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Freiburg: Ein Jahr Elektromobilität von Badenova, VAG und IKEA
Erfolgreiche Zwischenbilanz

Eine positive Zwischenbilanz zogen die Freiburger Verkehrs AG (VAG), die badenova und IKEA Freiburg im Hinblick auf ihr im Dezember 2013 gestartetes Pilotprojekt zur Elektromobilität. Seit etwas mehr als einem Jahr stehen bei der Freiburger IKEA-Niederlassung drei elektrisch betriebene Kleintransporter zur Verfügung, die gegen Vorlage eines gültigen Nahverkehrstickets des Regio-Verkehrsverbundes Freiburg (RVF) kostenlos für den Heimtransport von bei IKEA an diesem Tag gekauften Möbeln genutzt werden können. „Betankt“ werden die Fahrzeuge mit 100% regenerativem Badenova-Strom. Im vergangenen Jahr machten die Kundinnen und Kunden des Möbelhauses 781 Mal von diesem ebenso umweltfreundlichen wie praktischen Angebot Gebrauch, was 2,4 Ausleihen je Öffnungstag entspricht. Dabei wurden 15.569 Kilometer zurückgelegt.

„Wir waren sofort Feuer und Flamme für dieses Angebot, wussten aber natürlich nicht, ob es von unseren Kunden auch angenommen wird“, sagte IKEA-Einrichtungshausleiterin Silvia Losert. „Tatsächlich hat die Resonanz unsere Erwartungen übertroffen“, zeigte sich die Einrichtungshausleiterin zufrieden.

Für VAG Vorstand Helgard Berger zeigt der Erfolg, „dass das spontan nutzbare elektromobile Angebot für Kundinnen und Kunden des Öffentlichen Nahverkehrs eine sinnvolle Ergänzung darstellt.“ Den Fahrgästen der VAG werde dadurch der Transport von schweren und sperrigen Gütern auf umweltfreundliche Art und Weise ermöglicht, auch wenn sie kein dafür geeignetes Auto besitzen. „Dies ist ein gelungenes Beispiel und ein erster Schritt intermodaler Mobilität – es lohnt sich, auf diesem Weg weiter zu gehen“, so Berger.

Auch für die badenova ist das Projektergebnis positiv: „Elektromobilität, mit Ökostrom betrieben und sinnvoll mit dem ÖPNV verknüpft, auch darin sehen wir einen Schritt hin zur Energiewende“ resümierte Badenova Vorstand Thorsten Radensleben.

99,86 Prozent würden das Angebot weiterempfehlen

Um möglichst viele Erkenntnisse aus dem zweijährigen Probelauf zu ziehen wurden die Nutzer gebeten einen Fragebogen auszufüllen.

Das vielleicht erstaunlichste Ergebnis war, dass das Angebot bei weitem nicht nur von jungen Leuten angenommen wurde. Tatsächlich hielt sich die Zahl der unter und der über Dreißigjährigen nahezu exakt die Waage, wobei knapp zwei Drittel der Ausleihenden Männer waren.

Interessant war auch festzustellen, dass über 80 Prozent der Nutzerinnen und Nutzer aus Freiburg kamen. Die Fahrzeuge und ihre Reichweite haben sich damit als maßgeschneidert für diesen Zweck erwiesen.

Aus Sicht der VAG war es spannend zu wissen, mit welchen Verkehrsmitteln die Nutzerinnen und Nutzer des Angebotes normalerweise unterwegs sind, und welche Fahrscheine am Ausleihschalter vorgelegt wurden. Rund 77 Prozent gaben an, am häufigsten den Öffentlichen Nahverkehr oder das Fahrrad zu nutzen. Das Auto war nur für knapp 22 Prozent das „übliche“ Fortbewegungsmittel. Und unter den Fahrausweisen dominierten ganz klar die RegioKarten (47,25 Prozent) und das SemesterTicket (25,27 Prozent). Immerhin gut 21 Prozent hatten einen tagesgültigen Einzelfahrschein vorzuweisen.

Bei der Frage warum man dieses Angebot genutzt habe wurde erwartungsgemäß am häufigsten angegeben, dass man entweder kein Fahrzeug oder nur ein für den Transport zu kleines Fahrzeug habe. Aber immerhin 17 Prozent sagten, dass sie die Gelegenheit wahrnehmen wollten, einmal mit einem Elektrofahrzeug zu fahren.

Das aus Sicht der drei am Projekt beteiligten Unternehmen erfreulichste Ergebnis aber war, dass 99,86 Prozent der Befragten angaben, dass sie das Angebot auch weiterhin nutzen und überdies weiterempfehlen werden.

Wissenschaftliche Begleitung

Das Projekt wurde zeitweise wissenschaftlich begleitet. Mehrere Wochen lang hat es an der Fuhrparkanalyse im Rahmen des Forschungsprojekts REM2030 teilgenommen, die durch das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI durchgeführt wurde. Das Fahrverhalten der Kunden wurde mithilfe von GPS-Datenloggern aufgezeichnet und ausgewertet. Dabei wurden die Daten der Elektrofahrzeuge mit vergleichbaren Wagen mit Benzin- oder Dieselmotor verglichen.

Die Datenlogger waren insgesamt fünfeinhalb Wochen eingebaut. In dieser Zeit legten die drei Fahrzeuge insgesamt einen Weg von 2.251,4 km zurück. Die Untersuchung konnte belegen, dass dank der Nutzung von Elektoautos im Vergleich zu einem herkömmlichen Fahrzeug 274,6 kg CO2-Emmissionen eingespart wurden, was 126 l Kraftstoff entspricht.

Fakten zum Projekt

Der Energie- und Umweltdienstleister Badenova, die VAG sowie die IKEA-Niederlassung Freiburg haben sich in einem zweijährigen Pilotprojekt zusammengetan, um Elektromobilität und intermodaler Mobilität – also die einfach nutzbare Verknüpfung verschiedener Mobilitätsformen –voranzutreiben. Bei dem Möbelhaus stehen drei Elektrofahrzeuge zum spontanen Verleih zur Verfügung. Den notwendigen regenerativen Strom liefert die badenova, die VAG wartet die Fahrzeuge und IKEA Freiburg organisiert den Verleih. Das Projekt wird von der Stadt Freiburg bezuschusst.
 
Eintrag vom: 03.04.2015  




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