Chili-Ausstellung im Tropenschauhaus
Der Berggarten präsentiert vom 30. Oktober bis 22. November eine farbenfrohe und sehr aromatische Sonderausstellung: Umrahmt von Palmen und anderen tropischen Gewächsen sind knapp 2.000 Chili-Pflanzen im Schauhaus in Szene gesetzt.
Chilis in Rot, Grün, Gelb, Violett, Weiß, Braun, kleine und große, runde, Ufo-förmige und längliche – allein die Farben- und Formenvielfalt der Chilis ist ein optischer Leckerbissen. Die Ausstellung ist für den Berggarten eine Premiere und mit dieser Pflanzenfülle auch die größte Chili-Ausstellung Deutschlands. Fast alle der 145 gezeigten Sorten sind vor Ort selbst ausgesät und gezogen worden. Von Botanik über Geschichte bis zur Kulinarik reichen die Informationen zum Thema. Die liebevolle Dekoration spielt mit Küchengerätschaften wie einem alten Herd und Töpfen. Doch Vorsicht ist angebracht: Anfassen oder gar verzehren sollte man die scharfen Früchte nicht, es droht die Gefahr von Hautreizungen.
Von sanft bis unerträglich scharf
Der Schärfegrad von Chilis reicht von „nicht vorhanden“ bis „nicht auszuhalten“, etwa bei der schärfsten Sorte der Welt, die in der Ausstellung zu sehen ist. Probieren kann man auch: Das Pfefferhaus Hannover hält im angeschlossenen Shop ausgewählte Chili-Produkte bereit. Im Rahmen von Abendführungen durch die Ausstellung erwarten die TeilnehmerInnen Kostproben und Rezepte. Am 7. und 8. November sind darüber hinaus einfallsreiche Köstlichkeiten mit Chili zu erleben und zu testen, von sanft bis scharf. Ausgewählte Anbieter stellen ihre Produkte vor, darunter auch frisch geröstete Chilis.
Chilis liegen voll im Trend
Als Zierpflanze mit bunten Früchten, als Vorlage für Kunst und Kitsch und natürlich als Gewürz liegen Chilis voll im Trend. Ob Gegrilltes, Käse, Schokolade oder Bier, alles gibt es heute mit Chili-Aroma und -Schärfe. Wer es nicht gerne scharf mag, kann aromatische Sorten ganz ohne Schärfe bekommen, erinnert sei nur an mildes Paprika-Pulver. Auch Gemüsepaprikas sind letztlich Chilis, denen die Schärfe weg– und das Fruchtfleisch angezüchtet wurde.
Traditionelle Nutzpflanzen aus Amerika
Aus der Natur kennt man etwa 40 Arten der Gattung Capsicum. Ihre Heimat ist der amerikanische Kontinent, wo sie von den südlichen USA bis nach Argentinien vorkommen. Nur fünf Chili-Arten haben eine kommerzielle Bedeutung als Gewürz, von ihnen stammen die gut 2000 von Menschenhand gezüchteten und benannten Chili-Sorten ab. Die Pflanzen sind mehrjährig und können, je nach Art, mehr als drei Meter hoch werden.
Chilis gehören zur Familie der Nachtschattengewächse, zu der auch andere Nutzpflanzen wie Tomaten, Kartoffeln, Auberginen, Andenbeeren oder Tabak gehören. Aber auch Zierpflanzen wie die Engelstrompeten, Petunien, Enzianbaum oder Lampionblume sind Nachtschattengewächse. Alle Angehörigen dieser Familie zeichnen sich durch ihren Gehalt an sekundären Pflanzenstoffen aus und sind daher meist in bestimmten Pflanzenteilen giftig. Den Scharfmacher Capsaicin hat jedoch nur die Gattung der Chilis hervorgebracht. Weltweit sind keine anderen Pflanzen (oder Tiere) bekannt, die diesen Stoff bilden.
Seit wann genau Chili-Früchte in Süd- und Mittelamerika genutzt wurden, ist nicht bekannt. Archäologisch belegt ist, dass vor rund 9000 Jahren Menschen Chilis gegessen haben. Hinweise für eine züchterische Veränderung der Wildformen reichen 6000 Jahre zurück. Chilis gehören somit zu den ältesten Nutzpflanzen des amerikanischen Kontinents und sind das weltweit am verbreitetsten angebaute Gewürz.
Chili-Shop
Das Pfefferhaus Hannover bietet in der Ausstellung ausgewählte Produkte zum Kauf an, kleine Kostproben inklusive.
Chili-Führungen
Mittwochs und sonntags (außer 8.11.) abends führen fachkundige Mitarbeiter in kleinen Gruppen durch die Ausstellung. Kostproben und Rezepte präsentiert das Pfefferhaus. Anmeldungen sind unter der Rufnummer 0511/168-44543 oder per E-Mail an herrenhaeuser-gaerten@hannover-stadt.de möglich. Die Teilnahme kostet 7 Euro inklusive Berggarten-Eintritt am Veranstaltungstag.
Chili-Wochenende
Am 7. und 8. November sind in den Schauhäusern einfallsreiche Köstlichkeiten mit Chili zu erleben und zu probieren, von sanft bis scharf. Ausgewählte Anbieter stellen ihre Produkte vor, darunter auch frisch geröstete Chilis. Unter blühenden Orchideen können die Besucher Platz nehmen und Kuchen oder Herzhaftes genießen.
Das Menü zur Ausstellung
Die Schlossküche Herrenhausen bietet passend zur Ausstellung ein Chili-Menü an. Informationen und Reservierungen: Schlossküche Herrenhausen, Alte Herrenhäuser Straße 3, Telefon 0511/2794940.
30. Oktober bis 22. November, täglich 10 bis 17 Uhr,
im Berggarten-Eintritt enthalten (3,50 Euro/Person, Kinder bis 12 Jahre frei) |