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Stadtsynode Freiburg will Seelsorge stärken
Schwerpunkte in der Seelsorge setzen
Stadtsynode will Seelsorgeprojekte fördern – Informationen zur Segnung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften.

Freiburg. Die Evangelische Kirche in der Stadt will ihr Engagement in der Seelsorge weiter fördern und ausbauen. Das wurde bei der Frühjahrtagung der Stadtsynode am Samstag (15. April) in der Evangelischen Hochschule deutlich. Vor allem in der Seelsorge bei alten Menschen sind Projekte geplant, damit die aufsuchende Seelsorge ausgebaut und die Fortbildung und Gewinnung von ehrenamtlich Mitarbeitenden gestärkt wird. Markus Becker, der auf Bezirksebene erste und bisher einzige Beauftragte für die Seelsorgekoordination innerhalb der Badischen Landeskirche, stellte den rund 70 Synodalen das Seelsorgekonzept vor.

Dabei geht es darum Seelsorge „besser sichtbar und wahrnehmbar zu machen und die Fachlichkeit zu unterstützen“, so Becker. Der Leiter der Psychologischen Beratungsstelle der Evangelischen Kirche hatte das Konzept mit dem Seelsorgeausschuss der Synode gemeinsam erarbeitet. Zu den Arbeitsfeldern, die verstärkt gefördert werden sollen, gehört besonders die Seelsorge in Senioren- und Pflegeeinrichtungen.
Auch die Seelsorgearbeit vor Ort, in den Gemeinden wird eine Stärkung erfahren. Ein „Forum für Begleitende“ soll die Qualifizierung von ehrenamtlichen Seelsorgenden, die vor allem im Besuchsdienst tätig sind, organisieren. Zudem geht es um die Weiterentwicklung der aufsuchenden Seelsorge in diakonisch-ambulanten Diensten und die bessere Vernetzung über den einzelnen Predigtbezirk hinaus. Mit dem Projekt „Was ich im Herzen trage“, wird Psychologische Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen, die Markus Becker seit zwanzig Jahren leitet, auch in den Institutionen der Altenpflege ihre Angebote machen. Diese Maßnahmen werden auch von der Landeskirche unterstützt und es wird für drei Jahre gemeinsam mit der Stadtkirche eine Projektstelle installiert.
Die umfassende Tätigkeit in der Schulseelsorge stellte Pfarrer Matthias Bücklein vor. Viele Schülerinnen und Schüler, aber auch die Schulleitung seien dankbar für die Möglichkeit zum vertraulichen Gespräch und für die Begleitung. Der ausgebildete Schulseelsorger berichtete (anonym) von überraschenden Erfahrungen (Rap-Fans, die bei gregorianischer Musik zu Ruhe finden) und existentiell bedeutsamen Einzelgesprächen nach dem Reli-Unterricht.

Intensiv diskutierte die Synode was Kern und Inhalt von christlicher Seelsorge ist.
In kirchlicher Seelsorge und Beratung werde „die Lebensgeschichte mit der Gottesgeschichte verknüpft“, sagte Stadtdekan Markus Engelhardt in seiner Predigt zu Beginn der Tagung. Der „Normalfall der Seelsorge“ findet dabei nicht in der Öffentlichkeit statt, die wechselseitige Begleitung und Tröstung sei der Kern des Christlichen, erläuterte der Dekan.

Erfreuliches konnte Synodenpräsidentin Regina D. Schiewer und Finanzausschussvorsitzender Werner Bachmann den Synodalen berichten. „Wir können jetzt die Früchte der Anstrengungen der vergangenen Jahre ernten“, so Schiewer. Denn es sieht derzeit danach aus, dass ein ausgeglichener Haushalt für die nächsten beiden Jahre vorgelegt werden kann, „der nicht genehmigungspflichtig ist“, sagte Bachmann. Vorausgesetzt ist freilich, dass sich die Zahlen in den Pfarrgemeinden und Fachausschüssen in den weiteren Beratungen bis zur Verabschiedung des Haushalts im Sommer bestätigen. Im Hinblick auf die mittelfristige Finanzplanung werde aber weiterhin ein Haushaltssicherungskonzept erstellt. Vorrang habe nun die rasche Umsetzung des Masterplans der Westpfarrei.

Am Nachmittag berichtete schließlich Landessynodaler Pfarrer Jochen Kunath von den Vorbereitungen zur kommenden Tagung des Badischen Kirchenparlaments. Dort steht in dieser Woche ein Beschlussvorschlag zur öffentlichen Segnung gleichgeschlechtlicher Lebenspartnerschaften auf der Tagesordnung. Kunath stellte die Historie der Diskussion dar, die bereits seit 20 Jahren in der Landeskirche intensiv und konträr diskutiert werde. Beide Seiten hätten oft eine „im schlechten Sinne unnötig aufgeheizte Diskussion geführt“. Kunath erläuterte den Beschusstext, der die Segnung eingetragener Lebenspartnerschaften im kirchlichen Handeln der Segnung und Trauung einer Ehe gleichstellt. Es gehe jetzt darum den zu erwartenden Beschluss der Landessynode auch in die den Gemeinden zu vermitteln.
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Eintrag vom: 17.04.2016  




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