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Freiburg: Partnerschaft mit Bali-Kirche und stabiler Haushalt
Evangelische Stadtsynode informierte sich auch zum Stand der Kirchensanierungen

Freiburg (gh). Die Synode der Evangelischen Kirche in der Stadt ist sich einig. Diesen Eindruck konnte gewinnen, wer am Samstag (20. Juli 2015) bei der so genannten Sommertagung des lokalen Kirchenparlaments in der Matthäuskirche (Pfarrgemeinde West) dabei war. Denn alle Beschlüsse der 75-köpfigen Synode wurden ohne Gegenstimmen und mit meist nur wenigen Enthaltungen beschlossen.

Den Start machte Pfarrerin Irene Leicht, die von dem Anfang 2014 neu eingeführten Arbeitsgebiet Stadtkirchenarbeit berichtete. „Wir wollen einladen, kirchliche Spielräume in der Stadt neu zu entdecken und zu experimentieren“, sagte sie. Sie berichtete unter anderem von Podiumsdiskussionen, Filmgesprächen und Meditationsangeboten. Besonders die Zusammenarbeit mit dem ökumenischen c-punkt in der Herrenstraße mit dessen seelsorglichen Gesprächsmöglichkeiten hob sie hervor. Im Herbst sei eine interreligiöse und interdisziplinäre „Woche der Stille“ in Freiburg geplant. Zu dem umfangreichen Programm gehören unter anderem ein „silent dinner“ in einem Gasthaus und eine meditative Straßenbahnfahrt. Die Synode stimmte nun dem Antrag zu, dass die Stadtkirchenarbeit künftig von einem beratenden synodalen Ausschuss begleitet wird.

Partnerschaft mit Bali-Kirche
Seit drei Jahrzehnten werden freundschaftliche Beziehungen zwischen der kleinen Protestantischen Kirche auf Bali (Indonesien) gepflegt. Pfarrerin Isabel Overmans, Ökumenebeauftragte der Stadtkirche, stellte die Entwicklung dieser Beziehungen seit dem Ende der 1980 Jahre vor. Zwei balinesische Pfarrfamilien waren bereits in Freiburg jeweils über Jahre hinweg in der Gemeindearbeit tätig und etliche Besuchsdelegationen besuchten die Insel oder kamen in den Breisgau. Im Juni 2014 hatte eine Freiburger Delegation mit Dekan Markus Engelhardt die christlichen Schwestern und Brüder auf der beliebten Ferieninsel besucht. Vor Ort sei deutlich geworden, wie die Minderheitskirche durch ihre ausgeprägte diakonische und pädagogische Arbeit wichtige Impulse in der hinduistisch geprägten Gesellschaft auf Bali setzt, so Engelhardt. So war die Freude groß, als in diesem Frühjahr erneut ein Gegenbesuch von Balinesen in Freiburg stattfand. Die Freiburger Stadtsynode hat nun auf Anregung der Balinesischen Synode einen offiziellen Partnerschaftsvertrag gebilligt. In dem Papier wird bekräftigt, weiterhin im Austausch zu bleiben, für einander zu beten und sich als Christen in den völlig unterschiedlichen gesellschaftlichen Zusammenhängen zu begleiten und besuchen.

Haushaltsplanung
Dass der Stadtkirchenbezirk wirtschaftlich endlich wieder stabil dasteht, machte Werner Bachmann deutlich. Der Vorsitzende des Finanzausschusses betonte, dass die Mitgliedszahlen bis 2013 stetig gewachsen seien. Jetzt werde der neue Doppelhaushalt geplant, bei dem die Budgets, die den Pfarreien zur Verfügung stehen „sich positiv entwickeln werden“. Lediglich im Bereich der Kindertagesstätten (Kita) bestünde ein gewisses Risiko. Dort würden die Overheadkosten nur unzureichend durch die städtischen Zuschüsse abgedeckt. „Das Kita-Budget muss jedoch mit einer schwarzen Null enden“, so Bachmanns Forderung.

Gebäudesanierungen
Bei den Immobilien tut sich in der Evangelischen Kirche nach wie vor viel. Bald können die Pauluskirche und der Paulussaal saniert werden. Mit dem Oberkirchenrat besteht Einigung, dass jetzt ein Erbbauvertrag mit der Evangelischen Stadtmission abgeschlossen wird. Die Stadtmission hatte die Räume bisher für die Personalgemeinde dreisam3 gemietet und die den Paulussaal betrieben. Mit der geplanten aufwändigen Sanierung mit über fünf Millionen Euro könnte dann im kommenden Jahr begonnen werden. 2017 sollen Paulussaal und –kirche mit neuer technischer Infrastruktur und neuen WC-Anlagen ausgestattet und auch barrierefrei erreichbar sein.

Auch in Zähringen auf dem Areal der Thomaskirche hat der Stadtkirchenbezirk die Stadtmission zum Partner. Für den Bau des geplanten Pflegeheims samt Einbeziehung der Thomaskirche gab es einen Architektenwettbewerb (wir berichteten). Es wird angestrebt, dass Stadtmission das gesamte Areal nach Erbbaurecht übernehmen und mit der Stadtkirche Nutzungsvereinbarungen treffen wird.

Bezüglich der Lutherkirche und des geplanten Verwaltungsgebäudes sind die Gespräche mit Universität, Stadt und Oberkirchenrat auf einem guten Weg. Die bauordnungsrechtlichen Belange müssten geprüft werden und eine Änderung des Bebauungsplans sei nötig, so der Finanzausschussvorsitzende. Ein Erbbaurechtsvertrag mit der Universität könnte im Herbst unterschriftsreif sein. Dann kann die Uni die Kirche im inneren zu einem Hörsaal umbauen. Dabei würde allerdings die große Orgel in der Kirche, anders als zunächst vorgesehen, von der Musikmedizin nicht in Anspruch genommen. „Wir haben jetzt eine Orgel zu vergeben“, kommentierte Bachmann.

Schließlich beschloss die Synode noch, dass das seit Herbst 2008 leer stehende „Ferienheim“ in Falkau im Hochschwarzwald nun entweder in Erbpacht abgegeben oder verkauft werden soll. Die Brandschutzauflagen hatten vor acht Jahren die Schließung des einfachen Ferienheims mit rund 25 Betten bewirkt. Nach verschiedenen Untersuchungen sei klar geworden, dass eine wirtschaftliche Sanierung nicht möglich sei, erläuterte Bachmann. Für die Jugendarbeit gib es im Hotzenwald zudem das „Haus Haldeck“, das von einem Verein erfolgreich betrieben wird. Die Erlöse aus der Verpachtung oder dem Verkauf des Falkauer Ferienheims sollen der Kinder- und Jugendarbeit im Stadtkirchenbezirk zufließen.
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Eintrag vom: 19.07.2015  




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