE VON ROM BIS NACH BADEN
GEMEINSAMER GOTTESDIENST DER BADISCHEN BISCHÖFE ZUM JAHR DER BARMHERZIGKEIT

Freiburg/Karlsruhe. Das vom Papst ausgerufene Jahr der Barmherzigkeit verknüpfen der evangelische Landesbischof Jochen Cornelius-Bundschuh und der katholische Erzbischof Stephan Burger mit der „Gebetswoche für die Einheit der Christen“. Den ökumenischen Gottesdienst im Freiburger Münster am Donnerstag (12. Mai) um 18.30 Uhr gestalten die beiden Bischöfe zusammen. Am Schluss werden die Bischöfe gemeinsam durch die Pforte der Barmherzigkeit ausziehen. „Wir wollen damit“, so Erzbischof Burger, „die Botschaft Jesu gemeinsam hinaus tragen in die Welt hinein“. Die Gebetswoche wird im Südwesten jedes Jahr zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten gefeiert.

ERGÄNZUNG:
Am ökumenischen Gottesdienst wirken auch Dompfarrer Wolfgang Gaber und der evangelische Stadtdekan Markus Engelhardt mit. Die Kollekte wird für das Ökumenische Asylforum eingesammelt. Das Forum wird gebildet durch die in der Flüchtlingsarbeit Tätigen, der evangelischen und katholischen Pfarreien Freiburgs, der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK), des Caritasverbandes Freiburg-Stadt und des Diakonischen Werks Freiburg.


In Baden arbeiten mehr als 100 evangelische und römisch-katholische Gemeinden auf Basis einer ökumenischen Rahmenvereinbarung zusammen. Diese Grundlage hatten die Erzdiözese Freiburg und die Evangelische Landeskirche am 31. Mai 2004 geschlossen. Grundlage war die „Charta Oecumenica“ von 2001, eine Vereinbarung der Konferenz Evangelischer Kirchen (KEK) und der katholischen Bischofskonferenz. Am Donnerstag machen nun die badischen Bischöfe die Ökumene im Freiburger Münster sichtbar. „Das Pfingstfest erzählt davon, wie sich Gottes Geist in der Welt ausbreitet. Er setzt deutliche Zeichen für eine Kultur der Barmherzigkeit“, so Landesbischof Cornelius-Bundschuh. Christinnen und Christen öffneten ihre Türen und ihre Herzen für die, die Hilfe brauchen und Zuflucht suchen. „Wir sind als Kirchen gemeinsam in diesem Geist unterwegs, um Gottes Erbarmen in die Welt zu tragen“, so der Landesbischof.

Die Einheit der Christen und ökumenische Aspekte rücken im Vorfeld des Reformationsgedenkens auch international in den Vordergrund. Unter dem Motto „Zeichen der Vergebung – Wege der Umkehr – Praxis der Buße. Eine Reform, die alle angeht“ hatte eine interkonfessionelle Konferenz in Rom erst in der vergangenen Woche drei Tage lang ökumenische Aspekte der Reformation beleuchtet. Veranstalter waren die Universität Sant‘Anselmo und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) - unterstützt von der theologischen Fakultät der Waldenser, der Lutherischen Kirche Roms und der Deutschen Botschaft am Heiligen Stuhl. Nach Ansicht der deutschen Botschafterin im Vatikan, Annette Schavan, zeige die Ökumene, „dass das Christentum für Tendenzen der Re-Nationalisierung in Europa und auch im Blick auf die Abschottung von Flüchtlingen untauglich ist“. Es sei wichtig, „theologische Klärungen voranzubringen und den Weg zur Einheit konsequent und sensibel zu gehen - überzeugt davon, dass Martin Luther uns auf diesem Weg wohlwollend begleitet.“

Für das kommende Jahr sind auch in Baden gemeinsame Gottesdienste unter dem Motto „Healing of Memories“ geplant, bei denen die beiden großen Kirchen weitere Schritte der Buße und Versöhnung gehen. Auch mit dem Gottesdienst im Münster am Donnerstag, so Erzbischof Burger, lasse sich zum Ausdruck bringen, „dass wir bei allen theologischen Unterschiedlichkeiten beider Konfessionen gemeinsam auf dem Weg sind, gemeinsam auf dem Weg, die Botschaft Jesu Christi in diese Welt hinein zu tragen“.

Die Gebetswoche 2016 und somit auch der ökumenische Gottesdienst am Donnerstag in Freiburg stehen unter dem Motto „Berufen, die großen Taten des Herrn zu verkünden“. Die Pforte der Barmherzigkeit, durch die die beiden badischen Bischöfe nach dem Gottesdienst das Freiburger Münster verlassen werden, hatte Erzbischof Stephan Burger im Dezember 2015 geöffnet. Das normalerweise verschlossene Nordportal des romanischen Querhauses liegt direkt unter dem mittelalterlichen „Barmherzigkeitsfenster“, das die Werke der Barmherzigkeit aus dem Matthäusevangelium zeigt: Hungrigen zu essen geben und Dürstenden zu trinken geben; Fremde und Obdachlose aufnehmen und Nackte bekleiden; Gefangene und Kranke besuchen. Die Pforte ist bis zum Abschluss des Heiligen Jahres am 13. November 2016 täglich geöffnet (Montag bis Freitag: 9 bis 18.15 Uhr, Samstag: 10 bis 18.15 Uhr, Sonn- und Feiertage: 9 bis 19.45 Uhr).

Im Verlauf dieses Jahres greift eine Reihe von zentralen Veranstaltungen die Thematik des Heiligen Jahres auf (mehr dazu: www.ebfr.de/barmherzigkeit). Informationen zu 500 Jahre Reformation in Baden finden Sie unter www.reformation-baden.de
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Eintrag vom: 11.05.2016  




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