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Freiburger Integrationspreis 2015
Preisträger sind zwei Gruppen im Bereich der Flüchtlingshilf: die Initiative „Flüchtlingshilfe Freiburg“ und die Jugend-AG des Bürgervereins Weingarten „Jugend baut Brücken“

Im Rahmen der Einbürgerungsfeier wurde der Integrationspreis der Stadt Freiburg im Kaisersaal des Historischen Kaufhauses verliehen. Aus 14 Bewerbungen wählte die Jury dieses Jahr zwei Preisträger aus, die sich im Bereich der Flüchtlingshilfe engagieren.

Ausgezeichnet mit dem Hauptpreis über 3.000 Euro wurde die Plattform „Flüchtlingshilfe Freiburg“. Sie hat sich zu einem Sammelbecken von Menschen und Ideen entwickelt, das innerhalb kurzer Zeit über 1.200 Unterstützer gewinnen konnte. Bei den von der Initiative organisierten Treffen im Umfeld der Erstaufnahmestelle an der Lörracher Straße begegnen sich Flüchtlinge und Eingesessene, um zusammen auf ein Amt oder zum Arzt zu gehen oder Deutsch zu lernen, aber auch um gemeinsam zu kochen oder zu basteln, Musik zu machen oder zusammen Fußball zu spielen. Die Jury hebt bei ihrer Begründung hervor, dass die oft spontanen, kreativen und unkonventionellen Aktionen nicht nur bei den Flüchtlingen gut ankommen. Die „Flüchtlingshilfe Freiburg“ zeigt in vorbildlicher Weise, so die Jury, wie man aus einer Not eine Tugend machen kann, zum Gewinn für alle (weitere Informationen: http://wiki.fluechtlingshilfe-freiburg.de).

Der zweite Teil des Integrationspreises 2015, gestiftet von der Sparkasse Freiburg über 1.500 Euro, geht an die Jugend-AG des Bürgervereins Weingarten: „Jugend baut Brücken“. Die Aktionen der AG, so die Begründung der Jury, sind jung, spontan und authentisch. Als Jugendgruppe aus dem Bürgerverein Weingarten hervorgegangen, ist die AG für die Bewohnerinnen und Bewohner des Stadtteils zu einem verlässlichen Begleiter im Alltag geworden. Projekte werden gemeinsam mit der Einwohnerschaft entwickelt und umgesetzt, und so Betroffene zu Beteiligten gemacht. Ob Begrüßungsfest für die Bewohner des Flüchtlingswohnheims Dietenbach oder Vermittlung deutscher Kultur bei mehrsprachigen Abenden für Flüchtlinge in der AdolfReichwein-Schule, immer stehen Vermittlung und gegenseitiges Verständnis im Mittelpunkt. Integrationshilfen, bei der sich alle Beteiligten auf Augenhöhe aufeinander zu bewegen. Kurzum: „Jugend baut Brücken“ ist eine Jugendbewegung im besten Sinne, vorbildlich und zur Nachahmung empfohlen, so die Jury.

Die Bewerbungen für den Integrationspreis und die Arbeit der vielen in der Flüchtlingshilfe aktiven Gruppen, Initiativen und Vereine zeigten, dass Freiburg eine offene Stadt sei, die sich für Integration einsetze und Fremdenfeindlichkeit keinen Raum biete, betonte Oberbürgermeister Dieter Salomon bei der Preisverleihung. Dazu sei das vielfältige Engagement der Bürgerschaft ein unverzichtbarer Beitrag.

Der Freiburger Integrationspreis wird 2015 zum vierten Mal vergeben. Er wurde 2012 auf Anregung der damaligen Stadträtin Sylvie Nantcha ins Leben gerufen. Im Juli 2012 hatte sich der Gemeinderat einstimmig dafür ausgesprochen, den Freiburger Integrationspreis dauerhaft zu etablieren. Die Grundidee des Preises ist es, besondere Verdienste und außergewöhnliche Initiativen, Projekte und Aktivitäten im Bereich der Integration und des interkulturellen Zusammenlebens zu würdigen.

Erster Preisträger war 2012 die Initiative „Zeit für Kinder“, bei der sich Ehrenamtliche für Kinder aus dem Flüchtlingswohnheim Hammerschmiedstraße engagieren. 2013 gab es zwei Preisträger, den Verein „Wahlkreis 100 %“, der sich für das Wahlrecht von Migranten einsetzt, und das Projekt „Kick for girls“, das Mädchen für den Sport, insbesondere für Fußball, begeistern möchte. Und letztes Jahr wurde die Redaktion der interkulturellen „InZeitung“ ausgezeichnet - die zusätzlich vor wenigen Tagen auch vom „Bündnis für Demokratie und Toleranz“ der Bundeszentrale für politische Bildung geehrt worden ist.
 
Eintrag vom: 12.12.2015  




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