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Freiburg: Neue Schatzkammer für das kulturelle Erbe von Stadt und Region
Das Zentrale Kunstdepot in Hochdorf wurde heute in Betrieb genommen

Stadtbau investiert 6,3 Millionen Euro in Deutschlands erstes
Passivhaus-Depot / Städtische Museen, Stiftungsverwaltung
und Erzdiözese als künftige Nutzerinnen

Nach sechs Jahren Planung und 16 Monaten Bauzeit ist es soweit:
Das kulturelle Erbe der Stadt hat eine neue Bleibe. Auf einer Fläche
von über 5.000 Quadratmetern bietet das neue Zentrale Kunstdepot
künftig Platz für über 200.000 städtische Kunstwerke und
Sammlungsobjekte. Dazu kommen zahlreiche Kunst- und Kulturgüter
der Stiftungsverwaltung Freiburg und der Erzdiözese. Das Gebäude
im Gewerbegebiet Hochdorf stellt in seiner Bauweise und im
Energiestandard deutschlandweit eine richtungweisende Lösung für
Depoträume dar.

Ausgangssituation
Der Neubau war unvermeidlich, da die Sammlungsbestände der
Städtischen Museen Freiburg wegen schlechter Lagerbedingungen
stark gefährdet waren. Die bisherigen Depoträume waren zu klein
und auf viele zum Teil angemietete Einzelstandorte verteilt, es
mangelte an barrierefreien Zugängen, Transportmöglichkeiten und
adäquaten Ordnungssystemen. Besonders schwer wog, dass das
Raumklima nicht optimal war. Die Konsequenz: Farben verblichen,
Holz wurde brüchig, Metall oxidierte, so dass Schäden und
Werteverfall bis hin zu Totalverlusten von städtischen Kunst- und
Kulturgütern drohten. Aufgrund der schlechten Lagerbedingungen
mussten die Städtischen Museen bei den gelagerten Beständen
bislang einen Wertverlust von ein bis zwei Prozent pro Jahr
hinnehmen. Keine Bagatelle, immerhin werden die ausgestellten und
gelagerten Sammlungsbestände samt Leihgaben auf einen Wert von
rund 250 Millionen Euro geschätzt – von ihrer beachtlichen
historischen Bedeutung ganz abgesehen.

Planung
Um das kulturelle Erbe der Stadt und der Region für nachfolgende
Generationen zu bewahren, beauftragte der Gemeinderat Anfang
2006 eine Arbeitsgruppe mit der Planung eines Zentralen
Kunstdepots. Die Federführung übernahm das Kulturdezernat. Bald
stellte sich heraus, dass auch die Stiftungsverwaltung Freiburg und
die Erzdiözese vor der Herausforderung standen, ihre Bestände
sicher und adäquat zu lagern. Das Vorhaben wurde daher als
Kooperationsprojekt in Angriff genommen.

In einer Machbarkeitsstudie ließ die städtische Arbeitsgruppe
Varianten für Um- und Neubauten prüfen. Die Entscheidung fiel auf
die langfristig günstigste und energetisch optimale Lösung: einen
Neubau nach Passivhausstandard im Gewerbegebiet Hochdorf. Ein
außergewöhnliches Konzept, denn bisher gab es kein Kunstdepot in
Deutschland in dieser Bauweise.

Die Kosten wurden in der Machbarkeitsstudie bei einer Grundfläche
von 5.000 Quadratmetern auf 6,1 Millionen Euro geschätzt. Aufgrund
der schwierigen Finanzlage entschied die Stadt, das Kunstdepot
nicht in Eigenregie zu realisieren, sondern über ihre
Tochtergesellschaft, die Freiburger Stadtbau GmbH (FSB). Stadt,
Stiftungsverwaltung und Erzdiözese wurden als künftige Nutzer aber
von Beginn an eng in die Planungen einbezogen, um den
größtmöglichen Nutzen bei kleinstmöglichen Kosten zu erreichen.
Nach zahlreichen Abstimmungsrunden einigten sich die Partner im
Mai 2009 auf eine festgeschriebene Kostengrenze von 6,4 Millionen
Euro bei einer Bruttogeschossfläche von 5.650 Quadratmetern. Auf
dieser Grundlage beauftragte die FSB dann das Freiburger
Architekturbüro Pfeifer.Kuhn mit der konkreten Planung des
Zentralen Kunstdepots. Als Vorbild diente das Depot im dänischen
Vejle, das ebenfalls in preisgünstiger Bauweise mit hohen
Energiestandards und zweckbetonter Architektur entstanden ist.

Bauphase
Ende 2009 gaben der Gemeinderat und der Aufsichtsrat der FSB
grünes Licht für den Bau, ein knappes Jahr später folgte in Hochdorf
der erste Spatenstich.

Das ambitionierte Vorhaben eines Depots in Passivhausbauweise
erforderte Mut, technisches Know-How und Kreativität. Die massive
Dämmschicht macht eine aufwändige, teure Vollklimatisierung
weitgehend überflüssig. Das zahlt sich ökologisch aus und senkt die
Betriebs- und Folgekosten. Den Energiebedarf des Gebäudes deckt
ein Blockheizkraftwerk, das in Regie des städtischen
Gebäudemanagements eingebaut wurde. Zusätzlich installierte die
Stadtbau auf dem Dach eine 250 kWp-Solaranlage – die bislang
größte im FSB-Bestand.

Parallel zur Bauphase erarbeitete die städtische Arbeitsgruppe ein
Handbuch für den späteren Depotbetrieb, mit Informationen rund um
Logistik, Abläufe und Sicherheitsbestimmungen. Nach nur 16
Monaten Bauzeit schloss das Ingenieurbüro Krebs und Kiefer nun im
April den Bau innerhalb des vereinbarten Zeit- und Kostenrahmens
ab. Die reinen Baukosten der FSB beliefen sich auf 6,3 Millionen
Euro, weitere 675.000 Euro fielen für die Photovoltaikanlage an und
930.000 Euro für die Einrichtung, die sich die FSB mit Städtischen
Museen und Stiftungsverwaltung teilte. Das Gebäudemanagement
investierte 65.000 Euro ins Blockheizkraftwerk.

Ergebnis
Das Ergebnis ist zugleich funktional und hochmodern: Ein lang
gestreckter, fast 100 Meter langer und 30 Meter breiter
zweigeschossiger Zweckbau, der ganz auf die Bedürfnisse der
Kunstschätze und der Ausstellungsmacher ausgerichtet ist. Die
Räume sind groß, hoch und praktisch geschnitten, die Türen breit
und die Anlieferzone geräumig und wettergeschützt. Die Wände
bestehen überwiegend aus Kalksandstein und einer 24 bis 30
Zentimeter dicken Wärmedämmung. Die Außenfassade mit einer
transparenten Polycarbonathülle gibt als Gestaltungselement den
Blick auf die Dämmung frei.

So schlicht das Gebäude selbst ist, so aufwändig ist das Innenleben.
Die Gebäudetechnik hält die Lufttemperatur weitgehend konstant,
über den Jahresverlauf schwankt sie nur zwischen mindestens 16
Grad im Winter und höchstens 22 Grad im Sommer. Ebenso wird die
Luftfeuchtigkeit reguliert (40 bis 55 Prozent). Da manche
Ausstellungsstücke durch alte Konservierungsmittel belastet sind,
sind Räume und Belüftung für schadstoffbelastete und unbelastete
Exponate getrennt. Eine aufwändige Sicherheitstechnik und ein
ausgeklügeltes Regalsystem sorgen für Schutz und eine perfekte
Logistik. Alle Exponate sind mit einem Barcode ausgestattet, so dass
die Museumsmacher das aktuelle Inventar per Scanner und
Datenbank immer im Blick haben.

Parallel zur Bauphase erarbeitete die städtische Arbeitsgruppe ein
Handbuch für den späteren Depotbetrieb, mit Informationen rund um
Logistik, Abläufe und Sicherheitsbestimmungen. Nach nur 16
Monaten Bauzeit schloss das Ingenieurbüro Krebs und Kiefer nun im
April den Bau innerhalb des vereinbarten Zeit- und Kostenrahmens
ab. Die reinen Baukosten der FSB beliefen sich auf 6,3 Millionen
Euro, weitere 675.000 Euro fielen für die Photovoltaikanlage an und
930.000 Euro für die Einrichtung, die sich die FSB mit Städtischen
Museen und Stiftungsverwaltung teilte. Das Gebäudemanagement
investierte 65.000 Euro ins Blockheizkraftwerk.

Ergebnis
Das Ergebnis ist zugleich funktional und hochmodern: Ein lang
gestreckter, fast 100 Meter langer und 30 Meter breiter
zweigeschossiger Zweckbau, der ganz auf die Bedürfnisse der
Kunstschätze und der Ausstellungsmacher ausgerichtet ist. Die
Räume sind groß, hoch und praktisch geschnitten, die Türen breit
und die Anlieferzone geräumig und wettergeschützt. Die Wände
bestehen überwiegend aus Kalksandstein und einer 24 bis 30
Zentimeter dicken Wärmedämmung. Die Außenfassade mit einer
transparenten Polycarbonathülle gibt als Gestaltungselement den
Blick auf die Dämmung frei.

So schlicht das Gebäude selbst ist, so aufwändig ist das Innenleben.
Die Gebäudetechnik hält die Lufttemperatur weitgehend konstant,
über den Jahresverlauf schwankt sie nur zwischen mindestens 16
Grad im Winter und höchstens 22 Grad im Sommer. Ebenso wird die
Luftfeuchtigkeit reguliert (40 bis 55 Prozent). Da manche
Ausstellungsstücke durch alte Konservierungsmittel belastet sind,
sind Räume und Belüftung für schadstoffbelastete und unbelastete
Exponate getrennt. Eine aufwändige Sicherheitstechnik und ein
ausgeklügeltes Regalsystem sorgen für Schutz und eine perfekte
Logistik. Alle Exponate sind mit einem Barcode ausgestattet, so dass
die Museumsmacher das aktuelle Inventar per Scanner und
Datenbank immer im Blick haben.

Resonanz
OB Dieter Salomon freut sich über den Bauabschluss: „Das Zentrale
Kunstdepot beendet die Zeit unzulänglicher Provisorien und sichert
dauerhaft den Werterhalt des städtischen Kunstbesitzes in einem
funktionalen und energetisch vorbildlichen Haus.“

Kulturbürgermeister Ulrich von Kirchbach schließt sich dem Lob an:
„Das Depot ist der zentrale Baustein unseres erfolgreichen
Museumsentwicklungsplanes. Mit der Inbetriebnahme gehen wir
einen wichtigen Schritt hin zu einer attraktiven Museumslandschaft.“

Voller Freude zeigte sich auch die FSB, für die das Projekt eine
Premiere in ihrer fast 100-jährigen Geschichte war. Geschäftsführer
Ralf Klausmann hat sich dieser Herausforderung gerne gestellt:
„Diese besonderen Vorhaben fördern die Innovationskraft und
Flexibilität, was sich auch positiv auf unser Kerngeschäft, den
sozialen Wohnungsbau, auswirkt.“

Dass die FSB für einen termingerechten Abschluss sorgte, erleichtert
Tilmann von Stockhausen, Leitender Direktor der Städtischen
Museen: „Wenn das nicht so reibungslos funktioniert hätte, hätte die
Stadt weitere teure Zwischenlösungen für die Sammlungsbestände
finden müssen. Dieses Riesenproblem wurde zum Glück gelöst.“

Das Kunstdepot in Zahlen
Standort: Weißerlenstraße im Gewerbegebiet Hochdorf
Abmessung: 96,5 x 29,5 Meter, zwei Geschosse
Geschossfläche: 5.690 m²
Nutzfläche: 5.100 m², davon ca. 4000 m² Depotfläche
Erweiterungsfläche: 1.700 m²
Städt. Sammlung: rund 200.000 Objekte werden eingelagert
Baukosten FSB: 6,3 Mio. Euro (ohne Photovoltaikanlage)
Mietanteile: Stadt 77%, Stiftungsverwaltung 15,5%, Erzdiözese 7,5%
 
Eintrag vom: 03.05.2012  




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