Karlsruher Delegation bei Veranstaltung auf dem Deportiertenfriedhof
Im Oktober 1940 verschleppten die Nationalsozialisten 6.500 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland in das Deportiertenlager Gurs in Südfrankreich. Im Lager am Fuße der Pyrenäen starben über 1.000 der Deportierten an Hunger, Kälte oder Epidemien, für die meisten anderen war Gurs vor ihrem weiteren Weg in die Vernichtungslager des Ostens „die Vorhölle“ vor Auschwitz oder Treblinka.
Im Jahr 1957 ergriff der Karlsruher Oberbürgermeister Günther Klotz mit Unterstützung des Oberrats der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden die Initiative zur Rettung des Deportiertenfriedhofs in Gurs. Seither kümmert sich eine Arbeitsgemeinschaft von badischen Städten und Gemeinden unter Karlsruher Federführung zusammen mit dem Oberrat um Pflege und Instandsetzung und hält dort alljährlich in Erinnerung an die Opfer eine Gedenkveranstaltung ab. Bei der diesjährigen Feier am Sonntag, 17. April, spricht der Weinheimer Oberbürgermeister Heiner Bernhard für die badischen Städte, die Delegation aus Karlsruhe leitet Stadträtin Gisela Fischer. Aus der Fächerstadt ebenfalls dabei sind zwei Jugendliche der Katholischen Fachschule für Sozialpädagogik Agneshaus, das am „Ökumenischen Jugendprojekt Mahnmal“ für nach Gurs deportierten Juden beteiligt war. In einem Zeitzeugengespräch berichtet Paul Niedermann, der Gurs und den Holocaust überlebte, von Elend und Leid im Lager. |