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| | | U. Herrmann & M. Wittneben; "Älter werden, Neues wagen - Zwölf Porträts" | Ein Buchtipp
Die Journalistinnen Ulrike Herrmann und Martina Wittneben porträtieren zwölf Menschen, die im Alter noch einmal einen Neuanfang gewagt haben. Ob sie ein Unternehmen gründen, ehrenamtlich tätig sind, sich politisch engagieren oder ihr künstlerisches Talent entdecken – sie alle haben ihrem Leben eine neue Richtung gegeben und die Freiheit des Alters mit viel Mut, Kreativität und Selbstbewusstsein für sich genutzt.
Die Vorstellung vom Alter ist in unserer Gesellschaft von zwei einander widersprechenden Klischees geprägt. Dem Bild des hilfs- und pflegebedürftigen Greises steht das Werbemotiv des fast faltenlosen, ständig fröhlichen Senioren gegenüber. Die Lebenswirklichkeit älterer Menschen bewegt sich zwischen diesen Extremen und die Erwartungen an das Alter sind in einem grundlegenden Wandel begriffen. Das Alter ist heute nicht mehr eine Phase des gesellschaftlichen Rückzugs, sondern geprägt von einem aktiven und nach außen gewandten Lebensstil. Doch es fehlen die Rollenvorbilder für dieses »neue Alter«. Die Autorinnen stellen zwölf Menschen einer Pioniergeneration vor, die diese neue Lebensphase als Zeit der größten Freiheit für sich entdeckt haben.
Manche erfüllen sich einen Traum, wie der ehemalige Chefredakteur Hermann Schreiber, der sich nach seiner publizistischen Karriere als Schauspieler vor die Filmkamera wagte. Andere finden erst über eine Lebenskrise den Antrieb zu einer Lebenswende. Peter Spielmann, ehemals ein echter Workaholic, begriff erst nach einer schweren Erkrankung, dass der Erfolg eines Lebens sich nicht in Geld messen lässt – heute engagiert er sich ehrenamtlich in einem christlichjüdischen Pflegeheim. Einige der Porträtierten finden Befriedigung im bürgerschaftlichen Engagement, andere gestalten durch ihr Unternehmen ein neues Bild vom Alter mit: Christa Höhs gründete mit Anfang 50 eine Agentur für Models im Seniorenalter. So unterschiedlich die Geschichten, so ähnlich sind sich die Porträtierten in ihrem Mut und Ihrer Überzeugung, ihr Leben zu meistern – auch und gerade weil in einem langen Leben nicht immer alles geradlinig verlaufen kann.
Die Autorinnen:
Ulrike Herrmann studierte Geschichte und Philosophie an der FU Berlin. Seit acht Jahren arbeitet sie bei der taz und ist dort zuständig für wirtschaftspolitische und soziale Themen. Zuvor war sie Mitarbeiterin der Körber-Stiftung und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager.
Martina Wittneben ist Autorin und freie Journalistin in Berlin. Sie arbeitet für verschiedene Zeitungen, u. a. für die FAZ, die taz und die Schweizer Kulturzeitschrift »du«. Als Mitautorin verfasste sie das in der edition Körber-Stiftung erschienene Buch »Hoffnung säen. Lebensgeschichten von Flüchtlingen«.
edition Körber-Stiftung, 300 Seiten mit s/w-Abb.
Euro 14,–
ISBN 978-3-89684-069-1 | | | Eintrag vom: 27.05.2009 | |
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